Bis aus Südtirol, Wien, Graz und Nordrhein-Westfalen waren die Teilnehmer des Hackathons angereist. Im Tagungszentrum Labenbachhof in Ruhpolding waren sie untergebracht und diskutierten in Teams über neue Lösungswege für die Aufgaben, die die beteiligten Unternehmen oder Organisationen gestellt hatten. Gemeinsame Kurzausflüge und Treffen am Abend vertieften das Kennenlernen. Daxenberger: »Ziel des Hackathons war, gemeinsam mit den acht beteiligten Unternehmen oder Organisationen innovative Ideen für mehr ökologische, soziale oder ökonomische Nachhaltigkeit in den Betriebsabläufen zu entwickeln.«
Nachdem die acht Teams gut eineinhalb Tage lang zum Teil bis spät in die Nacht hinein an Lösungen getüftelt hatten, stellten sie die Ergebnisse vor der Siegerehrung in Kurzpräsentationen im Forum des Campus Chiemgau in Traunstein vor. Zum Teil sogar auf Englisch.
Neben den Studierenden hörten dabei Fachleute der Wirtschaftsförderung der Chiemgau GmbH und der Hochschule am Campus Chiemgau sowie Betreuer aus den Unternehmen und die dreiköpfige Fachjury zu. Letztere setzte sich aus der Business-Aktivistin und Start-up-Gründerin Jule Bosch, Prof. Dr. Julia Dittrich, Dozentin für E-Commerce-Management und Digital Business am Campus Chiemgau, sowie Dr. Florian Wiesböck, Geschäftsführer des digitalen Gründerzentrums Stellwerk 18 in Rosenheim, zusammen.
Den ersten Platz samt 1000-Euro-Gewinnprämie und einem Gutschein für die Neue Traunsteiner Hütte sicherte sich dabei das Team Bergader, das sich mit der Prozessverbesserung in der Pfefferkäseproduktion für die Privatkäserei aus Waging am See beschäftigt hatte. Sie ermöglicht den Einsatz größerer Mehrweggebinde und sorgt so für eine deutliche Müllreduzierung. Christian von Großmann, Maschinenbau-Ingenieur aus Eisenärzt, und Markus Pauli aus Kirchweidach, der in Ingolstadt Mechatronik studiert, hoben den »lebendigen und inspirierenden Austausch im Ringen um innovative Lösungswege« hervor.
Den zweiten Platz mit einer Gewinnprämie von 500 Euro und einem Gutschein für die Schaukäserei auf der Hocherbalm gewann das Team Kliniken Südostbayern, das sich mit einer optimalen regionalen Integration von im Ausland rekrutierten Pflegekräften des Klinikverbunds beschäftigt hatte. Zwei dritte Plätze mit je 250 Euro Siegesprämie erreichten durch Punktegleichstand das Team METER und das Team Tourismus. Die erste Vierergruppe hatte Ideen entwickelt für verbesserte Vermarktungsmöglichkeiten von regionalen Produkten in Gastronomiebetrieben sowie Einrichtungen des Tourismus und für Gemeinschaftsverpflegung. Der Chiemgau und Ruhpolding Tourismus hatten die Aufgabe im Verbund gestellt. Das zweite Team gewann die Challenge der Münchner METER Group AG, eine App für Landwirte zu entwickeln, die eine effektivere Feldbewirtschaftung durch Einbeziehung punktgenauer regionaler Klimadaten erlaubt.
Jury-Mitglied Dr. Florian Wiesböck hob im Gespräch mit dem Traunsteiner Tagblatt hervor, dass das Engagement der Unternehmen vor Ort durch Team-Coaches für die Ergebnisse »deutliche Verbesserungen« gebracht hätten.
Als »regionalen Think Tank für innovative Ideen« bezeichnete Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG, den Hackathon. »Das große Engagement der jungen Leute hier stimmt mich absolut zukunftsfroh«, sagte er. Als »echten Erfolg auch für den neuen Hochschulstandort Traunstein« sah Initiatorin Magdalena Daxenberger ihren zweiten regionalen Hackathon nach der Premiere 2019 am Hintersee im Berchtesgadener Land.
eff