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Die neue Vorstandschaft des Gartenbauvereins Inzell-Hammer-Weißbach: Florian Seestaller, Regina Holzner, Peter Gehmacher, Hans Wallner, Andrea Steinbacher, Claudia Kötzinger und Kornelia Marx (stehend, von links) sowie Beate Dworschak, Monika Rieder-Schweikl und Andrea Hallweger (sitzend, von links).

Allein 20 Neuaufnahmen im vergangenen Jahr

Inzell – Mit einem einstimmigen Votum bestätigten die Mitglieder des Gartenbauvereins Inzell-Hammer-Weißbach ihre Vorstandschaft und unterstützten die Planungen für das 100. Gründungsfest, das im nächsten Jahr begangen wird. So feiern der Bienenzuchtverein Inzell und der Gartenbauverein vom 21. bis 29. September 2024 mit einer gemeinsamen Ausstellung im Festsaal, einem Festabend, der Herbstversammlung des Kreisverbands Traunstein für Gartenkultur und Landespflege, einem Rahmenprogramm beim Michaeliritt, Angeboten für Kindergarten und Schule sowie einem Seniorennachmittag für die Mitglieder beider Vereine.


Bereits seit 2014 arbeiten Imker und Gartler eng zusammen und pflegen gegenseitige Mitgliedschaften. Vorstand Florian Seestaller gab in seinem Bericht zahlreiche Aktivitäten bekannt.

Den Mitgliedern der Kindergruppe – der »Schnittlauchräuber« – wird Gärtnerwissen und dessen praktische Anwendung vermittelt. Der Verein beteiligt sich regelmäßig am Kinderferienprogramm der Gemeinde, organisiert Pflanzaktionen in den Kindergärten Inzell und Hammer sowie am Spielplatz in Weißbach und betreut das Projekt »Wissen, wie's wächst und schmeckt« für Schüler der dritten Klassen der Grundschule Inzell.

Für die Mitglieder bietet der Gartenbauverein verschiedene Geräte zur Ausleihe an. Baumwart Peter Gehmacher organisiert Schnittkurse und Gehölzbestellungen. Außerdem stehen den Mitgliedern vier Gartenpfleger mit Informationen und Tipps aus der Praxis zur Verfügung. 2022 hat der Verein einen Gemeinschaftsgarten gegründet, bei dem einige Mitglieder regelmäßig miteinander säen, pflanzen und ernten. Ein wichtiger Teil dieses Projekts ist aber auch die Geselligkeit, die mit gemeinsamen Arbeitseinsätzen und einer anschließenden Brotzeit gepflegt wird. Im Mai organisiert der Verein einen Pflanzenmarkt.

Als Teil der Dorfgemeinschaft beteiligt sich der Verein im August am Feuerwehrfest in Weißbach sowie bei der Fahnenweihe der Gebirgsschützen in Inzell. Zum Thema Nachhaltigkeit beteiligt sich der Gartenbauverein auch beim Biosphärentag des Berchtesgadener Lands in Weißbach. Den Mitgliederstand gab der Vorstand mit 564 Mitgliedern an. So konnten allein im vergangenen Jahr 20 neue Mitglieder gewonnen werden.

Nachdem sich Petra Sopper und Maria Daxenberger bei den anstehenden Wahlen nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stellten, verabschiedete sie Florian Seestaller mit einem Blumenstrauß und einem Dank für ihr Engagement. Als Führungsriege für die nächsten vier Jahre wurde gewählt: Vorstand Florian Seestaller, zweiter Vorstand Andrea Hallweger, Schriftführerin Claudia Kötzinger, Kassierin Monika Rieder-Schweikl, Baumwart Peter Gehmacher sowie Regina Holzner, Andrea Steinbacher, Manuela Fries, Beate Dworschak und Hans Wallner als Beisitzer. Die Versammlung bestätigte Anna Eicher und Kornelia Marx als Kassenprüfer.

Zweiter Bürgermeister Michael Lorenz, der die Wahl leitete, bedankte sich beim Gartenbauverein für die Pflege von Blumenbeeten, die Nachwuchsarbeit sowie das Engagement für die Gemeinde. Ein Höhepunkt der Mitgliederversammlung war der Vortrag der Biobäuerin Andrea Rieder aus Hollersbach im Pinzgau. Sie leitet dort den Kräutergarten und referierte zum Thema »Kräuter und ihre Wirkungen – was rund um uns so wächst«. Besonders wichtig ist ihr die Anwendung der Wildkräuter mit ihren Bitterstoffen, die nahezu jeder naturbelassene Garten enthalte. Sie empfahl den Löwenzahn mit seinem Stängeln, den Blättern, Knospen oder Blütenblättern. Eingelegte Knospen ähnelten vom Geschmack her Kapern und junge Blätter ergäben mit anderen Kräutern einen frischen Salat.

Lavendel könne man als Zusatz zu Öl, Essig oder einem Dressing, aber auch getrocknet für die Narbenbehandlung, bei Schlaflosigkeit oder zum Räuchern einsetzen. Eine unscheinbare Pflanze, die man in einem naturbelassenen Garten auf alle Fälle finde, sei die Vogelmiere. Auch sie eigne sich für die Zubereitung eines Salats oder zur Behandlung von Hauterkrankungen. Unterschätzt werde auch die Brennnessel. Gerade sie könne man vielfältig nutzen – bei Gelenkschmerzen, Kreuzweh oder Gedächtnisstörungen. Eine Anwendung kann in Form von Brei, Salbe oder Tee vorgenommen werden.

Die Blätter könne man auch für Kuchen, Suppen oder Süßspeisen verwenden. Die Samen der weiblichen Pflanze trockne man und nehme sie zum Würzen von Salaten. Die Zauberkraft der Brennnessel werde aber auch im Garten genutzt: klein geschnitten beim Pflanzen von Tomaten oder angesetzt als Flüssigdünger. Im Anschluss an ihren Vortrag gab die Referentin praktische Tipps zum Einsatz und Trocknen der Kräuter.

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