Bürgermeister Karl Lanzinger (CSU) beschrieb in der Sitzung die Vorschläge des Bayernwerks, sämtliche Straßenlaternen umzurüsten. Zu unterscheiden gelte es zwischen den technischen Lampen, bei denen nur das Leuchtmittel zu tauschen sei, und den gestalterischen Lampen, bei denen auch der »Kopf« getauscht werden müsse. Während die technischen Leuchten praktisch zu 100 Prozent nach unten strahlten und es damit keine Lichtverschmutzung nach oben gebe, gelange bei den anderen Lampen, wie den sogenannten Laternen, noch ein kleiner Lichtanteil in die weitere Umgebung.
Der Jahresenergiebedarf von 42.000 Kilowattstunden betrage nach Umrüstung nurmehr circa 9000 kWh. »Das bedeutet eine Einsparung von 75 Prozent«, rechnete Lanzinger vor. Den aktuellen Stromkosten von 13.500 Euro stünden dann etwa 3000 Euro gegenüber. Dies bedeute, dass sich die Investition von 70.000 Euro in rund sieben Jahren amortisieren würde.
Auch könnten Leuchten einzeln programmierbar in den Nachtstunden »abgesenkt« und die Leistung damit um 50 Prozent verringert werden. Der Versorger empfiehlt der Gemeinde die Lampenart »3000 Kelvin warmweiß«, für die er zehn Jahre Garantie gibt und deren Lebenszeit er mit 15 bis 17 Jahren angibt. »Wenn wir dafür grünes Licht geben, werden wir alle weiteren Details besprechen«, kündigte der Rathauschef an.
»Was erwartet uns dann in 15 oder 17 Jahren?«, wollte Lisa Wolfgruber (Grüne) wissen. »Ein Austausch mit dann vielleicht noch besseren Lampen«, erwiderte Lanzinger. »Nur positiv«, kommentierte Andreas Götzinger (CSU) das Vorhaben. »Je schneller, desto besser«, pflichtete Philipp Strohmeyer (CSU) bei, fragte aber auch nach einer möglichen Förderung. »Für die technischen Lampen gäbe es 25 Prozent«, antwortete Lanzinger, bei den gestalterischen Lampen müsste man jedoch den ganzen Kopf austauschen. »Damit hätten wir Mehrkosten.« Im konkreten Fall gebe es daher »nur für wenige Lampen« einen Zuschuss, dem stünde jedoch eine Bearbeitungszeit von neun Monaten gegenüber. Die Anzahl der Straßenlaternen wurde in der Sitzung nicht genannt – auch auf Nachfrage gab es dazu aus dem Rathaus keine Antwort. Einen »Wermutstropfen« aber gebe es: »Im Haushalt haben wir dafür weniger als die Hälfte«, so Lanzinger, denn geschätzt habe man die Kosten auf rund 30.000 Euro. »So müssen wir das aus einer anderen Haushaltsstelle verschieben.« Kein Grund für eine Ablehnung, befanden die Gemeinderäte.
Schönramer Trachtler erhalten 450 Euro
Ebenso einstimmig fiel die Zustimmung für einen Antrag des Gebirgstrachtenerhaltungsvereins »D'Untersurtaler« Schönram. Der Verein erbat 450 Euro für die Jugendarbeit, die er dann in gleicher Höhe auch vom Landkreis erhalten wird. »Der Verein hat uns 1700 Euro an eigenen Ausgaben vorgelegt«, erklärte der Bürgermeister und ergänzte: »Sind wir froh, dass die Trachtler so viel für die Jugend tun.«
Ein Hackschnitzellager soll in Gallenbach angebaut. »Aus dem Wald raus, über den Eisgraben gleich links«, beschrieb Lanzinger die Lage einer schon bestehenden Maschinenhalle. Der Anbau wird mit 3,50 mal 7,50 Meter angegeben. Das gemeindliche Einvernehmen erfolgte einstimmig.
Die Gemeinderäte Lisa Wolfgruber und Franz-Martin Abfalter (CSU) sind Jugendbeauftragte im Gemeinderat. Beide hat ein Schreiben des Landratsamts erreicht, das über den Rotary-Jugend-Sozialpreis informiert. Angesprochen sind Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre, die sich ehrenamtlich in herausragender Weise engagieren und dabei etwas für andere Menschen tun. »Vielleicht weiß jemand mögliche Kandidaten«, warb Wolfgruber um Weitergabe, worauf Lanzinger ankündigte, dieses Schreiben an die Ortsvereine zu senden.
Mindestens vier Laienrichter soll die Gemeinde den Traunsteiner Strafkammern für die Jahre 2024 bis 2028 vorschlagen – deutsche Staatsbürger im Alter zwischen 25 und 69 Jahren. »Einige Bewerbungen haben wir schon«, gab Lanzinger bekannt und bat interessierte Gemeindebürger, sich im Rathaus zu melden.
höf