Anfang 2020 konnte noch gespielt werden. Es wurde eine furiose Premiere der Komödie »Chaos im Bestattungshaus« gefeiert. Weitere Aufführungen folgten. Optimistisch startete die Bauernbühne im Februar 2020 mit den Proben der Komödie »Residenz Schloss und Riegel« und freute sich auf die Premiere am Ostersonntag. Doch dann traf die Pandemie mit voller Wucht auch die Theaterbühne. Proben und Treffen waren unmöglich.
Nicht abzusehen war, dass die Pandemie das Kulturleben für so lange Zeit zum Erliegen bringen würde und man war zuversichtlich, im Juli wieder auftreten zu können. Nach langem Warten und Bangen musste dann erneut auch die Sommerpremiere 2020 abgesagt werden. Das ab Herbst geplante Stück »Umweg auf dem Jacobsweg oder Bauernschläue« musste sowohl für die Winter- als auch für die Osterpremiere 2021 abgesagt werden, Corona ließ dies nicht zu.
Die Proben wurden im Herbst vergangenen Jahres wieder neu in Angriff genommen – für eine wieder abgesagte Winterpremiere 2022. Mehrfache Um- und Neubesetzungen waren seither nötig.
»Wir haben die Premiere jetzt für den Ostersonntag fixiert«, gibt sich Pavlak optimistisch. Nach der Osterpremiere am 17. April wird das Stück am 24. April, 29. April, 1. Mai und 14. Mai abends um 20 Uhr im Hefter Kultur Saal gezeigt. Zwei Nachmittagsvorstellungen sind für den 18. April und den 15. Mai jeweils um 17 Uhr geplant. »Wir wollen das durchziehen, bevor vielleicht wieder alles dichtmacht«, betont sie. Es wäre schlimm, wenn weiterhin geprobt und dann nicht aufgetreten werden kann.
Wie aber schafft man es, die Spieler bei Laune zu halten, weiterhin für das ehrenamtliche Spiel, das Lernen der Texte, das Proben und den Auftritt auf der Bühne zu begeistern? Über Telefon und Chats gelang es der Gruppe, Kontakt zu halten. Aber auch kleine, coronakonforme Grillfeste gab es, wann immer es zulässig war. »Diese Treffen waren sehr wichtig für uns«, bestätigt sie. Ausflugsfahrten nach Ingolstadt und Ulm fanden statt. Ein kleiner Höhepunkt war die Jahreshauptversammlung im Herbst, bei der auch langjährige Mitglieder geehrt wurden. Monika Noichl, die bereits seit 50 Jahren dem Verein auch als aktive Spielerin die Treue hält, hatte die Idee zu einem monatlichen Stammtisch. »Wir haben auch geprobt, selbst wenn voraussehbar war, dass wir nicht auftreten können«, erklärt Mona Pavlak.
Doch der Probenbetrieb war nicht einfach. Auch hier galt es, die 3G, später 2G plus Regeln zu befolgen. Schnelltests durfte Mona Pavlak nach einer Schulung bei den Spielern durchführen. Somit gab es für die Spieler eine zusätzliche Sicherheit. »Mit Masken zu proben, ist schier unmöglich«, erklärt sie, »denn gerade beim Theaterspielen kommt es wesentlich auf die Mimik an«.
Die Zwangspause hatte dennoch eine positive Seite. So konnte die Garderobe, der Kellerraum unterhalb der Bühne kernsaniert werden. »Tage waren wir damit beschäftigt die Garderobe auszuräumen und Einrichtung und Requisiten zu sichten«, berichtet sie. Die Gemeinde, Eigentümer des Hefter Kultur Saals übernahm dann die baulichen Arbeiten. Es wurden neue Toiletten eingebaut und ein neuer Fußboden verlegt. An den Mitgliedern der Bauernbühne lag es dann, ihre Garderobe wieder einzurichten. »Nun ist der Raum trocken und die Theaterkleidung kann gut gelagert werden. Wir sind richtig glücklich mit unserer Garderobe und fühlen uns sehr wohl«, freut sich Mona Pavlak. Die Räume dienen aber auch anderen Künstlern als Aufenthaltsbereich während der Pausen bei Auftritten und sind nun repräsentativ. Die Sanierung der Räume ist ein weiterer Ansporn, nun richtig durchzustarten.
Der Text sitzt, die Kostüme sind gewählt, das Bühnenbild erstellt und alle warten nun darauf, wieder auf der Bühne zu stehen, ins Publikum zu blicken, das Lachen zu hören und endlich wieder Applaus zu hören.
tb