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Auf dem Weg nach Uganda: Pia Daxenberger aus Seeon absolviert in Jinja ein Freiwilliges Soziales Jahr. (Foto: Falkinger)

»Eine Erweiterung des Horizonts«

Seeon-Seebruck – Vom Seeoner See zum Viktoriasee: Dieser Sprung wird für Pia Daxenberger aus Seeon am heutigen Montag Wirklichkeit. Sie will in der Stadt Jinja in Uganda ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.


Ihr Einsatzort ist ein Krankenhaus, dem ein Waisenhaus angegliedert ist, erzählt die 18-Jährige im Gespräch mit dem Traunsteiner Tagblatt. Jinja ist von der Größe her vergleichbar mit Rosenheim und ist etwa zwei Stunden von der ugandischen Hauptstadt Kampala entfernt.

Gerade noch drückte die Seeonerin die Schulbank: Ende Juni legte sie am Johannes-Heidenhain-Gymnasium in Traunreut ihr Abitur ab. Nun zieht es Pia Daxenberger in die weite Welt hinaus. Sie war noch nie in Afrika, erzählt sie. Daher ist ihr der Entschluss gereift, das nachzuholen und sich dabei in den Dienst anderer Menschen zu stellen. »Da muss ich hin. So hat sich das herauskristallisiert.« Die Möglichkeit, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren, bot die ideale Chance.

Aufmerksam auf das Projekt ist Pia Daxenberger über das Internetportal des entwicklungspolitischen Lerndiensts »Weltwärts« geworden. Beim Durchstöbern, welche Projekte sie interessieren könnten, stieß sie schließlich auf das Uganda-Projekt des Vereins für internationalen und interkulturellen Austausch VIA (siehe Kasten).

Pia Daxenberger konzentrierte sich bei ihrer Suche auf Kriterien, die Medizin und Kinderbetreuung betreffen. Denn: In Seeon spielte sie immer mit ihren jüngeren Cousinen und Cousins sowie mit Kindern aus der Nachbarschaft. »Das macht mir einfach Spaß, mit Kindern zu arbeiten.« Zudem absolvierte sie bereits zwei Praktika in der Kreisklinik Trostberg, in denen sie im OP, in der Anästhesie und auf Station tätig war. Als Berufsziel gibt sie Operationstechnische Assistentin an. Also schnupperte sie schon in beide Metiers hinein: in die Kinderbetreuung und in die Medizin. »Daher ist das Projekt in Uganda eine gute Mischung, das Krankenhaus mit Waisenhaus eine gute Kombi.«

»Ich lass’ es auf mich zukommen«

Nach ihren Erwartungen gefragt, sagt Pia Daxenberger: »Ich lass’ es auf mich zukommen und lass’ mich überraschen.« Für sie steht jetzt schon fest, dass im Vergleich zu daheim alles komplett anders sein wird. »Aber man soll sich nicht nur auf die Unterschiede konzentrieren, sondern Gemeinsamkeiten entdecken«, fügt sie hinzu. »Ich denke, dass es eine Erweiterung des Horizonts ist.«

Sich die Welt anschauen, einmal auf sich selbst gestellt sein und Sinnvolles für andere Menschen leisten: Für dieses Vorhaben hat sich Pia Daxenberger vorbereitet. Von 13. bis 14. August besuchte die 18-Jährige in Hamburg ein Vorbereitungsseminar – gemeinsam mit 20 weiteren Teilnehmern aus ganz Deutschland. »Das ist Pflicht«, erklärt Pia Daxenberger.

Themen im Vorbereitungsseminar waren unter anderem Ängste und Befürchtungen, die die Teilnehmer in Afrika haben könnten. »Zum Beispiel, dass wir uns nicht verständigen können, wenn wir die Landessprache – in meinem Fall Luganda – nicht sprechen.« Amtssprache in Uganda ist übrigens Englisch. »Außerdem haben wir uns unter den Freiwilligen viel ausgetauscht«, erzählt Pia Daxenberger weiter über das Seminar. »Es ist von Vorteil, wenn man mit jemandem über Vorbereitungen sprechen kann, der dasselbe macht.«

In Hamburg hat die Seeonerin auch eine gleichaltrige Kollegin aus Baden-Württemberg kennengelernt, die in Uganda am gleichen Einsatzort sein wird und mit der in eine Wohnung bezieht. »Ich glaub’, dass das ganz cool wird«, sagt Pia Daxenberger erwartungsfroh. Die Wohnung stellt der Verein für internationalen und interkulturellen Austausch VIA, genauso wie Flug und Verpflegung. VIA beteiligt sich seit 2008, dem Beginn des »Weltwärts«-Programms. fam

 

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