Auf dem Festsaalparkplatz steht seit 2016 eine E-Ladesäule kostenfrei zur Verfügung. Das Angebot wurde gut angenommen: 2017 waren es 21.445 Kilowattstunde (kWh), im Jahr darauf 19.951 kWh und 2019 waren es 25.227 kWh. Ursprünglich sollte mit der Parkgebühr das Tanken abgegolten werden. Bürgermeister Matthias Schlechter informierte, dass mittlerweile nahezu alle Gemeinden mit E-Tankstellen auf ein Bezahlsystem umgestellt hätten. Eine Nachrüstung der E-Tankstelle mit Bezahlfunktion kommt nach seiner Auskunft nicht in Betracht. Bereits 2020 seien deshalb Gespräche mit dem damaligen Klimaschutzbeauftragten des Ökomodells Achental, Hans Haslreiter, aufgenommen worden. Die Angelegenheit wurde aber zurückgestellt und die Neuauflage eines Förderprogramms abgewartet.
Nach Vorlage desselben wurde im August ein Förderantrag für zwei Normalladepunkte von 3,7 bis 22 kW am Festsaal und zwei Schnellladepunkte von 22 bis 50 kW an der Tourist-Info mit Gesamtausgaben von rund 51.000 Euro und einer möglichen Zuwendung von 40.000 Euro mit Unterstützung des Gebietsbetreuers beim Ökomodell, Florian Maier, beantragt.
Der Bescheid mit einer maximalen Zuwendung in Höhe von bis zu 50.000 Euro – bei Ausgaben von etwa 64 000 Euro – ist im Oktober bei der Gemeinde eingegangen. Soweit der Gemeinderat die Umstellung beziehungsweise Neuerrichtung von E-Ladestationen auf ein Bezahlsystem befürworte, könne die Ausschreibung erfolgen, so Bürgermeister Matthias Schlechter.
Gebietsvertreter Florian Maier stellte das Förderprogramm für E-Ladestationen vor. Berechtigt dafür seien neben anderen Institutionen auch kommunale Gebietskörperschaften. Bei der Frage, wo eine öffentliche Ladeinfrastruktur Sinn mache, sei nicht blinder Aktionismus gefragt, sondern eine Planung mit Augenmaß. Dazu gehöre das Vorhandensein eines hohen Verkehrsaufkommens sowie die Erreichbarkeit und Zugänglichkeit der Ladestationen.
Bei seinen Infos zur Schnell-Ladestation bemerkte Maier, dass für Schnell-Ladepunkte mit über 50 kW Ladeleistung pro Ladepunkt eine Drosselung möglich sei, um die Förderung dennoch zu erhalten. Nach sechs Jahren könne die Drosselung aufgehoben werden. Auftreten könnten auch gewisse Zielkonflikte. So etwa eine Gratwanderung zwischen aktuellem Bedarf und zukunftsorientierter Nachfrage.
Die von der Förderung ungedeckten Kosten liegen laut Bürgermeister Schlechter voraussichtlich bei 14.000 Euro. Inwieweit Wartungskosten hinzukommen, bleibe im Rahmen der Ausschreibung abzuwarten. Vorgesehen sei, die Kosten über die Einnahmen beim Tanken abzudecken.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Errichtung von zwei E-Tankstellen bei der Tourist-Info und den Ersatz von zwei E-Tankstellen am Festsaal mit entgeltpflichtigen Ladesäulen auszuschreiben.
sh