Dazu gehören auch ausreichend Parkplätze, die aus Sicht des Gemeinderats in der mehrfach überarbeiteten Planung noch Fragen aufwerfen. Deshalb beantragte Sepp Daxenberger (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung, in der der Planungsstand bekannt gegeben werden sollte, den Tagesordnungspunkt zu vertagen, bis seitens des Bauherrn ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet wurde.
Angelika Wolfertstetter (Grüne) und dritte Bürgermeisterin Dr. Christine Kosanovic (FW) unterstützten die Forderung des CSU-Gemeinderats. Daxenberger schlug vor, bis zur endgültigen Klärung noch offener Planungsfragen, den Tagesordnungspunkt zu verschieben. »Ich bin für Wohnungen, aber es muss einen Durchführungsvertrag mit der Gemeinde geschlossen werden. Deshalb sollten wir den Tagesordnungspunkt verschieben, um dann schneller zum Ziel zu kommen.«
Das ambitionierte Bauprojekt, das im Mai vor zwei Jahren zum ersten Mal in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung präsentiert worden war, soll an die klösterliche Bautradition aus dem 17. Jahrhundert anknüpfen. Wo einst Bedienstete wohnten, sollten nach den ersten Plänen ein ambulanter Pflegedienst und 16 Wohnungen mehreren Generationen unter einem Dach ein Zuhause bieten. Das Konzept des Ensembles sieht auch einen »Turm der Begegnung« vor. Dieser Turm könnte gemeinschaftlich für Treffen, zum Spielen, für Feierlichkeiten oder sonstige gemeinsame Aktivitäten genutzt werden. Nach den Vorstellungen des Architekten wäre in diesem Turm auch ein Café für die Allgemeinheit vorstellbar.
Das mittlerweile leer stehende Gebäude wurde 1637 als Hofmarkrichterhaus zum ersten Mal erwähnt. Später sollen darin Angestellte, zum Beispiel ein Gerichtsdiener des Klosters Seeon, gewohnt haben. Zuletzt war das Gebäude als »Hailer Haus« bekannt.
PV-Anlage ohne Speicher geplant
Einig war sich das Gremium darin, das Dach des ehemaligen Molkereigebäudes in Truchtlaching, in dem sich ein Gemeindekindergarten und der Bürgersaal befinden, zu sanieren und eine PV-Anlage ohne Speicher zu errichten. Die Verwaltung wurde beauftragt, dazu eine entsprechende Ausschreibung vorzubereiten und die Ergebnisse der Ausschreibung dann dem Gemeinderat vorzulegen. Nach Angaben der Verwaltung sei Mitte vergangenen Jahres das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zu den PV-Dachflächen auf den gemeindlichen Liegenschaften vorgestellt worden. Verschiedene Gebäude beziehungsweise Dächer seien dabei auf ihre Tauglichkeit für die Montage einer PV-Anlage geprüft worden. Darunter auch das ehemalige Molkereigebäude in Truchtlaching.
Trotz Einwände der Öffentlichkeit im Rahmen einer ersten Auslegung der Neuaufstellung des Bebauungsplanes »Seebruck-Postberg-An der Alz« hat sich der Gemeinderat darauf verständigt, an der laufenden Planung festzuhalten. Sobald ein Entwurf des Bebauungsplans ausgearbeitet sei, werde eine umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der sogenannten Träger öffentlicher Belange durchgeführt, hieß es. Nach Angaben der Gemeinde befinden sich die Grundstücke am Postberg derzeit im unbeplanten Innenbereich und beurteilen sich baurechtlich nach Paragraf 34 des Baugesetzbuches. Um hier Gastronomie und Hotel auch für die Zukunft zu sichern, möchte die Gemeinde einen entsprechenden Bebauungsplan aufstellen. Des Weiteren ist ein wichtiges städtebauliches Ziel der Gemeinde, dass die zum Teil ortsbildprägenden Gebäude im Geltungsbereich erhalten bleiben. Die Gebäude seien im äußeren Erscheinungsbild ortsbildprägend, städtebaulich dominant und ortsgestalterisch von hoher Bedeutung, teilte die Gemeinde auf Nachfrage mit.
Als Satzung beschlossen wurde auch der geänderte Bebauungsplan »Truchtlaching Wehrländer.« Öffentlich gemacht wurde, dass die Bauarbeiten für die Neubefestigung der Boots- und Floßablegestelle Seebruck an eine Inzeller Firma vergeben wurde. Den Auftrag für die Dachsanierung des WC-Gebäudes auf dem Friedhof in Truchtlaching wurde an die Firma Franz Wörndl vergeben, und das Ingenieurbüro Steil wurde mit den Untersuchungen und Kartierungen hinsichtlich des Artenschutzaufkommens im Rahmen des Abbruchs der Gruber-Alm in Roitham beauftragt. Der Abbruch der ehemaligen Gastwirtschaft wurde wegen artenschutzrechtlicher Untersuchungen auf den kommenden Herbst /Winter verschoben (wir berichteten).
An eine Firma in Gollenshausen wurden die Arbeiten für die Ausgleichsmaßnahmen am neuen Hochbehälter in Waltenberg bei Seeon vergeben. Beschlossen wurde auch, die Ausfallbürgschaft für ein heuer stattfindendes Konzert des Musiksommers zwischen Inn und Salzach zu übernehmen.
ga