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Das Ziel, den Berggasthof Streichen zu erhalten, bekräftigten einmal mehr – im Beisein von Dr. Tobias Hipp (links) – Thomas Wilde von der Familienstiftung Yvonne und Thomas Wilde. (Foto: Wunderlich)

Berggasthof Streichen war Schauplatz für internationales Treffen des Alpenvereins

Schleching – Der Berggasthof Streichen war Schauplatz einer internationalen Tagung des Alpenvereins (DAV). Mitglieder aus Österreich, Slowenien, Deutschland und Österreich diskutierten über die Zusammenarbeit der Bergsteigerdörfer – Schleching und Aschau gehören dazu. Am Rande bekräftigten die Eigentümer des Berggasthofs, ihn erhalten zu wollen.


Der historische Gasthof gehört zwei Stiftungen. Die Gaststätte gekauft haben die Familienstiftung Yvonne und Thomas Wilde sowie die Stiftung Kulturerbe Bayern. Thomas Wilde betonte: »Der Deutsche Alpenverein hat als weltweit größte nationale Bergsteigervereinigung mit seinen rund 1,4 Millionen Mitgliedern unsere Initiative für den Berggasthof Streichen von Anfang an unterstützt«. Und weiter: »Wir freuen uns sehr darüber, dass wir nun auch den internationalen Vertretern der Alpenvereine aus der Schweiz, Slowenien, Italien und Österreich eindrucksvoll demonstrieren können, wie ein vom DAV ausgezeichnetes Bergsteigerdorf sein historisch wertvolles und schon von weitem sichtbares Wahrzeichen alpiner Lebenskultur durch das gemeinsame Engagement seiner Bürger in seiner Ursprünglichkeit bewahrt.« Paul Mößmer, Mitglied des Vorstands der Stiftung Kulturerbe Bayern, fand es positiv, dass der Berggasthof schon jetzt in diverse Projekte mit der Streichenkirche St. Servatius eingebunden sei. Seinen Angaben zufolge durchlaufen die Stiftungen seit Kauf des Berggasthofs einen Prozess der Überlegungen, um neue Wegeverbindungen zu definieren. Ziel sei, keinen Pächter für den Berggasthof zu suchen, sondern das Unternehmen selbst zu betreiben – was auch für sie eine ganz neue Mission sei.

Tobias Hipp vom DAV berichtete, dass im Berggasthof Streichen ein internes Arbeitstreffen der Projektmanager aus allen fünf Ländern stattfinde, wo auch ein Bergsteigerdorf zertifiziert ist.

Zehn Teilnehmer aus Südtirol, Slowenien, Österreich, Deutschland und der Schweiz waren angereist, um über die weitere Zusammenarbeit der Bergsteigerdörfer, die Ausrichtung für die Zukunft und die Herausforderungen zu aktuellen Entwicklungen zu diskutieren. Auch im Brennpunkt standen Wege im Tourismus, wo die Kriterien für den Natur- und Landschaftsschutz oberste Priorität haben. Denn Bergsteigerdörfer sind internationale Projekte zur Förderung eines nachhaltigen und umweltfreundlichen Tourismus' in den Alpen.

»Best Practice« nannte Tobias Hipp die Konstellation für den Berggasthof Streichen. Ein historisches Kulturgut bleibe infolge des Kaufs durch die beiden Stiftungen erhalten. Dem großen Engagement der Bürger in Schleching, das ebenfalls zur Rettung des Wirtshauses beigetragen hat, zollte er seinen Respekt. Hipp fand, dass hier der genau richtige Platz für diesen Workshop sei. Diese Art der internationalen Klausur fand zum ersten Mal statt – und dafür sei Schleching der richtige Startpunkt.

Der Teilnehmerkreis erfuhr alsdann mit Vertretern aus den Bergsteigerdörfern Schleching und Sachrang eine Erweiterung. Hinzu kamen beide Bürgermeister, Simon Frank aus Aschau und Josef Loferer aus Schleching, der Tourismusleiter aus Aschau, Herbert Reiter, Vertreter von Partnerbetrieben und Mitglieder der »Streichenfreunde«. Ein reger Gedankenaustausch kam zustande.

wun