Eine öffentliche Unterschriftenaktion und Anfrage an die Gemeinde für eine sichere Fußgängerüberquerung an der Mietenkamer Straße auf Höhe des Hotels brachte vor etlichen Monaten die Diskussion zur Installation einer Ampelanlage in Gang. Vor einigen Wochen entschied sich das Gremium zunächst grundsätzlich für eine Ampelanlage, wollte aber vor einer endgültigen Entscheidung weitere Informationen.
Mittlerweile, so informierte Bürgermeister Stefan Kattari, wurden die Untere Verkehrsbehörde, die Kreisstraßenverwaltung wie auch die Polizei beteiligt, die einer Bedarfs-drückerampel zustimmten. Ein Zebrastreifen komme hingegen nicht in Betracht, gab Kattari weiter. Die Investitionskosten von 20 000 Euro sowie die jährlichen Wartungskosten von 800 Euro muss der Markt Grassau aufbringen. Eine Förderung hierfür gebe es nicht. Wie Kattari informierte, sehen Verkehrsplaner die Ampelanlage von Grassau kommend auf der rechten Seite vor der Bushaltestelle, sodass der Bus nicht an der roten Ampel warten muss und die Passanten hinter dem Bus die Straße queren können.
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen ist mit rund 50 in dem Wohngebiet Grafing und dem gegenüberliegenden Wohnbereich überschaubar. Auch wurde ermittelt, wo in Grassau noch eine Ampelanlage gefordert werden könnte. »Wir haben keinen weiteren Ort, wo eine Ampelanlage sinnvoll errichtet werden könnte, gefunden«, so Kattari. Mit dem Standort habe er, Klaus Noichl (CSU), ein Problem. Seiner Ansicht nach würden viele den direkten Weg über die Straße wählen und nicht erst im weiteren Verlauf die Straße queren. Laut Tom Hagl (CSU) sind die Zahlen der Kinder nicht aussagekräftig. Schließlich würde die Ampel vorwiegend von Grundschülern genutzt. Hierzu betonte Franz Pletschacher (BP), dass auch Kinder aus Weiher hinzugerechnet werden müssten.
Für Thomas Göls (CSU) war der Standort der Ampelanlage für die Akzeptanz entscheidend. Er plädierte für einen Standort weiter nach vorne zur Bushaltestelle. Er schlug vor, zunächst eine Bedarfsampel, ähnlich wie vor einigen Jahren in Mietenkam, aufzustellen, um zu prüfen, ob die Ampel überhaupt genutzt werde.
Der Rat habe dann eine aussagekräftige Grundlage über die Nutzung. Zudem hätte dies den Vorteil, dass die Anlage früher aufgestellt werden kann. Thomas Hofmann (AE) sieht den Bereich nicht als unübersichtlich an und würde die Anlage befürworten, wenn sich die Bushaltestellen auf gleicher Höhe befänden. Sepp Grießenböck plädierte ebenfalls für eine Ampelanlage weiter Richtung Norden. Dass der Bus eventuell vor einer roten Ampel warten müsse, sei für ihn kein Argument.
Dem Vorschlag einer vorübergehenden Ampelanlage zur Bedarfstestung schloss sich Manfred Huber (AE) an. Ergänzend betonte Dr. Winfried Drost, dass der Bus auch in Mietenkam vor der Ampel stehen muss.
Ebenso verhält es sich im Ortszentrum und auch an der Ampelanlage Körting. Einhellig entschied sich der Rat am Ende für das Aufstellen einer zunächst zeitlich begrenzten Bedarfsampel. Nach einem aussagekräftigen Zeitraum soll dann erneut darüber entschieden werden.
tb