Zur Einweihung baten die beiden Pfarrer Rupert Toferer (Tirol) und Martin Straßer (Achental) um den Segen Gottes für den neuen Weg. Toferer sagte: »Wege verbinden die Menschen miteinander.« Und erinnerte daran, dass der Schmugglerweg auch als Pilgerziel zur Wallfahrtskirche Maria Klobenstein führe – einem Wallfahrtsort, der seit 300 Jahren bestehe.
Der neun Kilometer lange Schmugglerweg beginnt oder endet jeweils im Ortszentrum von Kössen oder Schleching und bietet verschiedene Attraktionen. Von Schleching schlängelt sich der Wanderweg fast ausschließlich durchs Naturschutzgebiet. Neben dem »einfachen«, bis zur Grenze kinderwagentauglichen Weg wurde jetzt eine weitere Variante geschaffen. Sie führt – zumeist als Steig – über Bäche vorbei am Rudersburger See und an einem Wasserfall. Nach einer Hangbrücke am Totermann Bach und einer neuen Hängebrücke an der Entenlochklamm mit atemberaubenden Aussichten auf die Tiroler Achen kann der Wanderer eine freigelegte Gletschermühle entdecken. Möglich ist jetzt auch ein kleinerer Rundweg über die alte und neue Hängebrücke sowie auf Kössener Seite zwei ebenfalls spektakuläre Aussichtsplattformen.
Auf dem ganzen Schmugglerweg kann an diversen Plätzen eine Rast an Bänken und Tischen eingelegt werden. Tafeln informieren über Besonderheiten und als besonderer Spaß für die ganze Familie gibt es auf der Route eine Handy-App, bei der auf unterhaltsame Weise Wissenswertes zu Natur und Bergwelt zu erfahren ist.
Bei den zahlreichen Reden zur Eröffnung erinnerte Reinhold Flörl (Bürgermeister von Kössen), an die ersten Visionäre und Pioniere des neuen Schmugglerwegs, die sich schon vor einem Jahrzehnt zusammengesetzt haben für dieses Projekt. Er sprach von einem »Naturjuwel« und bedankte sich bei den vielen Beteiligten für den langen Atem und bei den zahlreichen Förderstellen, ohne die das Unternehmen nicht zu stemmen gewesen wäre.
Schlechings Bürgermeister Josef Loferer erinnerte an einen »Mann der ersten Stunde«, Helmut Birner, der maßgeblich seine Ideen beigesteuert habe. Ebenso ging sein Dank an den Staatsforst und die privaten Grundstücksbesitzer, die das Projekt ermöglicht haben sowie an die Menschen, die alle im Hintergrund für das Gelingen gearbeitet haben. Wichtig sei ihm der europäische Gedanke gewesen, über den bei diesem Projekt nicht nur gesprochen worden sei. Mit der grenzüberschreitenden Verbindung werde er hier gelebt.
Das fanden auch der Tiroler Landtagsabgeordnete Georg Kaltschmid und sein Bayerischer Amtskollege Klaus Steiner. »Tourismus kann auch funktionieren ohne Eingriffe in die Natur«, so Kaltschmid. Professor Walter J. Mayer (Präsident der Euregio Inntal) erinnerte auch an den Wegbereiter Fritz Irlacher, Altbürgermeister von Schleching und betonte: »Nachhaltiger wie dieses Projekt geht es nicht«.
Für Gerd Erharter vom Tourismusverband Kaiserwinkl kommt die Eröffnung zu einem guten Zeitpunkt. Seiner Meinung nach werden die Formen des Tourismus gerade hinterfragt und neue Konzepte gesucht, die in Richtung »Natur erleben« gehen. Die Eröffnung sei jedoch noch nicht das Ende des Weges. Wichtig sei noch eine bessere Anbindung an den ÖPNV.
Begleitet wurde die Veranstaltung von den Schlechinger Alphornbläsern, die an der neuen Brücke über den Gletschertöpfen standen und eindrucksvoll die Töne über das Natur- und Kulturerbe Klobensteinschlucht schickten. Nach der Eröffnung trafen sich die zahlreichen Gäste im Gasthaus Klobenstein zu angeregten Gesprächen bei Bewirtung und zünftiger Musikbegleitung.
wun