Inzell: Bürgermeister blickt auf das Jahr 2019 zurück
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Das Diakonische Werk Traunstein plant beim Chiemgau-Stift die Erweiterung zweier Wohnküchen und eines Aufenthaltsbereichs im Erdgeschoß sowie die Schaffung von acht weiteren Stellplätzen. Der Gemeinderat war einstimmig dafür. (Foto: Wegscheider)

Bürgermeister blickt auf das Jahr in Inzell zurück

Inzell – In der jüngsten Sitzung des Inzeller Gemeinderats gab es nur wenige Punkte auf der Tagesordnung zu behandeln. Den Hauptbeitrag lieferte Bürgermeister Hans Egger mit seinem Rückblick und Dank an Mitarbeiter, Gemeinderäte und die Inzeller Bevölkerung. Zudem wurde Gemeinderat Willi Hess offiziell verabschiedet.


Zu behandeln war ein Bauantrag für das Chiemgau Stift in Inzell. Das Diakonische Werk Traunstein plant die Erweiterung zweier Wohnküchen und eines Aufenthaltsbereichs im Erdgeschoß sowie die Schaffung von acht weiteren Stellplätzen um das Gebäude, das sich im Bebauungsgebiet »Sondergebiet Seniorenheim« an der Traunsteiner Straße befindet. Die Grundflächen der Erweiterungen betragen 145,5 Quadratmeter. 

Die Festsetzungen des Bebauungsplans werden bis auf zwei Punkte eingehalten. So wird die maximal zulässige Grundfläche von 1690 Quadratmetern leicht überschritten, auch die Baugrenzen ändern sich. Die Abweichungen sind städtebaulich vertretbar, die Erschließung ist vorhanden. Als Auflage wurde geltend gemacht, dass die Stellplätze mit wasserdurchlässigem Material herzurichten sind. Der Gemeinderat hatte keinerlei Einwände. 

Wasserversorgung für Anwesen am Froschsee 

Ein weiterer Punkt war die Kommunale Zweckvereinbarung zwischen Inzell und Ruhpolding zur Wasserversorgung der Anwesen im Gebiet Froschsee, die zur Gemeinde Ruhpolding gehören. Landwirte auf Ruhpoldinger Gemeindegebiet werden auch weiter mit Trinkwasser aus Inzell versorgt. Sollten zusätzliche Kosten für eventuelle Druckerhöhungspumpen notwendig sein, wird sich die Gemeinde Ruhpolding angemessen beteiligen. Der Anschluss an die Wasserversorgung ist mit relativ geringen Mitteln umzusetzen. Hierzu war der Abschluss einer Zweckvereinbarung erforderlich, die von den Gemeinderäten einstimmig unterstützt wurde. 

Bei dieser letzten Sitzung des Jahres wurde auch Willi Hess, der im September als Gemeinderat zurücktrat, offiziell verabschiedet. »Du warst als langjähriger Leiter der 'Kritischen Akademie' in Inzell ein kritischer Geist gerade in finanziellen Situationen und ein wichtiger Ansprechpartner im Gemeinderat. Dafür herzlichen Dank«, so Bürgermeister Egger. Für seine fast sechsjährige Amtszeit als Gemeinderat überreichte ihm Egger ein Geschenk. Hess lobte das gute Miteinander im Gremium. »Danke für eure offene Art«. 

Turbulenter Start ins Jahr 2019 

Der Rückblick des Bürgermeisters für 2019 begann mit der Schneekatastrophe im Januar, als sogar die Schulen 14 Tage geschlossen wurden. »Es gab einen turbulenten Start ins Jahr, bei dem viele Kräfte gebunden waren. Unser Dank geht auf diesem Weg nochmal an die vielen freiwilligen Helfer, auch aus der Nachbarschaft und dem nahen Österreich«, so Egger. 

Es war in der Tat ein außergewöhnlicher Winterbeginn mit großen Schneemengen – die Folge in Inzell war unter anderem die Absage von Veranstaltungen, wie dem Ballonglühen und dem Hundeschlittenrennen. 

Aber es gab drei Welttitelkämpfe: die Weltmeisterschaften im Eisschnelllauf im Februar mit den Einzelstreckenwettkämpfen, die Eisspeedway-WM im März und die neue Taekwondo-Weltmeisterschaft im April. »Alles wurde sehr gut abgewickelt und war eine enorme Werbung für Inzell«, freute sich Egger. Gerade für die Taekwondo-WM gab es sehr positive Rückmeldungen. 

Egger ging auch ein auf die Fritz-und-Brigitta-Gastager-Stiftung mit einem Grundstock von 2,5 Millionen Euro. Ein großer Dank ging an Brigitta Gastager, die sich noch guter Gesundheit erfreut. Erfreulich für die Gemeinde ist laut Egger, dass der Schuldenstand ab 2014 bis jetzt halbiert wurde und sogar Rücklagen gebildet wurden. Grund dafür war unter anderem eine deutliche Reduzierung der Energiekosten, die durch Anbindung an die Gasversorgung und Photovoltaikanlagen auf gemeindlichen Einrichtungen vorangetrieben wurde. Das kam dem Haushalt sehr zugute.

Egger lobte vor allem Kämmerin Maria Hardt. Es gab so gut wie keine Gebührenerhöhungen, Fremdenverkehrsbeitrag und Wassergebühren konnten verringert werden. Insgesamt wurden in den letzten sechs Jahren rund 6 Millionen Euro investiert in Inzell. Egger machte deutlich, dass dies ein Verdienst des gesamten Gemeinderats und auch der Verwaltung war. 

Genug Projekte für den neuen Gemeinderat 

Für den neuen Gemeinderat blieben noch einige Projekte, die umgesetzt werden könnten. Er wünschte allen einen fairen Wahlkampf und würdigte zweiten Bürgermeister Richard Hütter und dritten Bürgermeister Michi Lorenz für die kollegiale Zusammenarbeit. Im Gegenzug dankte Michi Lorenz im Namen des Gemeinderats der Verwaltung, der Touristik-Gesellschaft, allen Mitarbeitern und Geschäftsführer Walter Neudecker. Lorenz lobte Egger für seine Objektivität. »Du hast jede Meinung gelten lassen und Dir immer die Ideen der anderen angehört. Es war ein sehr angenehmes Zusammenarbeiten«. hw