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Wie in einem Kaufhaus wird im »Grassauer Kleiderschrank« Bekleidung für Geflüchtete und sozial Schwache ausgegeben.

Vereine präsentieren sich und ihre Arbeit – Tag der offenen Tür im ehemaligen Katekgebäude in Grassau

Grassau – Das ehemalige Katekgebäude ist seit 2020 in der Hand des Marktes Grassau. Seither konnten einige Vereine und Einrichtungen hier ein neues Zuhause finden. Sie präsentierten sich nun an einem »Tag der offenen Tür«.


Es herrscht wieder reges Treiben in dem einstigen Industriegebäude. Tobias Gasteiger, der Kämmerer der Gemeinde und zuständig für die Vermietung des Gebäudes, führte die Besuchergruppen. Im Außenbereich stellte Franz Kunert, der Leiter der Radlgarage des Vereins Integer, die neue Radlservice-Station vor und zeigte, wie dort ein platter Reifen wieder fit gemacht werden kann.

Im Gebäude durften die Besucher sämtliche vier Stockwerke anschauen. Beginnend im vierten Stock lauschten sie einer Blasmusikprobe Hier hat sich der Musikverein einen Probenraum eingerichtet, der von wechselnden Kapellen genützt wird. Auch eine kleine Holzwerkstatt wird auf diesem Stockwerk betrieben. Die Werkstatt, genannt »Aufgemöbelt«, ist ein weiteres Projekt des Vereins »Integer«. Corinna Münch möchte hier, zunächst nur mit Frauen, schöne Dinge aus Schwemmholz schaffen. Diese Arbeit soll der Integration und der Kommunikation von Geflüchteten dienen. Man treffe sich immer mittwochs von 8.30 bis 12.30 Uhr, um gemeinsam handwerklich aktiv zu sein. Der dritte Stock ist in der Hand des Vereins »Integer«. Vorsitzende Uta Grabmüller informierte über die Integrationsarbeit, die weit über das Deutschlernen in dem Schulungsraum hinausgeht. In der Kleiderkammer, dem »Grassauer Kleiderschrank«, liebevoll eingerichtet wie ein kleines Kaufhaus, können sich Bedürftige und Flüchtlinge mit Bekleidung eindecken. Im Musikzimmer stehen Instrumente für das gemeinsame Musizieren bereit und im Nähstüberl werden nachhaltige Taschen geschaffen. Treffpunkt für alle ist das Café.

Für die Gäste gab es Kuchen und von den ukrainischen Frauen eine leckere Borschtsch-Suppe. Ebenfalls im Gebäude integriert ist der »SozialRaum« Grassau, eine Außenstelle des Amtes für Kinder, Jugend und Familie, wie auch die Diakonie mit einer Flüchtlings- und Integrationsberatung. In den Büroräumen wurde gebastelt und gespielt und auf das Beratungsangebot verwiesen. Die chinesische Hilfsorganisation Tzu Chi betreibt im Gebäude einen Lagerraum.

Reges Treiben herrschte auch in den Sheddachhallen, denn dort ist unter anderem seit einem Jahr der Agenda-Kunstkreis beheimatet. Für diesen Tag wurde in dem Atelier eine kleine Ausstellung organisiert, in der sich die Kunstschaffenden des Kreises vorstellen konnten. Sprecher Helmut Bielenski informierte zudem über die besondere Konstruktion der Sheddachhallen. Ein Teil sind dem gemeindlichen Bauhof vorbehalten. Hier werden die Blumenzwiebeln, aber auch Geräte gelagert.

Nach dem informativen Rundgang konnten sich die Besucher auch auf eigene Faust einen Einblick verschaffen. Für das leibliche Wohl hatte der Musikverein mit Brotzeiten und Getränken vorgesorgt.

tb