»Der Bundestag hat sich jetzt mit dieser Frage befasst und die Corona-Hilfen für den Profisport werden verlängert«, betonte die CSU-Politikerin, die ihren Worten nach erstmals in der Chiemgau-Arena weilte. »Damit hoffe ich sehr, dass ihr dann eine Unterstützung bekommt.« Die Gemeinde rechnet unter anderem aufgrund der fehlenden Zuschauer-Einnahmen mit einem Defizit zwischen 1,2 und 1,3 Millionen Euro. Zuvor war schon bekannt geworden, dass Ruhpolding auf Zuschüsse durch den Weltverband hoffen darf. Die IBU erhöhte vor der Saison den regulären Zuschuss für die Organisationskomitees bereits um ein Drittel. »Die IBU wird nach der laufenden Saison entscheiden, wie eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für Veranstalter, die ihre Events ohne Zuschauer durchführen mussten, aussehen wird«, teilte IBU-Kommunikationsdirektor Christian Winkler dazu mit.
Kerstin Schreyer betonte auch, dass Corona noch immer da sei. Sie verteidigte deshalb den Kurs der Staatsregierung, weiterhin keine Zuschauer zulassen zu können. »So bitter das ist.« Sie hoffe aber, »dass wir nächstes Jahr eine andere Situation haben werden«.
Ruhpoldings Bürgermeister und Präsident des Organisationskomitees (OK), Justus Pfeifer, freute sich sehr über diese Nachricht. Der CSU-Mann betonte nochmals, dass man Verständnis für die Entscheidung habe. »Umso schöner ist es jetzt, dass der Haushaltausschuss im Bundestag entsprechende Fördermittel zugesagt hat, die uns als Gemeinde unterstützen werden.« Pfeifer dankte auch Landrat Siegfried Walch (CSU) und seiner Behörde für die Unterstützung – unter anderem in Sachen Hygienekonzept.
»Ich bin sehr froh, dass der Biathlon-Weltcup stattfinden konnte«, betonte Walch, der auch im Weltcup-OK sitzt und ebenfalls am Samstag vor Ort war. Allerdings tue es auch weh, dass der Weltcup ohne Zuschauer habe stattfinden müssen. Die ganze Region nehme an dieser Veranstaltung teil, betonte er. »Das sieht man allein schon an den vielen Helfern, die aus der ganzen Region kommen und jeder sieht sich als Teil dieser Biathlon-Familie.«
Ausdrücklich lobte Walch auch die Gemeinde. »Finanziell ist es keine ganz einfache Situation.« Dennoch habe sie zu keinem Zeitpunkt gezögert, »trotz des massiven finanziellen Risikos, das sie selber schultern muss, diesen Biathlon- Weltcup zu veranstalten«. Der Landrat hob auch noch die Wichtigkeit der vielen ehrenamtlichen Helfer hervor. »Sie machen es erst möglich, dass eine solche Veranstaltung in dieser Qualität, wie wir es wieder erleben durften, stattfinden kann, unterstrich er.
SB