Aus allen Himmelsrichtungen tuckerten die »Technikschätzchen« aus vergangenen Tagen zum »Greime« in Pattenham. Schon von Weitem konnte man auch die Schnalzer hören, die dem Jubelverein beim Weißwurstfrühstück die Ehre erwiesen.
Trotz des unsicheren Wetters war der Besucherandrang groß. Die gemeinsamen Veranstalter, die Truchtlachinger Goaßlschnalzer und die Bulldogfreunde »Los ned aus« Gollenshausen-Truchtlaching, hatten deswegen auch nicht mit so vielen Besuchern gerechnet. Tische und Bänke mussten dann nachgeordert werden. »Es waren unglaublich viele Leute da. Es war ein sehr schönes, gelungenes Fest«, freute sich Vorschnalzer Wolfgang Maier.
»Es ist ganz super, was die Vereine mit Unterstützung von hiesigen Bauern auf die Beine gestellt haben«, lobte Bürgermeister Bernd Ruth die Veranstaltung. Ruth ist nicht nur Mitglied bei den Truchtlachinger Goaßschnalzern, sondern auch ein Liebhaber alter Traktoren. Sein 22-PS-starker Dieselross-Schlepper der Marke Fendt, Baujahr 1949, reihte sich unter die rund 100 Traktoren ein, die es zu bestaunen gab.
Während des Weißwurst-Frühschoppens mit der »Bachecker Blech« machten die zehn benachbarten Schnalzergruppen dem Jubelverein ihre Aufwartung und demonstrierten, dass Tradition auch ganz schön laut sein kann. Als Dankeschön verteilte das »Geburtstagskind« an die rund 50 Gleichgesinnten Ehrengaben in Form eines Weißbierstiefels. Das Glas war natürlich mit Gerstensaft gefüllt: »Wir können ja keinen leeren Humpen hergeben«, sagte Maier dem Traunsteiner Tagblatt. Die »Alztrauner«-Goaßlschnalzer gratulierten mit einem besonderen »Glücksbringer«. Sie brachten in einem Holzverschlag ein echtes Ferkel mit.
Anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens haben die Goaßlschnalzer auch eine Festschrift mit vielen Fotos herausgebracht, die an die vielen schönen Stunden bei den gemeinsamen Proben und Auftritten sowie bei den Teilnahmen am Preisschnalzen und an die geselligen Ausflüge erinnern. Otto Eibl war es, der 1978 auf dem Michaeli-Markt in Grassau die erste Goaßl gekauft hatte. Schnell fanden sich Gleichgesinnte und so entstand noch im selben Jahr die Truchtlachinger Schnoizergruppe. »Nachdem Sepp Reiter den anderen beim Proben immer ein Stück voraus war, wurde er als erster Vorschnoizer ernannt«, heißt es in der Chronik.
Bereits im darauffolgenden Jahr folgten die ersten öffentlichen Auftritte beim Weiber- und Dirndlkranzl und bei der Sonnwendfeier in Truchtlaching. Es folgten Teilnahmen am Gruppen-Preisschnalzen und es wurde regelmäßig im Gut Ising, bei Almtänzen und bei anderen Veranstaltungen im Ort geschnalzt. Um für mehr Bekanntheit zu sorgen, hatten sich die Schnalzer 1984 mit einem Video für einen Auftritt im »Musikantenstadel« beworben. Zu einem Auftritt ist es aber nie gekommen.
Das 25-jährige Bestehen wurde mit einer zünftigen Floßfahrt gefeiert, das 30-Jährige mit einem Ausflug nach Krems. Einer der Höhepunkte war der Auftritt auf dem Münchner Oktoberfest vor sieben Jahren. »Wir durften die Gaugruppe des Gauverbands I auf der 'Oidn Wiesn' unterstützen«, erinnert sich Maier. Bei der Bayerischen Meisterschaft im Gruppenschnalzen konnten die Truchtlinger im vergangenen Jahr ihren Vizemeistertitel erfolgreich verteidigen.
Hoch her ging es dann am Nachmittag beim Pflugziehen der Bulldogfreunde »Los ned aus«, dem auch Mitglieder der Truchtlachinger Schnalzer angehören. Die spektakuläre Show ließen sich die Besucher nicht entgehen. Dabei wurden die Traktoren nach PS-Klassen eingeteilt und mussten auf Zeit einen Pflug ziehen – nicht alle erreichten dabei das Ziel. ga