Die sehr gute Besucherzahl führten sie auf die Sonderausstellung über die »Schamanen« zurück. Sie sei ein Publikumsmagnet gewesen, habe aber auch große spezielle Anforderungen an Licht und Luftfeuchtigkeit verlangt, die das Personal zeitlich und technisch forderten.
Das Museum hatte von 27. Dezember 2021 bis Ende November 2022 an 339 Tagen hintereinander ohne Unterbrechung geöffnet, wobei die tägliche Besucherzahl von 26 Eintritten am 17. November bis zum Rekord von 1033 Besuchern am 9. Juni reichte. Ein weiterer Meilenstein im Museumsbetrieb in Siegsdorf und im Förderverein sind die Neuordnung und Digitalisierung der Bestände im Museum und im Lager, die der neue Mitarbeiter Manfred Heynck in Angriff genommen hat.
Das Museum, das derzeit geschlossen ist, öffnet seine Pforten wieder am Dienstag und kann dann auch wieder mit einer neuen Sonderausstellung aufwarten. »Die geheimnisvolle Bilderwelt der Steinzeit« nennt die Künstlerin und anerkannte Urgeschichtlerin Ruth Hecker ihre gesammelten Werke, die sie für das kommende Jahr dem Siegsdorfer Museum zur Verfügung stellt. Am Eröffnungstag ist die Künstlerin, die auch den Aufbau persönlich begleitet hat, im Museum anwesend.
Bei den vielen Bildern und den über 80 Frauen- und Tierfiguren, die im Ausstellungsraum im Keller aber auch im Obergeschoß rund um das große Mammutskelett zu sehen sind, handelt es sich um originalgetreue Nachbildungen von eiszeitlichen Frauenstatuetten und Höhlenmalereien, die Ruth Hecker in vielen Jahren auf ihren Reisen zu den europäischen Steinzeithöhlen kennengelernt hat. Mit ihren Nachbildungen versucht sie, die mögliche Aussage der damaligen Künstler in die heutige Zeit zu transportieren und damit Einblick in die Welt der Kunst steinzeitlicher Kulturen in ganz Europa zu geben.
Die steinzeitlichen Jäger und Sammler kannten noch keine Schrift, haben aber Höhlenmalereien und geschnitzte Tier- und Menschenfiguren aus verschiedensten Naturmaterialien hinterlassen, die eine Welt voller Rätsel, aber auch die tiefe Verwurzelung zur Natur aufzeigen. Bei der Rekonstruktion der Bilder wurden originale Farben und Pigmente sowie steinzeitliche Mal-, Gravur- und Zeichentechniken verwendet, um möglichst große Authentizität zu erreichen.
Die Sonderausstellung »Bilderwelt der Steinzeit« ist ab Dienstag täglich zu den Öffnungszeiten des Museums von 10 bis 16 Uhr (ab April bis 17 Uhr) zugänglich. Urgeschichtlerin Ruth Hecker führt am Dienstag um 11 Uhr durch die Ausstellung.
FK