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Im Rahmen der Jahreshauptversammlung ehrten Vorstand Martin Heiler (rechts) und sein Stellvertreter Hans-Peter Posch (links) folgende Mitglieder für langjährige Treue zum Verein (von links): Barbara Tengler, Gitti Necas, Petra Preiß und Stefan Troibner für 25 Jahre sowie Franz Hell, Sigrid Staudacher und Rudi Gnadl jun. für 50 Jahre. (Foto: Fembacher)

Jahreshauptversammlung des Trachtenvereins Marquartstein-Piesenhausen

Marquartstein – »Not macht erfinderisch«, bilanzierte Martin Heiler, Vorstand des Trachtenvereins Marquartstein-Piesenhausen, bei der Jahreshauptversammlung im Prinzregentensaal das Vereinsleben in der Corona-Zeit. Viele kirchliche und weltliche Veranstaltungen, die das Trachtenjahr prägen, seien der Pandemie zum Opfer gefallen, darunter auch das Sonnwend- und das Waldfest des Vereins.


Um das Vereinsleben aufrecht zu erhalten, habe man sich Neues einfallen lassen: Steckerlfisch »to go« zu Sonnwend und Hendl zum Mitnehmen am Waldfesttermin hätten Anklang gefunden und die Vereinskasse aufgebessert. Ein absolutes Novum aber sei der Dämmerschoppen am Musikpavillon im September gewesen. Angesichts gesunkener Corona-Zahlen habe der Verein Getränke und Ratsch unter freiem Himmel geboten, umrahmt von der Re-Dur-Musi aus Oberwössen und mit Auftritten der Vereinsgruppen. Laut Heiler stieß dieses neue Format auf so viel Begeisterung, dass es 2022 gleich zwei Dämmerschoppen geben wird, am 20. Mai und am 16. September.

Kirta-Kegeln findet auch heuer statt

Eine weitere Möglichkeit zum »Zammkemma«, die sich in der Corona-Zeit bewährt habe und 2022 eine Neuauflage finden werde, sei das Kirta-Kegeln. »Diese Veranstaltung ist für alle Mitglieder gedacht, je mehr kommen, desto lustiger wird's. Also trauts euch!«, lud Heiler schon jetzt dazu ein.

Jugendleiterin Claudia Hacher freute sich, dass die Jugendarbeit der vergangenen Jahre Früchte getragen hat und es gelang, zahlreiche Jugendliche für das Weitermachen zu motivieren. Heuer seien sechs Dirndln und drei Buam zu den Aktiven gewechselt.

Das Jugendleiter-Team habe sich auch in der Corona-Zeit einiges einfallen lassen, um den Nachwuchs – aktuell 40 Kinder und Jugendliche – bei der Stange zu halten. Wann immer es die Auflagen erlaubten, habe man geprobt und Gemeinschaft gepflegt, zum Beispiel beim Sonnwendfeuer mit den Trachtenkindern, einem Abend im Biergarten mit der Jugend oder beim Kirta-Kegeln. Ein Höhepunkt sei sicher der Auftritt beim Dämmerschoppen gewesen, so Hacher.

Auch die Aktivengruppe habe so gut es ging der Pandemie getrotzt und immer wieder geprobt, berichtete Vortänzerin Lisa Hell. Außerdem habe der Ausflug zum »Sommer in der Stadt« nach München dem Zusammenhalt sehr gutgetan.

Neue Röckifrauen kamen zum Verein

Caroline Egger trug den Bericht von Röckifrauenvertreterin Rosmarie Aberger vor, die verhindert war. Die Röckifrauen seien eine wichtige Säule des Vereins, besonders, wenn es ums Kuchenbacken und Herrichten von Festwagen geht. So zeigte sich Egger hocherfreut, dass unmittelbar vor Corona neue Röckifrauen zur Gruppe gekommen sind, die nun in den Startlöchern stehen, um ihre Tracht auszuführen.

Bei Fragen rund ums Tragen und Pflegen der Tracht solle man Kontakt mit Aberger aufnehmen. Es sei auch ein Frisurenkurs geplant. Kassier Christian Memminger berichtete, dass zukunftsgerichtete Sonderausgaben – ein Hendlgrill für Feste und neues Gwand für die Kinder- und Jugendgruppe – unmittelbar vor Corona ein erhebliches Loch in die Vereinskasse gerissen haben.

Aufgrund abgesagter Veranstaltungen habe man dieses erst im zurückliegenden Jahr mit Hilfe von »To-go«-Verkäufen, Corona-Zuschüssen und Spenden wieder stopfen können. Insgesamt stehe der Verein finanziell nach wie vor auf sehr soliden Füßen, auch dank einiger Rücklagen.

Der Trachtenverein Marquartstein-Piesenhausen zählt derzeit 325 Mitglieder, Vorstand Martin Heiler zeigte sich besonders erfreut, dass auch in der Corona-Zeit ein paar neue Mitglieder zum Verein gekommen sind, die Freude an der Tracht und der Brauchtumspflege haben. Heiler und sein Stellvertreter Hans-Peter Posch ehrten zudem für langjährige Treue zum Verein Franz Halbmayer, Gitti Necas, Petra Preiß, Barbara Tengler und Stefan Troibner für 25 Jahre sowie Rosa Brückner, Rudi Gnadl jun., Franz Hell, und Sigrid Staudacher für 50 Jahre.

Heiler erinnerte noch einmal daran, dass im Frühjahr 2023 Neuwahlen anstehen und für die beide Vorstandsposten, Kassier, zweitem Schriftführer, Pressewart, Jugendleiter, Trachtenwart und Fähnrich noch Nachfolger gesucht werden. Dabei gehe es auch um den Fortbestand des Vereins. Gleichzeitig sei 2023 die Entscheidung über die Ausrichtung des Gaufestes 2026 zu treffen.

»Ehrensache«, das Gaufest auszurichten

Bürgermeister Andreas Scheck sicherte dem Verein bei dem anstehenden Umbruch die Unterstützung der Gemeinde zu und sah es als »Ehrensache«, dass Marquartstein, wo zuletzt 1996 ein Gaufest stattfand, nach 30 Jahren Pause wieder Ausrichterverein wird. Auch für die neu erstarkte Aktivengruppe sei so ein Fest ein besonderes Gemeinschaftserlebnis.

Zum Schluss appellierte Scheck noch an alle Mitglieder des Trachtenvereins, nach Ende der Corona-Beschränkungen nun auch wieder Vereinsveranstaltungen und Feste zu besuchen, kurzum Gemeinschaft zu leben.

Im Mai gibt es bereits zahlreiche Gelegenheiten dazu am morgigen Mittwoch den Gelöbnisgang nach St. Veit, am 14. Mai Fahnenband-Weihe, am 20. Mai Dämmerschoppen, am 26. Mai Trachtenwallfahrt nach Raiten.

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