Reit: Sperrung, Staus und Gebühren am Parkplatz in Seegatterl | Reit im Winkl
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Vor allem bei schönem Wetter ist der Parkplatz in Seegatterl schnell überfüllt. Der Betreiber sucht nun nach Lösungen. Ein erster Schritt ist eine Parkgebühr in Höhe von 14 Euro für Besucher, die die Gondelbahn nicht nutzen. (Foto: Hauser)

Parkplatz in Seegatterl: Betreiber plant Leitsystem an Zufahrtsstraßen – Gebühr eingeführt

Reit im Winkl – Der Himmel ist blau, die Sonne scheint. Und der Schnee ist gut. In diesen Tagen und Wochen wälzt sich eine Autolawine nach der anderen nach Seegatterl. In Massen suchen die Skifahrer auf der Winklmoosalm und der Steinplatte das Vergnügen in der weißen Pracht. Und immer wieder ist der Andrang der Brettlfans derart groß, dass – oft schon bald am Tag – alle Parkplätze belegt sind.


In diesen Fällen sperrt dann die Betriebsstätte Reit im Winkl der Steinplatten Aufschließungsgesellschaft in Waidring, die neben der Gondelbahn hinauf zur Winklmoosalm auch den Parkplatz in Seegatterl betreibt, die Zufahrt. Zum Leidwesen vieler Autofahrer, die von der Bundesstraße abbiegen wollen, aber nicht dürfen und schließlich im Stau stehen.

Die Gesellschaft sucht laut ihrem Chef Andreas Brandtner nach Lösungen und handelt: Eingeführt hat sie nun eine Parkplatzgebühr in Höhe von 14 Euro für Besucher, die die Bahn nicht benutzen. Und langfristig plane sie, wie Bandtner im Gespräch mit dem Traunsteiner Tagblatt ausführt, »ein Leitsystem an den Zufahrtsstraßen zu installieren, das die Gäste bereits frühzeitig informiert, ob der Parkplatz belegt ist oder nicht.«

Andrang hat sich wieder normalisiert

Brandtner erläutert, dass die Situation in den Weihnachtsferien in allen Skigebieten in der Umgebung auf Grund des vermehrten Gästeaufkommens »extremer war als in den letzten Jahren«. Ein Grund dafür sei sicherlich, so seine Einschätzung, dass kleinere Gebiete ein geringeres Angebot hätten oder wegen Schneemangels überhaupt nicht geöffnet hätten. Solche Situationen treten laut Brandtner »erfahrungsgemäß an zehn bis 14 Tagen meistens an Weihnachten, Fasching und Schönwettertagen an Wochenenden bis Anfang März auf«. Derzeit habe sich der Andrang wieder normalisiert.

Wenn die Skifahrer kommen, dann wird zuerst der große Parkplatz befüllt, dann der Nattersberg-Parkplatz und in der Folge auch der Ausweichparkplatz Richtung Ruhpolding. Hier gibt es auch einen Busshuttle zur Talstation. »Sind alle Parkplätze voll, sind wir gezwungen, eine Sperrung vorzunehmen.« Sollten auf der Tiroler Seite in Waidring noch Parkplätze frei sein, werde den Gästen empfohlen, dort zu parken. Eine zusätzliche Alternative sei, in Reit im Winkl zu parken und mit dem Shuttlebus nach Seegatterl zu fahren.

1400 Parkplätze stehen in Seegatterl zur Verfügung

»In Seegatterl stehen uns derzeit inklusive Aus-weichparkplatz 1400 Parkplätze zur Verfügung. Dies kann je nach Schneelage variieren. Auf der österreichischen Seite betreiben wir inklusive Höhenparkplatz Steinplatte ebenfalls circa 1400 Stellplätze.« Und Brandtner weiter: »Als mittelgroßes Skigebiet haben wir bestimmte Kapazitätsgrenzen, das heißt, wenn die Parkplätze voll sind, ist auch das Skigebiet voll.« Diese Anzahl an Stellplätzen sei – gemessen an der Größe des Skigebiets – »eigentlich schon relativ hoch, wenn man das mit anderen Skigebieten vergleicht«.

Bei großem Andrang in den Ferien und am Wochenende herrscht ein Engpass auf dem Parkplatz in Seegatterl, den die Gesellschaft von den Bayerischen Staatsforsten angepachtet hat. Neben den Skifahrern, die auf die Piste gehen wollen, suchen auch Tourengeher und Wanderer Abstellplätze für ihre Fahrzeuge. Zählungen in der Vergangenheit haben laut Brandtner ergeben, »dass an besucherstarken Tagen bis zu 200 Pkw auf unserem angepachteten Parkplatz stehen, die die Bahn nicht benutzt haben«. Dadurch hätten viele der zahlenden Gäste keinen Parkplatz mehr bekommen. Diese Erkenntnis habe die Gesellschaft veranlasst, für die nicht zahlenden Gäste eine Parkplatzgebühr in der Höhe der Bergfahrt für Erwachsene – 14 Euro – zu verlangen.

Aus den Einkünften für die Berg- beziehungsweise Berg- und Talfahrt werde, so Brandtner weiter, zum größten Teil das Loipennetz auf der Winklmoosalm finanziert, wozu auch die Aufstiegsloipe zählt. Darüber hinaus sei es ein Unkostenbeitrag für die Parkplatzbewirtschaftung, Müllentsorgung und WC-Benutzung. »Mag sein, dass dieser Betrag für manche zu hoch erscheint und eventuell eine abschreckende Wirkung hat.« Aber in anderen Skigebieten sei die Gebühr genauso hoch: Zum Beispiel in Mühlbach seien es 14 Euro, in Gastein sogar 18 Euro.

Äußerungen gehen zum Teil unter die Gürtellinie

Diese Neuerung der Parkplatzgebühr für nicht zahlende Gäste habe sich, so Brandtner, schnell verbreitet. »Von einigen kommt auch durchwegs positives Feedback, da es mittlerweile fast überall für dieses Klientel Parkgebühren gibt. Natürlich muss man speziell im ersten Winter der Umstellung mit kritischen Bemerkungen umgehen. Leider sind diese zum Teil speziell gegenüber unserem Parkplatz- und Kassenpersonal sehr primitiv und unter der Gürtellinie.«

Um die Lage in kritischen Situationen mit jeweils großem Andrang zu entspannen, plant die Gesellschaft nach eigenen Angaben weitere Schritte. Brandtner: »Wir sind derzeit in der Planung, ein Leitsystem an den Zufahrtsstraßen zu installieren, das die Gäste bereits frühzeitig informiert, ob der Parkplatz belegt ist oder nicht.« Die Gesellschaft hoffe auf die Unterstützung des Straßenbauamts und der Gemeinden.

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