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Der Streunthaler Hof in Marquartstein wird für ein weiteres Jahr für Flüchtlinge als Unterkunft dienen. (Foto: Peter)

Streunthaler Hof wird weiter für Flüchtlinge bereit gestellt

Marquartstein – Um die weitere Vermietung des Streunthaler Hofs an den Freistaat Bayern als Flüchtlingsunterkunft ging es in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Es herrschte Einigkeit darüber, dass der Hof mit 540 Quadratmetern Wohnfläche weiterhin für Flüchtlinge bereitgestellt wird. Wichtig war dem Gemeinderat jedoch, dass in dem Gebäude, welches doch etwas vom Ortszentrum abgelegen ist, ausschließlich Familien untergebracht werden.


Bürgermeister Andreas Scheck (BfM) sagte, er sei dafür, dass der Hof ein weiteres Jahr als Unterkunft für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werde. Es gebiete die Humanität, wenn man ein solches Gebäude habe, es auch zur Verfügung zu stellen. Eine Mietverlängerung beeinträchtigte auch die Weiterentwicklung  des Hofes nicht.

In der Diskussion regte Christian Dögerl (CSU) anfangs gleich an, dass eine künftige Belegung, wenn die Unterkunft von den ukrainischen Kriegsflüchtlingen nicht mehr benötigt werde, generell für schutzsuchende Menschen offenstehen solle. Denn es gebe in vielen Länder Krieg und jeder Flüchtling benötige Unterstützung, so Dögerl. In der weiteren Diskussion schlossen sich die Redner durchwegs dieser Meinung an. Doch kamen auch Bedenken zur Sprache, dass eine Belegung mit Flüchtlingen aus verschiedenen Nationalitäten ein gewisses Konfliktpotential berge. Darum sollte für die Dauer, in der der Hof von den ukrainischen Familien bewohnt wird, frei werdende Plätze auch wieder an Flüchtlinge aus der Ukraine vergeben werden.

Zweite Bürgermeisterin Claudia Kraus (Grüne/Offene Liste) meinte, dass die Betreuung der Leute im Hof und der ehrenamtlichen Helfer durch das Landratsamt zu wünschen übrig lasse. Für sie sei es ein Unding, dass nicht mal das Einwohnermeldeamt eine Liste bekomme, wer im Streunthaler Hof wohne. Hubert Götschl (BfM) meinte dazu, dass sich das Landratsamt nicht hinter dem Datenschutz verstecken könne, um die Liste der Bewohner an die Gemeinde nicht herauszugeben. Es sei unumstritten, dass der Streunthaler Hof weiterhin für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werde, sagte Maria-Luisa Bauer (CSU). Jedoch bei einer Belegung mit hilfesuchenden Menschen mit verschiedenen Nationalitäten sei eine hauptamtliche Betreuung unerlässlich, mahnte sie an.

Der Gemeinderat stimmte einhellig zu, dass der Mietvertrag für den Streunthaler Hof zwischen der Gemeinde und dem Freistaat Bayern für ein Jahr verlängert wird und dass ausschließlich Flüchtlinge einer Nationalität dort zuzuweisen sind.

MP