Ruhpolding: SPD-Ortsverein startet in den Wahlkampf – Auftakt im Kurhaus
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Beim Wahlauftakt der Ruhpoldinger SPD standen Bürgermeister Claus Pichler (links) und Landratskandidat Sepp Konhäuser (rechts) im Mittelpunkt. Moderiert wurde der Abend von Hans Holzner sen.

»Mit Erfahrung die Zukunft gestalten« – Ruhpoldinger SPD startet in Wahlkampf

Ruhpolding – »Mit Erfahrung die Zukunft gestalten«: So lautete das Motto der Auftaktveranstaltung im Wahljahr 2020 des SPD-Ortsvereins im Ruhpoldinger Kurhaus. Claus Pichler geht nach zwei Amtsperioden zum dritten Mal als Bürgermeisterkandidat ins Rennen, Sepp Konhäuser kandidiert erneut zum Landrat und 20 Kandidaten, davon sechs amtierende Gemeinderäte, wollen sich als Kommunalpolitiker bewerben.


Hans Holzner sen. führte als Moderator durch den Abend, der vom »Ruhpoldinger Tanzl-6-er« musikalisch begleitet wurde. Zweck des Abends sei es, die Zuhörer mit dem personellen Angebot der SPD bekannt zu machen, sagte Holzner. Er verschwieg dabei nicht, dass den Sozialdemokraten im Gemeinderat ein Platz an die Vereinigung Ruhpoldinger Bürger (VRB) durch den Fraktionswechsel einer Gemeinderätin »abhandengekommen ist«.

Vor der Vorstellung der Gemeinderatskandidaten meinte Holzner, dass die Liste der SPD offen sei, das bedeute, die Bewerber müssten nicht Parteimitglied sein. Man brauche den »Sachverstand von außen«, sagte er und wenn der Wahlkampf vorüber und der Gemeinderat konstituiert sei, sollte die Parteizugehörigkeit sowieso keine Rolle mehr spielen.

130 Jahre habe die SPD im Landkreis die Politik mitbestimmt, betonte Landratskandidat Sepp Konhäuser. Sie habe immer eine wichtige Rolle gespielt. Gerade in der Kommunalpolitik sei man nahe am Volk. Das könne auch er, der 30 Jahre im Gemeinderat und 24 Jahre im Kreistag sitze, bestätigen. Dazu käme noch seine 18-jährige Erfahrung als stellvertretender Landrat.

Zur Landkreispolitik meinte Konhäuser, die hohe Verschuldung von 70 Millionen Euro Anfang 2000 sei auf jetzt auf 40 Millionen Euro abgebaut worden. Besonders erfreut zeigte er sich, dass das Zukunftsthema »Campus Chiemgau« nach Traunstein gebracht wurde. Auch ging er auf das Gesundheitswesen ein und meinte, man müsse aufpassen, dass Krankenhäuser unter 300 Betten nicht geschlossen werden. Zudem sprach er noch Themen zum öffentlichen Personennahverkehr, zum Tourismusverband und zum Sozialbereich an.

Der seit zwölf Jahren amtierende Bürgermeister Claus Pichler erklärte, in dieser Zeit habe sich ein reicher Schatz an Erfahrungen bei ihm angesammelt und er habe immer noch den Ehrgeiz, zukunftsorientiert für den Ort etwas gestalten zu wollen. Es sei für ihn selbstverständlich, dass es immer um die Sache gehen müsse, »hart, aber fair oder noch besser: hart, aber herzlich«. Berechenbar und transparent müsse die Gemeindepolitik sein.

Auch ging er auf die erreichten Ziele in den letzten Jahren ein, von der Hotelansiedlung und der Stützung der Kleinvermieter, die sportlichen Großveranstaltungen als Wirtschaftsfaktor, die Ortskernsanierung und die Sanierung und den Umbau des Bahnhofs. Ebenso erwähnte Pichler die Sanierung des Waldstadions, die aufwändige Wasserversorgung West und die Haushaltskonsolidierung. Besonders freue es ihn, dass es meistens sehr hohe Zuschüsse gab.

Von den gegenwärtigen Themen griff Pichler die Bürgernähe und die Ausstattung der Feuerwehr sowie den Hochwasserschutz und die Bereiche Energie und Umwelt auf. Zum letzten Punkt teilte er mit, dass die Gemeinde das Biomasseheizwerk ab April in Eigenregie übernehmen und im kommenden Jahr die Erdgasleitung bis an den Ortsrand verlegt werde. »Eines meiner größten Ziele ist es, dass Ruhpolding der umweltfreundlichste Urlaubsort in den Alpen wird«, so Pichler.

Zum Thema Kinder- und Jugendbetreuung sagte er, hier haben sich die Aufgaben grundlegend verändert. Auch berichtete er, dass in den Einrichtungen »Spatzennest« und Kindergarten St. Irmgard durch eine Umstrukturierung zwei kombinierte Einrichtungen entstehen sollen, in denen die Kinder bis zur Einschulung bleiben. Mit weiteren Sachbereichen, wie Tourismus und Mittelstand als wirtschaftliche Lebensadern, Wohnungsbau und der Zukunftsvision zu einem »Haus der Generationen« im »Alten Pfarrhof« und im daneben liegenden, ehemaligen Kindergarten St. Franziskus ging der Abend zu Ende. hab

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