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Symbolbild Foto: Gemeinde Kirchanschöring

Neuer Verein »Bürgerfreundliche ABS38-Salzachtal«

Kirchanschöring – Durch die Fusion der Kirchanschöringer Bürgerinitiative »Bürgerfreundliches Bahnkonzept« und der Fridolfinger »Interessengemeinschaft Bahnausbau« entstand nun eine neue Bürgerbewegung, der Verein »Bürgerfreundliche ABS38-Salzachtal«. Der Verein will nicht nur den Naturschutz, die Landschaftspflege und die Ortsverschönerung fördern, sondern auch das bürgerschaftliche Engagement zugunsten gemeinnütziger Zwecke.


»Besonders setzt sich der Verein für die Verträglichkeit und Nachhaltigkeit des Ausbaus der Bahnstrecke ABS38 im Salzachtal (auf Abschnitt drei zwischen Tüßling und Freilassing), speziell für die Interessen von Menschen, Natur und Umwelt (Lärmschutz, Erdbauwerke statt Lärmschutzwände und so weiter) ein«, heißt es unter anderem in der Satzung zum Vereinszweck, die sich die Mitglieder in der Gründungsversammlung im Kirchanschöringer Salitersaal gaben. Beim Ausbau dieser Strecke handele es sich um ein Jahrhundertprojekt, von dem viele Bürger betroffen seien. Die Strecke ist Teil der Magistrale für Europa, die eine Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Paris und Budapest/Bratislava werden soll.

Der Verein wolle die Verzögerung des zweigleisigen Ausbaus mit Elektrifizierung der Strecke nutzen, um die Öffentlichkeit stärker zu mobilisieren und sich konkret für eine Tieferlegung der Gleise, eine sogenannte Troglösung, einzusetzen. Dafür plant die Bürgerbewegung Aktionen und will sich an politische Vertreter wenden, um ihren Anliegen mehr Gehör zu verschaffen. Dies kündigten die neue Vorsitzende Franziska Straßer aus Kirchanschöring an. Sie wurde bei der Gründungsversammlung gewählt, ebenso wie Hans Schild und Markus Kraus, beide aus Fridolfing, zu deren Stellvertreter. Zur Kassierin wurde Claudia Traxl, zum Schriftführer Kurt Stemmer gewählt, beide ebenfalls aus Fridolfing. Zu vergeben war auch das Amt des Pressesprechers, dies bleibt in den Händen von Gerhard Rusch aus Kirchanschöring.

Kirchanschörings Bürgermeister Hans-Jörg Birner freute sich über die Vereinsgründung. »Wenn wir hier in Kirchanschöring ein Brückenbauwerk über die Schienen kriegen, wird das so groß, dass es schon ungefähr hier am Salitergebäude anfängt. Alte Modelle, die schon Anfang der 1990er Jahre angefertigt worden sind, zeigen dies ganz deutlich.« Die Gemeinde selbst habe schon mehrfach versucht, etwas zu erreichen. Ohne Rechtsbeistand sei man da aber nicht weitergekommen. Birner räumte aber ein, dass sich die Kommunikation mit der Bahn AG zwischenzeitlich gebessert habe. Aber das Vertrauen ihr gegenüber sei durch die Aussage des damaligen Projektleiters der Bahn in Berlin, dass Kirchanschöring einen höhengleichen Bahnübergang im Kreuzungsbereich der Kreisstraße TS 25 wünsche und akzeptiere, völlig erloschen. »Denn das lehnen wir nach wie vor entschieden ab«, so Birner weiter. Wichtig sei auch eine vernünftige Lärmschutzlösung.

Bürgermeister Hans Schild aus Fridolfing bestätigte, dass auch seine Gemeinde keinen höhengleichen Bahnübergang wolle, sondern eine Troglösung. Er halte den höhengleichen Ausbau für nicht zukunftsfähig. Dasselbe denke er auch über die angedachten simplen Lärmschutzwände. Wenn es nach den Plänen der Bahn gehe, würde nicht nur Kirchanschöring, sondern auch der Fridolfinger Ortsteil Götzing zerschnitten und zerstört. »Wir haben nichts gegen den Ausbau, es ist nur die Art und Weise der Umsetzung.«

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