Die Maßnahme hat zwei Ziele. Zum einen erhält sie den Lebensraum für Raufußhühner, zu denen unter anderem das Birkhuhn gehört. Die Raufußhühner lieben weites, ungestörtes, insekten- und beerenreiches Land. Sie brauchen daneben dichte Einstände, die sie vor Beutegreifern und Wetter schützen.
Die Aktion dient weiter dazu, einen Teil der ehemaligen Weideflächen zurückzugewinnen, die in den letzten 30 bis 40 Jahren mit jungen Fichten zugewachsen sind. Diese jüngeren Bäume schlossen im Laufe der Jahre die Lücken zwischen sehr alten, teilweise über 200-jährigen Baumveteranen. Der für die Almen so typische Magerrasen verschwand. Das Almvieh mied diese Bereiche. Die Wiesen verfilzten und banden Nährstoffe. Es war eine gemischte Gruppe, die sich für die Arbeiten unter Leitung von Jürgen Sandner fand. Schon seit vielen Jahren unterstützen die Pfadfinder aus dem Chiemgau und Rupertiwinkel um Emmeran und Emanuel Heringer den Landschaftspflegeverband in solchen Aktionen. Sie freuten sich auf das Projekt, ging es heuer doch nicht in irgendwelche Feuchtwiesen sondern hoch hinauf auf 1400 Meter Höhe. Für die Almbauern waren Stefan Loider und Christian Tegethoff dabei. Auch schlossen sich einige Gleitschirmflieger an. Die Arbeit für die rund 30 Helfer erwies sich als hart. Im sehr steilen Gelände gingen zwei voran und schnitten die markierten Fichten mit Motorsägen um.
Die anderen Helfer zogen die Daxen und dünneren Stämme auf Haufen und verbrannten alles. Stärkere Stämme legten sie quer zum Hang, um Kriechschnee und Lawinenabgang zu erschweren. Nutznießer werden neben den Rauhfußhühnern auch Kreuzotter, Murmeltier und Apollofalter sein.
Almbauer Stefan Loider stellte den Pfadfindern seinen Gattererkaser auf der Weitalm als Unterkunft zur Verfügung. Die fühlten sich bestens mit Rindfleisch und Eiern vom Hof versorgt. Die Weidegemeinschaft verpflegte die Helfer mit Brotzeiten und Getränken und versorgte sie über die Tage.
Für ihre Unterstützung erhielten die Pfadfinder einen Stundenlohn von 12,50 Euro. Sie spenden das Geld für zwei Projekte in Indien und Bangladesch, zu denen die Pfadfinder schon lange Beziehungen unterhalten. Sie helfen dort Schulen und Handwerkseinrichtungen zu bauen und unterstützen die schwer von Klimawandel und Corona gebeutelten Menschen.
lukk