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Das Bild zeigt oben die Michaels-Glocke mit ihrem neuen Klöppel und darunter die Marien-Glocke sowie die erneuerten Antriebe und Ketten im Glockenstuhl des Turms.

In Siegsdorf läuten wieder die Kirchenglocken

Siegsdorf – Pünktlich zum Weihnachtsfest läuteten im Turm der Pfarrkirche »Maria Empfängnis« in Siegsdorf nach langer Zeit endlich wieder einmal die Kirchenglocken. Seit Aschermittwoch war das Glockenwerk aufgrund der Bauarbeiten am Turm, aber auch wegen dringender Reparaturen an den Glocken, ausgeschaltet.


Allerdings gibt es derzeit nur ein »Kleines Geläut«, weil die größte der vier Glocken im Turm, die Pfarrer- Lechner-Glocke aus dem Jahr 1829 noch nicht für den dauerhaften Betrieb vorbereitet werden konnte. Die Fachleute der Glockengießerei Perner aus Passau waren zwar in den Wochen vor Weihnachten fleißig am Werk und erneuerten die Aufhängungen, die Antriebe und die gesamte Elektrik des Glockenwerks, sowie die Klöppel aller vier Glocken.

Dabei waren der Transport und das Einhängen des über 80 Kilogramm schweren Klöppels der Pfarrer-Lechner-Glocke eine besonders knifflige Aufgabe für die Handwerker. Bei der großen Glocke, die mit ihren 150 Zentimetern Durchmesser in der Stimmung E/DIS im so- genannten »Salve-Regina-Geläute« den Ton angibt, wurden aber noch Probleme in den Antrieben festgestellt, die allerdings, bei entsprechender Witterung, in den nächsten Wochen behoben werden können. Die Siegsdorfer Gläubigen müssen sich also derzeit mit dem »Dreiklang« der übrigen Glocken zufrieden geben. Mit der »Marien-Glocke« (Zwölfuhr-Glocke) in der Stimmung G und der »Michaels-Glocke« in B, die beide im Jahr 1951 zusammen mit einer »Barbara-Glocke« ihre im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzenen Vorgänger ersetzten, ist auch wieder die »Herz-Jesu-Glocke« in der Stimmung F zu hören. Sie ersetzte 1952, um ein besseres Klangbild zu bekommen, die erst ein Jahr zuvor aufgezogene Barbara-Glocke.

Die Arbeiten der Dachdecker und Zimmerer am Turm konnten witterungsbedingt leider nicht mehr komplett abgeschlossen werden. Die Handwerker, die im Januar traditionell ihren Betriebsurlaub genießen, werden, so bald es geht, die letzten Restarbeiten erledigen.

Dann werden auch die drei großen, neu bemalten Ziffernblätter der Turmuhr wieder ihre Plätze einnehmen können. Die Verantwortlichen um Kirchenpfleger Markus Hirtelreiter sind guter Dinge, dass um die Osterzeit dann das volle »Salve-Regina-Geläute« erklingen kann und der Siegsdorfer Kirchturm endlich wieder »gerüstfrei« ins Land hinaus grüßen darf.

FK

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