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Diese neue Lagerhalle nutzen Feuerwehr, Vereine und Bauhof. Als Querbau ist links nun ein neuer Bauhof vorgesehen.

Gemeinde Petting hat 5,66 Millionen Euro auf der hohen Kante

Petting – Pettings Rücklagen haben sich im vergangenen Jahr um 1.445.302 Euro auf insgesamt 5664.634 Euro erhöht – so der Stand zum 31. Dezember 2021. Falls die Gemeinde aber all das ausführt, was man 2022 auf dem Plan hat, schmelzen diese Rücklagen um rund 2,7 Millionen Euro. Der Gemeinderat befürwortete in seiner jüngsten Sitzung sowohl das Rechnungsergebnis 2021 als auch den Haushalt 2022.


Beim Verwaltungshaushalt mit 4.628.424 Euro betrug das Plus gegenüber dem Haushaltsplan 474 419 Euro. Ein beträchtlicher Anteil resultiert aus einer um 375.760 Euro gestiegenen Gewerbesteuer; erhöht hat sich auch der Personalkostenzuschuss um 73.939 Euro. Geringer ausgefallen waren die Grunderwerbssteuer und die Kanalbenutzungsgebühren. Den geringeren Ausgaben imVerwaltungshaushalt stehen Mehreinnahmen von 78 000 Euro im Vermögenshaushalt gegenüber.

Für das Jahr 2022 kalkuliert die Verwaltung mit 48.000 Euro an Grundsteuer A (Land- und Forstwirtschaft) und 170.000 Euro an Grundsteuer B (Grundstücke). Die Schlüsselzuweisung soll 538.200 Euro betragen. Der Einkommenssteueranteil wird voraussichtlich 106.000 Euro betragen. An Gewerbesteuer rechnet der Kämmerer mit 900.000 Euro. Die Einnahmen im Verwaltungshaushalt sollen von3 030 800 Euro auf 3.275.200 Euro steigen. 616.348 Euro könnten vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt fließen.

Jeweils 50.000 Euro sieht der Vermögenshaushalt vor für die Verlegung der Bushaltestelle Ringham und die Erweiterung der Wasserwachthütte als möglicher Zuschuss an die Aktiven. Abzüglich des Zuschusses von 28.000 Euro verbleiben für neue Sirenen bei der Gemeinde 7000 Euro. Eingeplant sind 10.000 Euro an Planungskosten für »soziale Einrichtungen«, wofür Bürgermeister Karl Lanzinger »das Beispiel Kirchanschöring« anführte. In die Erneuerung von Spielplätzen will Petting 20.000 Euro investieren. Weil der Nachfolger von Geschäftsleiter Reinhard Melz eingearbeitet werden muss, schlägt die Beamtenbesoldung nicht mit 48.000 Euro, sondern mit 70.000 Euro zu Buche.

Der TSV kann 35.000 Euro für eine neue Flutlichtanlage erwarten. 20.000 Euro sind für die lang diskutierte Neubeschilderung der Wanderwege eingeplant, ebenso viel für die Neugestaltung der Rathaus-Homepage. Grundstücke zum Verkauf hat die Gemeinde derzeit nicht anzubieten; sollte sich aber etwas auftun, hat man 300.000 Euro in der Kasse. Zur Sanierung von Gemeindestraßen wären erneut 200.000 Euro einzusetzen, bei der Gewässerpflege 10 000 Euro.

2,2 Millionen Euro für Kinderkrippe

Bei kalkulierten Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro für die Kinderkrippe rechnet man für 2022 mit 300.000 Euro vom Staat und 100.000 Euro KfW-Förderung. Weil weitere Gelder erst im Nachgang fließen werden, muss die Gemeinde einiges vorschießen. Mit insgesamt 400.000 Euro kalkuliert man für einen Anbau an das neue Bauhoflager. 250.000 Euro davon stehen im 22er-Haushalt. Ungewiss ist die Zukunft von Haus und Grundstück in Steffen am See. 100.000 Euro sind vorerst eingeplant. »Wenn wir wissen, wohin«, gestand Lanzinger.

Die Festsetzung der Grundsteuer A bleibt bei320 Prozent, für B sind es 310 Prozent. Der Gewerbesteuersatz bleibt mit 320 Prozent ebenfalls unverändert. Der Verwaltungshaushaushalt – also die laufenden Kosten – ist mit 4.425.000 Euro angegeben. Der Vermögenshaushalt für die zu erwartenden Investitionen beträgt 4.532.000 Euro. In Summe sind das 8.957.000 Euro. Den Haushaltsplan 2022 segnete der Gemeinderat ebenso einstimmig ab, wie das Rechnungsergebnis 2021.

Ein Neubau für den Bauhof

Nichtöffentlich hatte Pettings Gemeinderat darüber bereits gesprochen, öffentlich stellte dritter Bürgermeister Thomas Stippel nun die Überlegungen für einen neuen Bauhof vor. Ein solcher soll als »Querbau« an der vor kurzem neu gebauten Lagerhalle an der Bürgermeister-Johann-Mayer-Straße entstehen. Als Holzbau mit Werkstatt, Lagerflächen und Sanitärcontainer. »Simpel, kompakt, schön«, beschrieb der Baufachmann diese Variante, für die noch keine Kosten ermittelt sind. »Aber mit dem Haushaltsansatz kommen wir gewiss aus«, ist Stippel überzeugt. Er schlug eine elektrische Heizung vor, die mit einer PV-Anlage auf dem Dach unterstützt werden könnte und ohnedies nur bei Bedarf aktiviert werden müsse.

Roland Krammer war wichtig, dass dieser Bau mit Fahrzeugen zu befahren ist. »Wir planen weiter und verfeinern es«, schloss Bürgermeister Karl Lanzinger das Thema. Der Rathauschef gab des Weiteren bekannt, dass im Haushalt 35.000 Euro für zwei neue Sirenen eingeplant sind. »Solche Sirenen sind auch für Sprechnachrichten etwa bei Katastrophen geeignet.« 23.000 Euro stehen für eine neue digitale Alarmierung zur Verfügung. »Die jetzigen Piepser sind Jahrzehnte alt – und es gibt momentan Förderungen«, warb Lanzinger um Zustimmung. Der Gemeinderat verweigerte diese nicht.

höf