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Eine Hausbank zum Ratschen schenkten die Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Dominica von Kiesling aus Truchtlaching (links), Konrad Daxenberger aus Seeon (Zweiter von links) und Martina Hofstetter aus Seebruck (rechts) Pfarrer Dr. Florian Schomers (Zweiter von rechts). Auch Pater Simo Grgic beteiligte sich am Probesitzen. Foto: Donhauser

Neujahrsempfang im Pfarrverband Seeon – Die Ehrenamtlichen sind ein funkelnder Schatz

Seeon-Seebruck – Im Anschluss an den Gottesdienst zur Amtseinführung von Pfarrer Dr. Florian Schomers im Pfarrverband Seeon fand im Festsaal des Klosters der traditionelle Neujahrsempfang statt. Hier hatten die drei Pfarrgemeinderäte eingeladen, Ausrichter war in diesem Jahr der Rat aus Truchtlaching. Nach der Amtseinführung stand Schomers auch beim Neujahrsempfang weiter im Mittelpunkt der Festreden der Vertreter aus Politik und Kirche. Für eine musikalische Begleitung der Veranstaltung sorgte die »Schnupfermusi«.


Truchtlachings Pfarrgemeinderatsvorsitzende Dominica von Kiesling stellte das Ehrenamt als funkelnden Schatz dar. »Wir brauchen nun jemand, der ihn bewahrt.« Schatzmeister sei ab sofort Pfarrer Schomers. »Wir werden ihn den Ehrenamtsschatz in den Schoß legen.«

Schomers bedankte sich für die Vorschusslorbeeren. »Es ist nicht nur die Lust, sondern wir haben auch Herausforderungen.« Er sprach von Qualitätsverlusten, die gemeinsam gemeistert werden müssen. »Wir werden auch Veränderungen vornehmen müssen«, sagte der Seelsorger, der in der Euphorie von 30 Jahren Dienst im Pfarrverband sprach. Mit Pater Simo Grgic hat er einen Vollblutseelsorger an seiner Seite. »Du bist in ein Kloster zurückgekehrt«, betonte Weihbischof Wolfgang Bischof. »Ob es 30 Jahre werden, vermag ich nicht zu sagen, denn diese Versicherung kenne ich nicht«, sagt er augenzwinkernd.

Nachdenklich stimmte die Ansprache des evangelischen Pfarrers Wolfram Hofmann. »Die Kirche ist auf einem absteigenden Ast, aber wir nehmen die Herausforderung an.« Ob es auch mit weniger geht, werde die Zukunft zeigen: »Aber schöner ist es, wenn die Kirche etwas voller ist«.

Sehr erfreut über die Nachbesetzung im Pfarrverband Seeon war Bürgermeister Martin Bartlweber. Auch er sieht das ganze System Kirche mit Sorge, dabei sprach er auch die vielen Kirchenaustritte an. Doch er mahnte gleichzeitig an: »Die Kirche ist generell sehr wichtig. Wo soll ich mich in Trauer und Angst hinwenden?«, fragte er in die Runde. Pfarrer Schomers wünschte er ein gutes Gelingen für die Zukunft und sagte ihm seine Unterstützung zu.

Mit einem kleinen Sketch bereiteten die drei Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Dominica von Kiesling, Konrad Daxenberger und Martina Hofstetter das Einstandsgeschenk für Schomers vor. »Ein ‚Vorbeibanke‘ solle es sein«, sagte Hofstetter in ihrem österreichischen Slang. Daxenberger fragte sich, was das sei. Hofstetter: »Eine Hausbank. Jeder, der vorbeikommt, kann sich hinsetzen und mit dem Pfarrer ratschen.« Der Hauptgewinn der Malawi-Tombola am Tag des Schreiners bei der Schreinerei Daxenberger blieb im vergangenen Jahr übrig. Diese Hausbank bekam nun Schomers für seinen Wohnsitz, dem Pfarrhaus in Seeon, geschenkt. »Dies wird nun mein Lieblingsplatz werden.«

Von der Belegschaft des Pfarrbüros kam auch noch ein Zwetschgenbaum dazu. Schomers meinte, dass man da dann gleich Schnapsbrennen könne. Und als er noch preisgab, dass er die österreichische Jagdprüfung habe, die in Deutschland nicht gilt, konnte sich Weihbischof Bischof eine lustige Anmerkung nicht verkneifen: »Wuidern und Schwarzbrennen, was habts ihr Euch da für einen eingefangen!«

Das war die Überleitung zum Gang an das Buffet. Mit vielen Gesprächen klang der lange Vormittag im Festsaal des Klosters Seeon aus. Die Gäste gingen mit dem Gefühl nach Hause, dass der Pfarrverband wieder positiv nach vorne blicken könne.

td

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