Seebruck: Anmerkungen bei Bürgerbefragung zur Entlastungsspange/Alzbrücke ausgewertet
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Im Rahmen der Bürgerbefragung, ob die geplante Entlastungsspange in Seebruck weiter verfolgt werden soll, haben die Bürger auch zusätzliche Statements abgegeben. So wünscht sich ein Viertel der Befragten, die sich gegen eine Entlastungsspange aussprechen, eine neue Alzbrücke am angestammten Platz mit einer separaten Geh- und Radwegbrücke. (Foto: Rasch)

Mehr als ein Viertel machten Anmerkungen bei Bürgerbefragung – Statements nun ausgewertet

Seeon-Seebruck – Die Frage, ob die Gemeinde Seeon-Seebruck die Planungen des Staatlichen Bauamts zu der Entlastungsspange Seebruck mit dem Ziel einer Verkehrsentlastung der Ortsmitte Seebruck weiter unterstützen soll, ist seit Februar bereits beantwortet. Wie berichtet, hatten 60 Prozent der Befragten mit »Ja« gestimmt und 40 Prozent mit »Nein«.


3874 Bürger der Gesamtgemeinde ab 16 Jahren waren aufgefordert, ihre Meinung kundzutun und 62 Prozent davon machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Diese erfreulich hohe Beteiligungsquote sei deshalb auch repräsentativ, erklärte Diplomingenieur Christian Fahnberg von der Firma Ingevost in der jüngsten Gemeinderatssitzung in der Seeoner Turnhalle.

Das Ingenieurbüro für Verkehrsuntersuchungen im Orts- und Stadtbereich hatte die Bürgerbefragung im Auftrag der Gemeinde abgewickelt. Bei der Abstimmung konnten die Bürger auch noch Textangaben machen. Diese Bemerkungen wurden jetzt separat ausgewertet und dem Gemeinderat von Christian Fahnberg und Nikola Richter vorgestellt.

Befragte hatte zusätzliche Statements abgegeben

Mehr als ein Viertel der Befragten hatten zusätzliche Statements abgegeben. Diese zusätzlichen Statements würden widerspiegeln, dass den Bürgern viel an dem Thema liege, sagte Fahnberg. Fasst man alle Textantworten mit den unterschiedlichen Meinungen zu den einzelnen Clustern zusammen, ergibt sich folgende Übersicht: 24 Prozent gaben Anregungen zur bestehenden Alzbrücke, 15 Prozent machten Angaben zum Thema Umwelt, 14 Prozent äußerten sich zu einer größeren Umfahrung als geplant und ebenfalls 14 Prozent machten Angaben zur Aufforderung an die Politiker.

Die Bürger, die sich positiv über eine Entlastungsspange äußerten, erhoffen sich dadurch eine Entlastung der Ortsmitte und eine Aufwertung der Seepromenade. Alternativ wurde auch eine größere Umfahrung oder eine Tunnellösung angeregt. Gleichzeitig wurde auch eine Geschwindigkeitsbeschränkung gefordert.

Forderung nach separatem Fuß- und Radweg

Bei den Nein-Antworten sprach sich fast ein Viertel für einen Neubau der Alzbrücke am angestammten Platz mit einem separaten Fuß- und Radweg aus. Damit sollte auch aus Umweltgründen verhindert werden, dass das sogenannte Grabener Moor angetastet wird. Außerdem plädierten sie für eine Beibehaltung der Tonnage-Beschränkung der jetzigen Alzbrücke von derzeit zwölf Tonnen.

Diese Forderung wird nach Auffassung von Gemeinderätin Christine Kosanovic (FW) allerdings rechtlich schwierig werden, zumal die Alzbrücke als ihrer Staatsstraße nach Sanierung wieder für 40-Tonner freigegeben werden soll. Fahnberg empfiehlt aber trotzdem, die rechtlichen Möglichkeiten vor dem Hintergrund des Umweltgedankens noch einmal abzuklären.

Dieselbe Gewichtsbeschränkung von 40 Tonnen würde auch für eine neue Entlastungsspange gelten. Für dieses Zukunftsprojekt läuft gerade eine sogenannte Raumempfindlichkeitsanalyse. Das Ergebnis dieser Untersuchung, das Aufschluss darüber geben soll, ob eine Entlastungsspange überhaupt realisiert werden könnte, wird nach Angaben von Bürgermeister Martin Bartlweber noch heuer erwartet. »Erst dann steht fest, ob überhaupt eine alternative Trassen-Führung möglich ist«, sagte Bartlweber.

Sanierung soll nächstes Jahr beginnen

Weiter teilte Bartlweber mit, dass mit der Sanierung der Alzbrücke im nächsten Jahr begonnen werden soll. Wie mehrfach berichtet, soll die Brücke für die nächsten 15 Jahre saniert und auf 40 Tonnen ausgebaut werden. Laut Bartlweber müsse die Brücke von unten her neu aufgebaut werden. Während der Bauzeit werde für den Verkehr eine Behelfsbrücke errichtet und eine drei Meter breite, separate Geh- und Radwegbrücke. Hier sei zu überlegen, ob man die Geh- und Radwegbrücke längerfristig behält, erklärte Bartlweber.

Diese Anregung unterstützte Gemeinderat Toni Mayer (Grüne): »Das wäre eine anständige Lösung, die auch in der Umfrage viele Befürworter findet. Man sollte unbedingt dran bleiben«, so Mayer, der gleichzeitig ein Verkehrskonzept für die ganze Gemeinde forderte. ga

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