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Der neue Hochbehälter in Waltenberg wurde offiziell seiner Bestimmung übergeben. Der Wasserspeicher befindet sich am höchsten Punkt von Seeon. Unser Foto zeigt Bauamtsleiter Josef Heiß (von links), Pfarrer Rüdiger Karmann, Bürgermeister Martin Bartlweber und den Geschäftsführer von Dippold & Gerold, Anton Schmuck. (Foto: Rasch)

Neuem Hochbehälter in Waltenberg den Segen erteilt

Seeon-Seebruck – Wasser ist unser höchstes Gut und kommt bequem aus dem Hahn. Kein Wunder, denn für die Trinkwasserversorgung wird hierzulande viel getan. So auch in der Gemeinde Seeon-Seebruck. Die Chiemsee-Gemeinde hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich in ihr Leitungsnetz investiert. Dafür wurde sie jetzt beim Bau eines neuen Hochbehälters in Waltenberg bei Seeon gewissermaßen entschädigt: Die 2,1 Millionen Euro teure Baumaßnahme wurde mit 500.000 Euro gefördert. Nun wurde der Hochbehälter eingeweiht und damit ein wichtiges Projekt abgeschlossen. 


Vertreter der Gemeinde, des Gemeinderats, der am Bau beteiligten Firmen und der Harter Gruppe hatten sich am neuen Wasserspeicher versammelt, um das Projekt offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Pfarrer Rüdiger Karmann nahm den kirchlichen Segen vor. Bürgermeister Martin Bartlweber stellte heraus, dass das Trinkwasser geschützt und entsprechend behandelt werden müsse. Um diesen wichtigen Anforderungen gerecht zu werden, habe sich die Gemeinde dafür entschieden, den alten Hochbehälter aufzulassen und einen neuen zu bauen. Lobend erwähnte das Gemeindeoberhaupt, dass der Gemeinderat stets die Entscheidungen mitgetragen habe und das Bauvorhaben ohne die Einwilligung der Grundstücksbesitzer, dafür Grund und Boden zur Verfügung zu stellen, nicht möglich gewesen wäre. Ein Lob galt auch dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Harter Gruppe und den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung. Kämmerer Albert Lahner habe sich unermüdlich um eine Förderung bemüht, die dann auch geflossen sei, sagte Bartlweber.

Für die Unterhaltung des Wassernetzes und der gemeindlichen Versorgungseinrichtungen besteht zwischen der Gemeinde Seeon-Seebruck und dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Harter Gruppe eine Kooperationsvereinbarung. So wurde die Harter Gruppe auch in die Planung des seitens der Gemeinde beauftragten Ingenieurbüros Dippold & Gerold in Prien mit einbezogen. Der Geschäftsführer des Ingenieurbüros, Anton Schmuck, erinnerte an eine Studie aus dem Jahr 1994, die seither in der Schublade des Ingenieurbüros schlummerte. Diese hätte schon damals einen Handlungsbedarf für einen neuen Wasserspeicher signalisiert, welcher jetzt nach über 25 Jahren umgesetzt worden sei, so Schmuck. Zwei Standorte seien anfangs im Gespräch gewesen: am Bauschberg, aus dessen gleichnamigen Brunnen das Wasser gespeist wird, und in unmittelbarer Nähe des bestehenden Erdbehälters in Waltenberg, wo das Projekt letztendlich auch umgesetzt wurde.

Mit dem Bauvorhaben sei im Juli 2020 begonnen worden und Anfang November vergangenen Jahres konnte der neue Hochbehälter, der den maroden Erdbehälter aus den 1950er-Jahren ersetzt, in Betrieb gehen, teilte Schmuck mit. Der alte Erdbehälter liegt unweit des Hochbehälters. Das unterirdische Bauwerk wurde mittlerweile gesprengt und wird gerade zurückgebaut.

Die beiden Edelstahlbehälter mit einem Fassungsvermögen von jeweils 500 Kubikmetern Trinkwasser befinden sich in einem neu gebauten, 24 mal 13 Meter großen und zehn Meter hohen Holzständerbau-Gebäude. Wegen der Bodenbeschaffenheit mussten 80 sogenannte Mikrobohrpfähle gesetzt werden, um ein tragfähiges Fundament zu gewährleisten. Im weiteren Verlauf wurden dann die Leitungen verlegt und das Gebäude errichtet, das aus Hygienegründen entsprechend isoliert werden musste, damit sich bei größeren Temperaturschwankungen kein Kondenswasser bilden kann. Die 6,50 Meter hohen Tanks wurden erst im Gebäude zusammengeschweißt und desinfiziert. Zuletzt musste noch die Elektrotechnik installiert werden, bevor dann der Anschluss an die Wasserleitung hergestellt werden konnte. Die Kosten und die Termine konnten nach Angaben des Planungsbüros eingehalten werden und das Wichtigste sei, dass » nichts passiert ist«, so Schmuck.

Der Standort des neuen Wasserspeichers befindet sich am höchsten Punkt von Seeon und liegt damit idealerweise höher als der höchste Wasserhahn. Somit kann das Wasser, das aus dem Brunnen Bauschberg gespeist wird, durch den hydrostatischen Druck ohne weitere Kraft- oder Druckzufuhr weiter an seinen Bestimmungsort gelangen. Einige höher liegende Objekte werden über Drucksteigerungsanlagen bedient. In den Kosten von 2,1 Millionen Euro ist die komplette Maßnahme enthalten, also auch die Grundstückskosten und der Rückbau des maroden Erdbehälters.

Der neue Trinkwasserspeicher soll auch den Bürgern nicht vorenthalten werden. Wie Bürgermeister Bartlweber mitteilte, werde die Gemeinde einen Tag der offenen Tür organisieren, an dem die Bevölkerung nicht nur das neue Bauwerk besichtigen kann, sondern über die Wasserversorgung in der Gemeinde informiert werden soll. Einen Termin gib es noch nicht.

ga

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