Hohe Wellen schlug die Diskussion. Dem Championspark, der in der Vergangenheit stets den Biathlon-Weltcup in Ruhpolding begleitet hatte und der von den Fans aus aller Herren Länder stets gut besucht war, drohte das Aus: Die Gemeinde, die in früheren Zeiten immer als Veranstalter aufgetreten war, winkte ebenso ab, wie die neue Chiemgau Arena GmbH, die sie heuer zusammen mit dem Skiclub Ruhpolding aus der Taufe gehoben hatte. Der Grund da wie dort: Der Championspark beschere, wie aus der Gemeindeverwaltung zu hören war, ein Defizit. 2020, als sich die Türen zu den Hütten zum letzten Mal vor der Corona-Pandemie öffneten, sei ein Fehlbetrag in Höhe von über 50 000 Euro zusammengekommen.
Ein Betreiber für den Championspark war nicht in Sicht. Und so wandte sich die Gemeindeverwaltung am 12. Oktober an die Presse – mit einem Hilferuf. Die Frage, die sie stellte, lautete: »Findet sich noch ein Veranstalter für den Championspark?« Und die Verwaltung im Rathaus schob nach: Wer Interesse habe, in die Bresche zu springen, solle sich doch mit den Hüttenbe-treibern oder mit der Gemeinde in Verbindung setzen.
Pfeifer: Konzept ist »sehr zufriedenstellend«
Die beiden CSU-Gemeinderäte Xaver Utzinger und Ludwig Schick stellten alsdann den Antrag, dass die Kommune – wenn sich kein externer Betreiber finden lässt – den Championspark 2023 noch einmal ausrichtet. Mit der Angelegenheit befasste sich der Rat dann in seiner jüngsten Sitzung am Montag. Das Gremium beschloss mit 14:7-Stimmen im Sinne der Antragsteller, dass die Gemeinde als Betreiber für den Championspark 2023 einspringt, wenn sich kein externer Interessent finden lässt. Zwischenzeitlich hatten sich jedoch vier Interessenten gemeldet, die den Championspark in die Hand nehmen wollten. Auch die Berichterstattung im Traunsteiner Tagblatt habe zu diesen Bewerbungen geführt, erläuterte Pfeifer. Am Mittwoch habe die Gemeindeverwaltung dann Aloha Promotion den Zuschlag gegeben – und zwar deswegen, weil ihr Konzept die Gemeinde und die Hüttenbetreiber gleichermaßen überzeugt habe.
Die GmbH in Altenmarkt sei erfahren in der Planung und Durchführung von Events und anderen Veranstaltungen. Am Dienstag habe sie der Gemeinde und den Hüttenbetreibern ihre Vorstellungen erläutert. Das Ergebnis: Sie seien, so der Bürgermeister, »sehr zufriedenstellend«. Im Wesentlichen werde der Championspark auch künftig so veranstaltet wie gewohnt, »einige Kleinigkeiten werden sich aber ändern.«
»Wir werden das alte Konzept im Wesentlichen beibehalten«, betonte Valentin Thannbichler, der bei der Aloha Promotion GmbH für die Planung und Durchführung des Championsparks in Ruhpolding vom 10. bis 15. Januar 2023 zuständig ist. So sei vorgesehen, die Standbetreiber und die Vereine im bisher gewohnten Umfang auch weiterhin mit einzubinden. Auch in seiner Neuauflage 2023 werde der Championspark wie bislang voraussichtlich über vier große sowie sechs bis zehn kleine Hütten verfügen. Die Einzelheiten seien jedoch in Gesprächen erst noch festzulegen. Die GmbH habe gerade erst den Zuschlag bekommen und unternehme jetzt einen Schritt nach dem anderen.
Künftig fünf Euro Eintritt
Anders als bisher gewohnt, müssen die Besucher des Championsparks künftig aber in den Geldbeutel greifen, wenn sie sich in das Hüttendorf begeben. So kündigte Thannbichler an, einen Eintritt in Höhe von fünf Euro zu verlangen. Und er nannte auch einen der Gründe: »Wir wollen namhafte Künstler auf die Bühne bringen« – Künstler, die Geld kosten.
Die GmbH plane außerdem auch, das Gelände einzuzäunen. »Wir möchten die Sicherheit der Besucher erhöhen«, sagte Thannbichler. Und er führte weiter aus, dass der Veranstalter auf diese Weise dann insbesondere auch kontrollieren könne, wie viele Gäste sich schon auf dem Gelände befinden – und für wie viele noch Platz ist.
pü