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Für die Realisierung des Entwicklungsgebiets »Am Sportplatz« soll eine Hecke weichen und an anderer Stelle angepflanzt werden. Der Marquartsteiner Gemeinderat stellte die Wertigkeit der Hecke in Frage und wünscht sich eine wertigere Lösung. (Foto: M. Peter)

Ausgleichsmaßnahmen für die neuen Bebauungspläne »Am Sportplatz« und »Wohnbauprojekt MARO« im Rat diskutiert

Marquartstein – »Manchmal ist es nicht so schlecht, wenn es etwas länger dauert«, sagte Bürgermeister Andreas Scheck (BfM) bei der jüngsten Gemeinderatssitzung im Alten Bad in Unterwössen. Dabei bezog er sich auf die Ausgleichsmaßnahmen für die neuen Bebauungspläne »Am Sportplatz« und »Wohnbauprojekt MARO«. Wie der Bürgermeister ausführte, könnten dafür Ökowertpunkte genutzt werden. Zu Beginn der Planung seien die Verträge noch nicht vollends ausgearbeitet gewesen. Nun könne Marquartstein das Angebot des günstigsten Ökokontenbetreibers, die Bayerischen Staatsforsten, wahrnehmen. Der Gesamtpreis liege hierfür bei etwas über 166.000 Euro.


Im Bereich der beiden Bebauungspläne an der Grundstücksgrenze gibt es eine zehn Meter breite Hecke. Im östlichen Teil bleibt diese Hecke laut Bebauungsplan »Am Sportplatz« teilweise erhalten und soll im nördlichen Bereich durch neue Pflanzungen ausgeglichen werden. Westlich im Bereich Bebauungsplan »Wohnprojekt MARO« ist laut den Ausführungen des Bürgermeisters geplant, die Hecke komplett zu entfernen. Das bedeute, so Scheck, dass dieser Teil im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung eins zu eins, also zehn Meter breit und 78 Meter lang, wieder gepflanzt werden müsse. Diese Hecke könne durch Ökowertpunkte nicht abgegolten werden, so Scheck.

In der Diskussion brachte Gemeinderat Thomas Halder (BfM) zum Ausdruck, dass er seiner Ansicht nach darin ein Missverhältnis sehe, »wenn wir die massive Überbauung des gesamten Gebiets mit Ökowertpunkten ausgleichen können«. Man für die »Hecke« jedoch eine konkrete Ersatzpflanzung vornehmen müsse. »Das ist in der Tat für mich nicht stimmig«, so Halder.

Aus seiner Sicht sei das keine Hecke, sondern »einfach ein Gewächs«, sagte Gemeinderat Hubert Götschl (BfM). Da würde es sicher die bessere Lösung geben, als die Hecke auch nur teilweise zu erhalten.

Der Gemeinderat Christian Dögerl (CSU) brachte den Vorschlag ein, ob es denn nicht sinnvoller sei, den Sportplatz besser einzugrünen und die dadurch neu entstandene, einrahmende Bepflanzung als erforderlichen Ausgleich für die entfernten Heckenteile zu nehmen. Da bei der Bebauung eine sogenannte grüne Achse geschaffen werde, könnte besagte grüne Achse zum Ausgleich mit Obstbäumen bepflanzt werden, regte Gemeinderat Toni Entfellner (Grüne/Offene Liste) an. Das wäre zwar mit etwas mehr Aufwand verbunden, aber hochwertiger, so Entfellner weiter.

Der Bürgermeister machte den Vorschlag, das Thema der Kompensationsmaßnahme für den Ersatz der Hecke zu vertagen und noch einmal Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde zu führen. Hier sollten dann neue Lösungen gesucht und ausgearbeitet werden, so Scheck. Das könnte auch die Umsetzung des Vorschlags von Dögerl sein, den Sportplatz einzugrünen, schob der Bürgermeister nach. Der Gemeinderat stimmte einstimmig dem Vorschlag von Scheck zu, die Abstimmung zu diesem Punkt zu vertagen und nach neuen Lösungsvorschlägen zu suchen.

Weiter informierte der Bürgermeister über mehrere genehmigte Bauvorhaben. Das waren im Einzelnen eine Dachstuhlerhöhung einer Garage zum Ausbau des Speichers zur Ferienwohnung am Glaserweg, ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage sowie ein Doppelhaus mit Doppelgarage an der Kreuzstraße. Weiter gab es genehmigte Bauvorhaben, wie den Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage an der Bruckfeldstraße, der Teilneubau eines Einfamilienhauses am Wurzerweg und der Bau einer Unterstellmöglichkeit für zwei Kraftfahrzeuge mit Waschküche und Gartenküche an der Schlechinger Straße.

MP