Auf diesem Abschnitt bauen die Arbeiter am Hausbach und am Feichtlgraben zwei neue Einlaufbauwerke in den Hochwasserkanal.
Sie werden jeweils mit einem Rechen ausgestattet, der Schwemmholz zurückhalten kann. Bis zum Winter sollen die Arbeiten fertig sein. Die Zufahrt für Anwohner ist geregelt. Ersatzparkplätze gibt es am ehemaligen Hotel »Zur Post«. Fußgänger können die Baustelle passieren.
Die Arbeiten in der Hausbergstraße erfordern in einigen Bereichen besondere Vorsicht. Denn der Baugraben findet kaum Platz zwischen den Häusern, die dicht beieinanderstehen. Vor allem im vorangegangenen Abschnitt zwischen den Hausnummern 3 und 7 sei das eine »Herausforderung« gewesen, sagt Projektleiter Roman Lindenthaler vom Wasserwirtschaftsamt Traunstein, das Vorhabenträger für den Hochwasserschutz in Reit im Winkl ist. Die Gebäude mussten ebenso gesichert werden wie der Baugraben selbst. Zu diesem Zweck wurden auf beiden Seiten des Grabens Stahlrohre fünf Meter tief in den Boden getrieben und mit Beton aufgefüllt. Der Abstand zwischen den Rohren betrug je einen Meter. In den Zwischenräumen brachten Arbeiter Spritzbeton auf und verbanden die Stahlrohr-Reihen jeweils mit einem betonierten Kopfbalken.
Innerhalb dieser Stützkonstruktion wurde der Hochwasserkanal aus recht- eckigen Stahlbeton-Fertigbauteilen angelegt. Anschließend erfolgt der Bau der Einlaufbauwerke. Parallel zu den Maßnahmen zum Hochwasserschutz erneuert die Gemeinde Reit im Winkl den Schmutzwasserkanal und die Wasserleitung. Gleichzeitig erschließt das Unternehmen »Naturwärme Reit im Winkl« das Nahwärme-Leitungsnetz.
Auch während des aktuellen Bauabschnitts sind die Verhältnisse beengt. Teilweise sind auch hier Sicherungsmaßnahmen notwendig. Lindenthaler hofft, dass die Arbeiten bis Ende des Jahres abgeschlossen werden können.
Mit der Neukonzeption des Hochwasserschutzes will das Wasserwirtschaftsamt Traunstein die Menschen im Ort vor einem 100-jährlichen Hochwasser schützen. Begonnen hatten die Arbeiten vor dreieinhalb Jahren mit dem Ausbau des Bachbetts unterhalb der Tiroler Straße. Bereits fertig sind zwei Wildbachsperren am Letten- und Feichtlgraben, den Zubringerbächen zum Hausbach.
Abgeschlossen sind die Arbeiten für den neuen, wesentlich leistungsstärkeren Hochwasserkanal bachaufwärts in der Hausbergstraße bis zur derzeitigen Baustelle. Die Gesamtinvestition beträgt nach derzeitigem Stand rund 8,4 Millionen Euro. Davon trägt die Gemeinde 30 Prozent, der Freistaat übernimmt 70 Prozent der Kosten. fb