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Die Ortsvorstandschaft der SPD Ruhpolding (von links): Maria Haßlberger, Georg Niermeier, Dr. Bernd Magenau, Wahlleiter Sepp Parzinger, Johannes Stief, Gerhard Kanonenberg und Margarete Schürholt. (Foto: Peter)

Bewährte Führung bestätigt

Ruhpolding – Bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen im SPD-Ortsverein Ruhpolding im HELDs-Vitalhotel gab es keine Überraschungen – der alte Vorsitzende Johannes Stief ist auch der neue Vorsitzende. Für ihre 50-jährige Treue zur SPD wurde Ursula Konhäuser mit der Ehrennadel ausgezeichnet.


Neben den Vorsitzenden Stief wurden gewählt Margarete Schürholt als stellvertretende Vorsitzende und Pressesprecherin, Michael Haßlberger als weiterer stellvertretender Vorsitzender, Georg Niermeier als Kassier und Gerhard Kanonenberg als Schriftführer. Beisitzer sind Maria Haßlberger und Dr. Bernd Magenau, Kassenprüfer Franz Haselwarter und Hans Holzner.

Von der wiedergewählten stellvertretenden Vorsitzenden Schürholt wurden zwei Anträge zur Hauptversammlung eingereicht, in denen der Ortsverband beauftragt werden soll, die entsprechenden Anliegen in den Gemeinderat einzureichen. Beide Anträge erhielten die einhellige Unterstützung aus der Versammlung und können nun auf den Weg gebracht werden.

Im ersten Antrag geht es darum, dass der vorherige Bürgermeister Claus Pichler, der von 2008 bis 2020 im Amt war, für seine Leistungen und Verdienste für die Gemeinde Ruhpolding den Titel »Altbürgermeister« verliehen werden soll. Im zweiten Antrag will Schürholt erreichen, dass für den früheren SPD-Gemeinderat und Verfolgten des NS-Regimes, Stefan Großglettner, eine Straße benannt wird. Der Kommunalpolitiker Großglettner musste vor 90 Jahren, im Juni 1933, nach dem Verbot der SPD aus dem Gemeinderat ausscheiden. Schürholt begründete ihren Antrag damit, dass der Jahrestag für die Gemeinde Anlass sein sollte, diesen Demokraten und Widerstandskämpfer zu ehren.

In seinem Rechenschaftsbericht monierte Ortsvorsitzender Stief, dass es sehr mühsam sei, erforderliche Gutachten bei der Aufstellung von Bebauungsplänen zu bekommen. Darum dauere der Bebauungsplan in Schwaig zu lange. Für ein lebendiges Dorf sind nach Ansicht von Stief ausreichend Kindergartenplätze erforderlich. Ein Neubau könnte helfen. Das Kurhaus in Ruhpolding sei seit 2020 ein Dauerthema. Wie es weiter gehen werde, werde die Zukunft zeigen. Doch könne es im Extremfall, wenn ein neuer Saal an das Vita Alpina angegliedert werden solle, noch bis 2030 dauern, bis Ruhpolding wieder einen Saal erhalten werde. Aber eventuell könne es ja eine günstigere Lösung geben, meinte Stief.

Die Ortsmitte habe durch die Gestaltung und den Tunnel eine Aufwertung erfahren, sagte Stief. Nun müsse der Innenbereich mit Leben erfüllt werden. Jedoch sei das mit den Erwartungshaltungen aus den Erinnerungen von früheren Zeiten nicht ganz einfach, meinte der Vorsitzende. Mit der neuen Ausrichtung des Champion-Parks mit privaten Betreibern sei hier schon ein positiver Weg eingeschlagen worden, so Stief. Weiter sprach Stief noch die Punkte Steinbach-Brückerl, Heizwerk, Bürger- und Ratsbegehren zum Thema Kurhaus und Vita Alpine oder auch die Bebauung des Filitz-Geländes an.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Johannes Hillebrand, ging auf die verschiedenen Punkte von Stief ein. Ebenso wie vorher schon Schürholt erwähnte er, dass der SPD-Ortsvorstand nicht immer gleicher Meinung mit der Fraktion sei. Am Filitz-Gelände gebe es nach momentanem Stand noch keine abschließenden Genehmigungen, darum werde es sich noch verzögern, so Hillebrand. Beim Thema Kurhaus und Vita Alpina hätten die Fraktion und der Ortsverein verschiedene Ansichten, meinte der Fraktionsvorsitzende. Ihm habe jedoch von Beginn an die Idee gefallen, am Vita Alpina den Saal anzugliedern.

Dritte Bürgermeisterin Sigrid Haitzer meinte, dass sich die Gemeinde durch das Ratsbegehren und der damit verbundenen Fragestellung zum Thema Kurhaus-Vita Alpina mehrere Möglichkeiten offenhalte. Gemeinderat Anton Krutzenbichler sagte, es falle nicht leicht, wenn Gemeindegrundstücke verkauft werden müssten. Aber er sehe auch nicht, dass es zur Aufgabe der Gemeinde gehöre, ein defizitäres Kurhaus zu erhalten.

Stellvertretender Landrat Josef Konhäuser gab zu bedenken, dass es immer ein altes Gebäude bleibe, auch wenn das bestehende Kurhaus saniert werde. In Frage wolle er jedoch stellen, ob das Kurhaus so schnell hat geschlossen werden müssen, sagte Konhäuser. Abschließend meinte Konhäuser, dass Themen schon hinterfragt werden sollten. Doch solle man den gewählten Vertretern auch das Vertrauen geben, dass sie in den Gremien die richtigen Entscheidungen treffen würden. 

MP

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