Verena Kellermann und Karolina Weiß freuten sich über den Schnitt von 1,1. Preise erhielten auch Elisabeth Wagner (1,3), Fabian Watzl (1,3), Lena Manzenberger (1,4) und Hannah von Bauer (1,4). Ständer betonte zudem die Bedeutung des Bunds der Altmarquartsteiner und forderte die Schüler auf, den Kontakt mit Ehemaligen zu wahren.
Bürgermeister Andreas Scheck sagte, wie wichtig es für die jungen Erwachsenen nun sei, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen. Gleichzeitig richtete der Bürgermeister den Wunsch an die Abiturienten, im Anschluss an ihre Ausbildung oder ihr Studium wieder in die Heimat zurückzukehren.
Dr. Sabine Wörnle, Vorsitzende des Elternbeirats, verglich die Gymnasialzeit mit einer anstrengenden Mountainbiketour, die sich in verschiedene Stadien unterteile, so etwa die Vorbereitung und Planung, in einen anstrengenden Anstieg und eine umso lohnendere Ankunft am Gipfel. Internatsleiter Gerd Geigenmüller bezeichnete den Abiturjahrgang als überaus freundlich und charismatisch. Dabei verwies er deutlich auf den sehr hohen Anteil an Internatsschülern in diesem Jahr: über ein Drittel aller Abiturienten habe das Internat besucht.
Dass sie sich sowohl im Internat als auch an der Schule überaus wohlgefühlt hatten, wurde in der Ansprache der beiden Abiturientinnen Julia Auer und Lisa Weizendörfer deutlich. Zwar waren die jungen Frauen nicht um Kritik verlegen, so bemängelten sie etwa, dass viele der im Lehrplan vorgegebenen Inhalte an der Lebenswelt der Schüler vorbeigingen und viel Wissen in kurzer Zeit angelernt, dann aber auch wieder vergessen würde. Außerdem beschrieben sie die vergangenen acht Jahre, die sie am Landschulheim Marquartstein verbracht haben, als durchaus glückliche und erfüllte Zeit.
Schulleiter Christian Czempinski vermied bewusst allzu oft bemühte Patentrezepte und pauschale Empfehlungen. Stattdessen ging er auf zwei historische Ereignisse ein, die auch 2018 noch Auswirkungen haben. Czempinski verwies auf die Geburt der deutschen Demokratie 1918, die auf Volkssouveränität und Freiheit, auf Partizipation und Gleichheit und natürlich auf den Menschenrechten fuße. Der Schulleiter warnte davor, diese Güter als Selbstverständlichkeit zu betrachten. Er sehe die Abiturienten in der Pflicht, die Errungenschaften von 1918 auch nach 100 Jahren zu verteidigen und zu wahren.
Außerdem ging Czempinski auf die 68er-Bewegung ein und mit ihr auf eine Entwicklung, die vor 50 Jahren Werte wie eine zunehmende Demokratisierung, Freiheit, antiautoritäre Erziehung und das Aufbrechen verkrusteter Moralvorstellungen in die Köpfe geschrieben und in die Mitte der Gesellschaft getragen habe. Ihm sei nicht bange, wenn er daran denke, dass diese, nun aus der Schule scheidenden, jungen Leute an den Schaltstellen der Gesellschaft in Politik, Wirtschaft und Kultur sein würden. Dann wurde jedem Absolventen sein Zeugnis überreicht.
Einen feierlichen musikalischen Rahmen verliehen der Veranstaltung Julian Steffl, Stefan Knäusl, und Michael Hiemke mit dem Lied »Song for my father« und der Schulchor mit einem Festjodler, »Va, pensiero« aus Verdis »Nabucco« und dem Schlusslied »Forever young«. fb