Um was geht es? Den drei Frauen im Gremium fehlt am Dorfplatz das Grün. Sie wollen den Vorschlag vom Sommer letzten Jahres aufgreifen, die Oberfläche aufzurauen und mit etwas Humus und Samen für mehr Bewuchs zu sorgen. Daneben ging es auch um die Frage, ob die Abgrenzung mit Stangenholz bleiben solle. Am Ende verständigte man sich darauf, die Entwicklung weiter zu beobachten.
»Den Platz aufrauen wäre schlechter für die Festigkeit und die gewünschte Nutzung«, gab Bürgermeister Karl Lanzinger (CSU) die Stellungnahme des ausführenden Landschaftsarchitekten Martin Grandl wieder, der Schotterrasenplatz entwickle sich gut. »Wunderbar habe ich da nicht rausgelesen«, entgegnete Lisa Wolfgruber (Grüne), vielmehr habe Grandl zur Stangenabgrenzung festgestellt, dass die nicht so gedacht gewesen sei. »Aber ihr habt doch die Stangen durchgesetzt«, erwiderte Lanzinger, »vorher war der Platz doch komplett befahrbar.« Und so sei es eigentlich auch gedacht gewesen: »Nutzbar bei Schulveranstaltungen, für Turnhallenbesucher und Kirchgänger.« Wolfgruber hingegen beharrte auf Maßnahmen: »Wir haben das doch vergangenes Jahr beschlossen.«
»Neue Erkenntnisse erfordern neue Entscheidungen«, verwies der Rathauschef erneut auf die Stellungnahme des Landschaftsarchitekten. Hier stieg auch Vizebürgermeister Ludwig Prechtl (Freie Wählergruppe) in die Diskussion ein und sprach Wolfgruber direkt an: »Ich verstehe nicht, warum du dagegen kämpfst. Wichtig ist ein stabiler Boden für Feste und Bierzeltgarnituren.« Für Franz-Martin Abfalter (CSU) sind die Stangen »das Schiachste« an dem Platz. Er möchte »der Natur Zeit geben«, dem Schotterrasen wie den Bäumen. Im Übrigen müsse ein Dorfanger »nicht auf Teufel komm raus« gestaltet werden.
Theo Pastötter (FW) erinnerte daran, dass die Stangenabsperrung zum Schutz des Hauptplatzes erstellt worden sei. Als Feuerwehrmann betonte er einen weiteren Aspekt: »Dieser Platz ist Aufstellungsfläche bei Bränden in Schule und Turnhalle. Er muss befahrbar sein.« Dort wo geparkt wird, werde es nie ganz grün werden. Roland Krammer (FW), dessen Firma die Stangenabsperrung gesetzt hatte, plädierte nun dafür, sie zu entfernen. Den Alternativvorschlag, die Stangen ganz nach außen zu setzen, um so gar kein Parken auf der Fläche mehr zuzulassen, nannte er »einen Krampf«. »Wenn er als Parkplatz genutzt wird, dann is‘ halt so«, erklärte Lydia Zehentner (CSU), die sich jedoch Sorgen um einen Baum macht, dessen Wurzeln von den Schulbusreifen malträtiert werden.
»Ein Schutzstein dort würde die Reifen kaputt machen«, sah Lanzinger nur die Alternative »so lassen oder umschneiden«. Abfalter erwartet mit zunehmendem Stammdurchmesser auch zunehmende Probleme. »Vielleicht besser gleich weg und einen neuen setzen.« Andreas Breitenlohner (FW) hingegen traut einem versierten Baggerfahrer das Versetzen dieses Baums zu. Optisch schöner könnte er sich am Boden liegende Rundhölzer als Flächenabgrenzung vorstellen. »Warum die Fläche nicht auflockern, ein bissl Samen drauf und dann schonen?«, kehrte auch Wolfgruber zum eigentlichen Streitpunkt zurück, »warum ist das so ein großes Problem?«
»Weil es das nicht braucht. Der Platz wird schon grün«, erwiderte Prechtl. Der alte Gemeinderat habe sich durchaus viele Gedanken über die Nutzung gemacht. So stünden demnächst ein verkaufsoffener Sonntag und Konzerte an. »Lassen wir der Natur die Chance«, warb der Vizebürgermeister auch für ein Belassen der Holzabgrenzung. Dem stimmte auch Lanzinger zu: »Wenn wir die jetzt entfernen, wird wieder der ganze Platz beparkt. Warten wir doch mindestens dieses Jahr ab.«
»Gut, dann reden wir aber nochmal drüber«, lenkte Wolfgruber ein, worauf Lanzinger feststellte, jeder habe nun alles gesagt. Für ein Entfernen der Stangen votierten nur zwei Gemeinderäte. Dem Vorschlag, noch ein Jahr abzuwarten und zu beobachten, stimmten dann alle zu.
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