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Über den Baufortschritt der Schule freuten sich (von links) Joseph Manzi (Ingenieur), Ludwig Watzlawik aus Brannenburg (Bauingenieur) James Turyasingura (Berater), Moses Kabuye (Zimmerer) und David Muahangi (Vorarbeiter).

Schule in Uganda wächst und wächst

Nußdorf – Der Verein »Matoke« mit Sitz in Nußdorf berichtet, dass die Schulen in Uganda seit 11. Januar wieder geöffnet sind – und dass die Kinder nach der weltweit längsten Schulschließung von fast zwei Jahren nun erst wieder langsam lernen, wie das Lernen geht. Weiter geht die Hilfe in Kijunga, die der Verein anbietet.


»Es gab kein Homeschooling, keine Arbeitsblätter, einfach gar nichts«, berichtet Projektleiterin Christa Gromotka gegenüber dem Traunsteiner Tagblatt. »Da es keine Schulbücher für die Kinder gibt, konnte nicht einmal der Stoff vor der Schulschließung wiederholt werden. Inzwischen warten viele neue Kinder auf die Einschulung, weil sie bei einer Oma oder Verwandten im Dorf Kijunga eine Schlafstätte gefunden haben, während ihre Mütter auf der Suche nach Arbeit weggezogen sind.« Im neuen Schulgebäude sei ausreichend Platz, um die vorgeschriebenen Abstände einzuhalten und alle fieberten der Eröffnung entgegen.

Gromotka: »Es ist erstaunlich, wie schnell der Bau der neuen Schule in Uganda wächst. Im Dezember wurde der erste Spatenstich gesetzt und jetzt, Ende Februar, Anfang März wird die Einweihung stattfinden.« Daher hat sie sich entschlossen, am 26. Februar nach Uganda zu fliegen, um bei diesem wichtigen Anlass dabei zu sein. Begleiten werden sie ihr Sohn Roman Gromotka, Vorsitzender des Vereins Matoke, und seine Tochter Sophia, die ihre Praxiserfahrung aus dem deutschen Kindergarten in Uganda umsetzen möchte und sich riesig darauf freut. Die Reisekosten werden aus eigener Tasche bezahlt und kein einziger Spendeneuro dafür verwendet.

Die ansässigen Handwerker rund um die Mukisa Parent School haben beigetragen, dass Bauleiter Ludwig Watzlawik den Bau bisher reibungslos und unfallfrei abwickeln konnte. Auch er stellt seine Zeit und sein Wissen als Bauingenieur ohne Entschädigung zur Verfügung.

Mehrere Großspenden haben den Matoke e.V. ermutigt, dieses Projekt überhaupt zu starten. »Doch jetzt zum Bauende ist trotz strenger Kostenkontrolle eine finanzielle Lücke entstanden«, so die Projektleiterin. »Dringend brauchen wir noch Geld für Dachrinnen und Regentonnen, sollte es lange Zeit nicht regnen, eventuell sogar einen zweiten Brunnen, auch ein Zaun fehlt noch, um die Schule zu schützen.«

Ein anderes Problem sind die Lehrergehälter. Mit 30 Euro im Monat kann ein Lehrer auch in Uganda keine Familie ernähren, daher will der Matoke e.V. das Gehalt auf 40 bis 50 Euro, je nach Qualifikation und Alter der Lehrkraft, aufstocken. Und mit Fortbildung für die Lehrer und entsprechendem Lernmaterial für die Kinder soll die Qualität des Unterrichts verbessert werden.

Immer wieder kommen Bitten, ob eine Patenschaft vermittelt werden kann, dazu ist der Matoke e.V. viel zu klein, um diesen zusätzlichen Arbeitsaufwand zu bewältigen. Aber Spenden für arme Kinder, die das Schulgeld nicht bezahlen können, gehen umgehend an die Schulleitung, damit Annet Nakigudde ihre Lehrer bezahlen kann. Das Spendenkonto bei der Kreissparkasse Traunstein-Trostberg des Matoke. V.: IBAN DE83 7105 2050 0040 6029 97.

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