Bereits im Juli 2020 hatten die beiden Grünen-Räte Lisa Wolfgruber und Regina Schnappinger um eine Neugestaltung gebeten: »Optisch nicht ansprechend und unübersichtlich«, hatte Wolfgruber geurteilt. Angesprochen fühlte sich damals Geschäftsleiter Reinhard Melz, der für den digitalen Auftritt verantwortlich zeichnet. Bürgermeister Karl Lanzinger hatte seinen Verwaltungsmann in Schutz genommen: »Der Geschäftsleiter macht das nebenbei.«
Reinhard Melz ist momentan dabei, sich in den Ruhestand zu verabschieden. Diese Phase der Amtsübergabe führte Lanzinger als einen Grund an, weshalb dieser »ein bissl veraltete« Auftritt noch nicht in Angriff genommen wurde. »Mit dem Smartphone ist das schlecht lesbar«, räumte der Rathauschef ein, kündigte aber einen »komplett neuen« Internetauftritt an. Zudem sei das digitale Rathaus im Kommen. »Es gibt Agenturen für solche Aufgaben«, meinte Schnappinger in Richtung Bürgermeister, denn eigentlich sei dieses Vorhaben schon im Haushalt 2022 eingestellt gewesen. Unterstützung für das Gemeindeoberhaupt kam von Vizebürgermeister Ludwig Prechtl (FW): »Es ist in Arbeit.«
Ein Feuerwehrbedarfsplan soll ermitteln, was in der Gemeinde nötig ist. Vor allem aber gibt es ohne diese Untersuchung keine staatlichen Zuschüsse. Lanzinger informierte nun aus nichtöffentlicher Sitzung, dass der Gemeinderat beschlossen habe, dafür Angebote qualifizierter Büros einzuholen. Die Statik für den neuen Bauhof wurde dem Büro Höllige & Wind übertragen.
Das Haus Steffen am Kühnhausener Seeufer wurde vom Landkreis Traunstein für die Unterbringung von Asylbewerbern genutzt. Zunächst hatte der Kreis das gemeindliche Anwesen auf fünf Jahre für zentralafrikanische Flüchtlinge gemietet, dann die Anmietung um ein Jahr verlängert. Zuletzt lebten afrikanische Studenten aus der Ukraine an diesem idyllischen Fleck. Nun will die Kreisführung die Nutzung um ein weiteres Jahr verlängern, anschließend soll der Vertrag quartalsweise kündbar sein. »Zu einer ortsüblichen Miete«, wie Lanzinger anfügte. Wie hoch die ist, verriet er nicht. Für Ludwig Prechtl »macht das Sinn«. Der FW-Rat sagte: »Besseres kann uns nicht passieren.« Der Hintergrund: Bislang gibt es keine zündende Idee für die Weiternutzung des Hauses und des großen Areals, das die Gemeinde geerbt hat, aber eben nicht veräußern darf. Den dortigen Seeufersteg wird man erneuern. Für das nötige Genehmigungsverfahren in dem Naturschutzgebiet wird ebenfalls das Büro Höllige & Wind die Unterlagen erstellen.
Das Projekt hinter dem einzigen Bauantrag der Sitzung hatte den Rat schon mehrfach beschäftigt. Diesmal ging es lediglich um eine Tektur zu einem genehmigten Vorhaben in Neuhaus, wo die Firma Lang Maschinen Park GmbH & Co.KG das Dach des Heizhauses beidseitig um 4,4 Meter verlängern will. »Relativ kostengünstig zusätzlich Lagerraum schaffen«, äußerte Lanzinger Verständnis für dieses ergänzende Vorhaben, das allerdings die Baugrenzen überschreitet und deshalb einer neuerlichen Genehmigung bedarf. Der Gemeinderat hatte nichts dagegen.
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