Wie immer hatten Dorfjugend und Kranzbinder in den Tagen zuvor Bruchholz gesammelt und auf der Wiesenfläche nördlich der Pfarrkirche aufgerichtet. Kurz nach Sonnenuntergang wurde es in Brand gesteckt.
Mit Spannung beobachten besonders die jungen Zuschauer, wann die Strohpuppe an der Spitze – der »Peterl« – in Flammen aufging. Dies war schon wenige Augenblicke nach dem Anzünden der Fall, dann jedoch loderte das Feuer eher bescheiden dahin. Erst nach mehreren Versuchen brannte das Feuer kräftig und beständig.
Die einen versammelten sich rund um das große Feuer, andere genossen den lauen Sommerabend an den langen Biertischreihen am Kirchenparkplatz oder feierten im benachbarten »Weber-Stadel.« Dort bot die Dorfjugend unter Leitung von »Kranzbinderchef« Andreas Osenstätter jun. Brotzeiten und Getränke. In der kleinen »Stadl-Bar« wurde bis über Mitternacht hinaus fröhlich gefeiert.
Das Peterlfeuer gehört zu den ältesten Brauchtumsveranstaltungen in Nußdorf. Es ist – wie viele kultische, vorchristliche Feuerbräuche in den letzten Junitagen – als Sonnwendfeuer zu verstehen. In Nußdorf wird es am Fest der beiden Märtyrer-Apostel Petrus und Paulus entzündet. pv