Zuschüsse seitens der Landesregierung sind zugesagt, lediglich die genaue Höhe konnte noch nicht festgelegt werden. Geplante Neueröffnung ist dann für die Wintersaison 2023/24 vorgesehen.
»Die ganze Technik entspricht schlicht und einfach nicht mehr den gegebenen Anforderungen und auch die Außenhülle ist nicht mehr Stand der Dinge«, beschreibt Planer Josef Krautloher den Zustand des Inzeller Hallenbads. Laut seinen Aussagen ist die Filtertechnik in Bezug auf die Wasserqualität das Maß der Dinge und Legionellen müssen ausgeschlossen werden. Durch Corona ist auch das Lüftungssystem neu zu überdenken und deshalb gibt es beim neuen Hallenbad kein Umluftsystem mehr, sondern der Luftaustausch erfolgt zu 100 Prozent über die Außenluft.
Ursprünglich war angedacht, das Dach über dem Hallenbad zu erhalten und nur die Seitenwände zu erneuern. Von diesem Vorhaben ist man wieder abgewichen und somit bleibt nur das Saunadach bestehen. Das neue Dach wird kein Satteldach mehr, sondern ein Pultdach in einer Ausführung von Leimholzbindern, das die Unterhaltskosten verringert. Die Außenstützen zur Sauna bleiben erhalten, der Eingangsbereich wird nach hinten verlegt und dafür rückt die Kasse nach vorn. Neu wird auch ein Behinderten-WC im Eingangsbereich sein, das auch von außen für Gäste zugänglich bleibt.
Neues Becken sollhinzukommen
Das große Becken bleibt erhalten. Es wird ebenso wie das vorhandene Kinderbecken zu barrierefreien Edelstahlbecken umfunktioniert. Zusätzlich wird noch ein familienfreundliches Kleinkinderbecken unter der Galerie entstehen für Kinder bis eineinhalb Jahre. Der Saunabereich bleibt unangetastet, das Außenbecken wird auch mit Edelstahl verlegt und über einen Verbindungsgang zugänglich sein.
Laut Aussage von Josef Krautloher sind die Kellerräume noch in einem sehr guten Zustand, doch alles über der Ebene Erdgeschoß ist schwer in Mitleidenschaft gezogen. Betrieb und Unterhalt sollen für die Zukunft zeitgemäß sein und deshalb müssen die vielen großen Fenster, die für viel Licht sorgen, dampfdicht eingebaut werden.
Krautlohers Blick geht in die Zukunft. »Dieser Umbau soll nachhaltig umgesetzt werden mit einer Ertüchtigung für die nächsten 30 Jahre«.
Die Barrierefreiheit ist angestrebt, allerdings nicht vollständig möglich. Der Architekt nimmt seine Aufgabe sehr ernst und will mit dem neuen Hallenbad Zeichen setzen. »Es ist nun schon einige Zeit her seit Corona, aber wir sind trotzdem tätig gewesen. Die Dichte der Hallenbäder in der Region ist eher gering und die Hotels bei uns mit Hallenbädern sind in der Minderheit. Nicht nur deswegen ist die Instandsetzung des Inzeller Hallenbads so wichtig.« Dies bekräftigte auch Inzells Bürgermeister Hans Egger. »Inzell ist eine Touristenregion und wir müssen unseren Gästen etwas bieten. Somit gibt es fast keine Alternative zum Umbau, denn auch ein Abriss wäre uns sehr teuer gekommen«.
Die Sauna am Badepark soll während der Baumaßnahme in Betrieb bleiben und wenn es die Umstände zulassen, immer geöffnet sein. Der Rutschenturm wurde genau inspiziert und soll erhalten bleiben. »Es macht durchaus Sinn, diesen zu erhalten, weil die Bausubstanz noch gut ist. Eventuell kann dort wieder eine Rutsche installiert werden«, sagte Planer Josef Krautloher. Die Galerie wird wegkommen, ebenso die Gastronomie, deren Wirtschaftlichkeit in der Vergangenheit immer wieder in Frage gestellt wurde.
Fensterfront wird vergrößert
Auf der Südseite ist wieder eine große Fensterseite vorgesehen, sogar etwas größer als bisher. Somit wird die Halle wegen des größeren Lichteinfalls heller und freundlicher und erhält einen anderen Hallencharakter. Ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn wurde zugesagt. Bei einer Baubesprechung in naher Zeit wird der Fahrplan festgelegt, was zu tun ist.
Mitte nächsten Jahres ist Baubeginn, der Abriss soll noch in diesem Jahr beginnen. Ziel ist eine Winterbaustelle für den Innenausbau. Die Fertigstellung ist in gut 1,5 Jahren geplant, die Eröffnung zur Wintersaison 2023/24 vorgesehen. Dann können wieder Einheimische und Gäste aus nah und fern dem Schwimmsport auch im Winter nachgehen. Der Inzeller Gemeinderat war einstimmig für die vorgestellten Planungen. hw