Marquartstein: MARO-Projekt großes Thema bei Bürgerversammlung
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Auf der auf fünf Tonnen beschränkten Alten Brücke sollte laut Hubertus Kuebart zur Erhöhung der Sicherheit für den Fußgängerverkehr das Tempo auf Schrittgeschwindigkeit beschränkt werden. (Foto: Peter)

MARO-Projekt beschäftigt die Marquartsteiner

Marquartstein – Eine ausgiebige Diskussion gab es bei der Bürgerversammlung in Marquartstein nach dem Rechenschaftsbericht von Bürgermeister Andreas Scheck. Themen waren unter anderem der 5G-Ausbau, die Straßenbeleuchtung und das MARO-Wohnprojekt.


Sie sei begeistert, welche Gedanken sich der Bürgermeister und der Gemeinderat um das Wohl der Bürger machen, sagte Maike Büttler einleitend zu ihren Anliegen. Ihre große Sorge sei der 5G-Ausbau und sie vermisse diesbezüglich Informationen seitens der Gemeinde über eventuelle Standorte für Masten in Marquartstein. Darauf meinte Bürgermeister Andreas Scheck, dass er den Ausbau nicht aktiv unterstütze.

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Schrittgeschwindigkeit auf der Alten Brücke wünscht sich Hubertus Kuebart, um die Sicherheit der Fußgänger, insbesondere der Schüler, zu erhöhen. Darauf meinte Scheck, dass er diese Ansicht teile und den Vorschlag prüfen lasse.

Im integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) sei anlässlich der Städtebauförderung eine Bedarfsmeldung gemacht worden, führte Martin Riedel an und wollte wissen, welche Zuteilung noch abgerufen werden könnte. Die Antwort für ihn hatte Geschäftsleiter Florian Stephan parat: Die Zuteilung der Mittel erfolgt jährlich entsprechend Bedarfsmitteilung der Gemeinde und Mittelzuweisung der Regierung. Im Rahmen der zugewiesenen Mittel können dann Förderanträge gestellt werden. Der Förderumfang wird durch Bewilligungsbescheid festgesetzt und ist auf die beantragte Maßnahme beschränkt. Nicht abgerufene Mittel würden auf andere Kommunen umverteilt, so der Geschäftsleiter.

Christian Dögerl wollte wissen, wie es mit der Planungshoheit beim Streunthaler Hof ausschaue und welche Unterhaltskosten für die Gemeinde durch den Erwerb des Areals anfallen würden. Dazu meinte Scheck, die Planungshoheit liege bei der Gemeinde und in den vergangenen beiden Jahren beliefen sich die Kosten auf rund 20.000 Euro. Scheck fügte noch an, dass jedoch die von seinem Amtsvorgänger zugesagte Straße mit Kosten von rund 15.000 Euro durch den Erwerb nicht gemacht werden musste.

Ob die Straßenbeleuchtung an der Festenfeldstraße zu gewissen Nachtstunden reduziert oder gar ausgeschaltet werden könnte, um Energie zu sparen, wollte Gertrude Werndle wissen. Die neue Technik sei schon energiesparend und da es ein Fußweg sei, solle die Beleuchtung nicht abgeschaltet werden, meinte Scheck.

Warum denn die Gebäude des MARO-Wohnprojekts dreigeschossig sein müssten, wollte Christian Scheufen wissen und bezog sich bei seiner Frage auf die vorherigen Ausführungen von Scheck. Der Bürgermeister sagte dazu kurz: »Dadurch kann mehr Wohnraum auf weniger Fläche realisiert werden.« Katja Illner stellte die Frage, warum bei den Planungen zum MARO-Projekt nicht alle Bürger einbezogen worden seien. Das geschehe bei anderen Projekten wie zum Beispiel beim Streunthaler Hof auch nicht, so Scheck. Beim MARO-Projekt seien schon einige Gespräche mit den Anliegern geführt worden und in den nächsten Tagen gebe es das große Anliegergespräch. Zusätzlich gebe es durch das Verfahren die allgemeine Bürgerbeteiligung, so der Bürgermeister weiter.

Gedanken zur Hochwassersituation und zu den Ausgleichsflächen durch das MARO-Projekt machte sich Robert Kling. Er wollte wissen, wie das gehandhabt werde. Darauf sagte Scheck, dass von den vier geplanten MARO-Gebäuden nur ein Gebäude unterkellert sei, was keinen zu großen Einfluss auf das Grundwasser habe. Nach den noch anstehenden Untersuchungen werde es weitere Hochwasserschutzmaßnahmen geben, so Scheck. Ausgleichsflächen seien durch das Verfahren 13b nicht erforderlich. Jedoch würden gewisse Elemente ökologisch aufgewertet, führte Scheck aus. Weiter wollte Kling wissen, warum das geplante Heizwerk am Sportplatz entstehen solle. Da es sich dort um eine Fläche handle, auf der eine weitere Entwicklung des Heizwerks möglich sei, meinte Scheck.

Dass bei der Gestaltung und den Ausführungen bei den MARO-Gebäuden Acht gegeben werden müsse, brachte Karoline Egger ein. »Denn es kann ganz schnell etwas Hässliches entstehen«, fügte sie an. Weiter meinte sie, dass sie den Eindruck habe, dass beim Ausbau der Ortsdurchfahrt die Fahrbahn in verschiedenen Bereichen zu schmal für den Auto- und Fußgängerverkehr sei.

Zum Wohnprojekt meinte Scheck, dass der städtebauliche Vertrag hier die Absicherung gebe, in dem die gestalterischen Ausführungen festgeschrieben werden könnten. Bei der Gestaltung der Ortsdurchfahrt müsse klar sein, wer geschützt werden solle. Für ihn seien das die Fußgänger als schwächstes Glied im Straßenverkehr. Und da sei es eben mal erforderlich, dass man langsamer fahren müsse, meinte Scheck. MP