Zum Hintergrund: Auf Vorschlag des Beirats für Natur- und Klimaschutz hat der Gemeinderat im Februar vergangenen Jahres beschlossen, gemeindliche Flächen im Sinne des Natur- und Klimaschutzes sowie der Aufenthaltsqualität aufzuwerten. Die Vorschläge des Beirats sollten von einem Fachplaner weiter ausgearbeitet werden. Wie den Ausführungen von Bürgermeister Andreas Scheck zu entnehmen war, hat daraufhin die Verwaltung die Landschaftsarchitekten Schelle-Heyse-Behr aus Rimsting mit der Überarbeitung der Flächen inklusive des alten Steinbruches am Wuhrbichl beauftragt. Die Maßnahme am Wuhrbichl wurde ja bereits umgesetzt.
Der Charme eines Ortes entstehe durch viele kleine Fleckerl, die nicht nur grüne Abstandsflächen zu Straßen seien, meinte der Planer nun in der Sitzung. Ziel sei für ihn gewesen, eine Liste von Vorschlägen zu erarbeiten, die bei Bedarf von dem verantwortlichen Personenkreis, wie Bauhofmitarbeitern oder ehrenamtlichen Personen, immer wieder genutzt werden könne, ohne immer wieder zum Architekten gehen zu müssen, sagte Schelle. Dabei seien auch die Vorschläge für Ruhebänke und die Beschilderung mitinbegriffen und nicht nur die Bepflanzung. Bei der Saat-, Stauden-, Sträucher- und Baumwahl hat der Landschaftsarchitekt auf Sorten gesetzt, die sich an den Standorten in Marquartstein wohlfühlen und gedeihen.
Bei den Bäumen sind die Grau-Erle oder auch die Eberesche angeführt sowie bei den Obstsorten der Apfel »Jakob-Leben«, die Quitte und die Birne »Madame Verté« oder die Walnuss »Wunder von Monrepos«. Bei den Sträuchern und Beeren fehlen die Haselnuss und der Holunder nicht und es gesellen sich auch die Hundsrose sowie die verschiedenen Johannisbeeren dazu. Bei den Ansaaten werden die drei Bereiche Schmetterlings- und Wildbienensaum, Schattensaum und Blumenwiese angeboten.
Der Bürgermeister meinte, dass aus seiner Sicht am Parkplatz am Jägerweg mit der Aufwertung begonnen werden sollte. Danach sollte jährlich ein Budget in den Gemeindehaushalt eingestellt werden, um die weiteren Bereiche umgestalten zu können. Es wäre sicher förderlich, wenn für die Maßnahmen Patenschaften, die Mitglieder des Gartenbauvereins oder ehrenamtliche Helfer gewonnen werden könnten, meinte Scheck.
Zweite Bürgermeisterin Claudia Kraus (Grüne/Offene Liste) richtet ihren Dank an den Umweltbeirat für die geleistet Arbeit. Denn die Gemeinderäte würden dafür oft keine Zeit finden, fügte Kraus an. Sie betonte, wie auch der Gemeinderat Toni Entfellner (Grüne/Offene Liste), dass mit den ausgearbeiteten Vorschlägen mit einfachen Mitteln sehr viel erreicht werden könne.
Der Gemeinderat Franz Aigner (BfM) merkte an, dass bei der Bepflanzung am Parkplatz der Hochplattenbahn die Schneeablage mit beachtet werden sollte. Er meinte, dass hier auf robustere Pflanzen gesetzt werde, die bei Schneelast nicht kaputt gingen. Der Bürgermeister sagte, dass der Einwand berechtigt sei und darauf geachtet werde. Der Planer Schelle fügte noch kurz an, dass der Aspekt schon teilweise miteinbezogen worden sei. Durch die vorhandenen Böschungen gebe es diesbezüglich eine gewisse Entlastung. Der Gemeinderat nahm das Konzept zur Aufwertung der »Marquartsteiner Fleckerl« einstimmig an.
MP