Das Ruhpoldinger Krankenhaus hat eine lange Geschichte. 1892 haben Zimmerer Valentin Haßlberger und seine Frau Anna ihr Anwesen der Gemeinde Ruhpolding überlassen – unter der Bedingung, dass die Gemeinde das Gebäude in ein Krankenspital umbaut. So konnten dort bis zu 20 Frauen und Männer behandelt und gepflegt werden.
Nach einer grundlegenden Sanierung im Jahr 1912 wurde am Gemeindekrankenhaus bis zur Einstellung des Betriebs nichts Wesentliches mehr verändert. Mitte der 1960er Jahre bot die Gemeinde Ruhpolding den Barmherzigen Schwestern das völlig überalterte Krankenhaus zur Übernahme an.
Nach Abbruch des alten Gebäudes entstand ein völlig neues Krankenhaus, das am 31. Januar 1971 eröffnet wurde. Aufwändige Sanierungsmaßnahmen standen dann in den Jahren 1993 bis 1999 an. Am 1. Januar 2012 übernahm die Kliniken Südostbayern AG das Krankenhaus. Dort sind nun die Akutgeriatrie, die Fachabteilungen »Innere Medizin«, »Radiologie«, »Krankenhaushygiene« und die stationäre Schmerztherapie untergebracht. »Aber selbstverständlich haben wir in dem Haus auch eine 24-Stunden-Notfallversorgung«, betonte Ralf Reuter im Gespräch mit uns.
Das Krankenhaus sei für den Ort, aber auch den gesamten Landkreis sehr wichtig, hob Ruhpoldings Bürgermeister Claus Pichler hervor. »Neben Fridolfing ist es das einzige kleine Krankenhaus im Landkreis.« Hier sei ein ruhigerer, familiärer Umgang mit den Patienten möglich. Deshalb freue er sich, dass die Kliniken AG in den Standort Ruhpolding investiere.
Geld ausgeben werde man laut Ralf Reuter vor allem für den Brandschutz, die Elektrik und die Sanitäranlagen. »So entstehen auf den Stationen neue Bäder in den Patientenzimmern. Anders als derzeit – die Bäder sind großteils mit Wannen ausgestattet – werden die Sanitäranlagen nun barrierefrei gestaltet«, informierte Ralf Reuter.
Die Baumaßnahme startet Ende April 2019 und wird etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen. »Der Atriumbau wird in vier Bauabschnitten saniert, sodass wir während der Maßnahme nahezu die gleiche Zahl an Patienten behandeln können wie derzeit«, so Ralf Reuter. Dabei rechnet die Kliniken AG mit Kosten von rund 4,2 Millionen Euro, wobei sich die Regierung von Oberbayern mit zwei Millionen Euro beteiligt.
Der Investitionsbedarf der Neu- und Umbaumaßnahmen am Klinikum Traunstein (wir berichteten) wird auf rund 300 Millionen Euro geschätzt. Auch hier soll im kommenden Jahr begonnen werden. KR