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Das Geld ist knapp auf dem Jacobshof. Bertl (Bert Küfner) und Babett (Hanna Küfner) überlegen, was zu tun ist. (Foto: Eder)

Grassauer Bauernbühne brillierte bei der Premiere von »Umweg auf dem Jacobsweg«

Grassau – Endlich wieder Applaus im Hefter-Kultursaal und dies ausdauernd und begeistert. Auf diese Anerkennung mussten die Schauspieler der Grassauer Bauernbühne nun drei Jahre warten. Mit ihrem Stück »Umweg auf dem Jacobsweg« begeisterte die Bühne ihr Publikum im vollen Saal und sorgte für vergnügliche Stunden.


Unschwer zu erkennen war dank des schönen Bühnenbilds, gestaltet von Albert Strehhuber und Hubert Strehhuber, der Ort der Handlung, ein gemütlicher, kleiner Bauernhof mit Stall. Bewirtschaftet wird dieser von der Familie Jacobs. Die Herren des Hauses, Vater Berl (Bert Küfner) und Sohn Sigi (Max Weiss), müssen von der Bäuerin Babett (Hanna Küfner) immer wieder an die Arbeit erinnert werden. Als sie sich verletzt und arbeitstechnisch ausfällt, ruft sie ihre Schwägerin Theres (Renate Halbmayer) zu Hilfe. Die resolute Theres weiß, wie es finanziell um den Hof gestellt ist. Sie heizt nicht nur den Männern ein, sondern sorgt zudem für eine weitere Einnahmequelle. Schließlich verirren sich, dank des Wegweisers einige Pilger auf den Hof.

Zunächst sucht das Ganovenpärchen Schwester Eulalis (Mona Pavlak) mit ihrem Kumpel Pater Eugen (Albert Strehhuber) ein Nachtquartier und Versteck. Dann erscheinen auch noch Franziska Goldschmied (Andrea Hagl) und ihre Tochter Bienchen (Theresa Strehhuber) und bitten ebenfalls um einen Schlafplatz. Theres wittert eine neue Einnahmequelle, was aber dem Bürgermeister und Hotelinhaber Wildmeier (Theo Steininger) so gar nicht gefällt. Noch ahnen die Bauers-leute nicht, dass es durch die Übernachtungsgäste bald mit der Ruhe auf dem kleinen Sacherl vorbei ist.

Im zweiten Akt wird dann schon deutlich, was die Gäste so im Schilde führen. Vor allem das Benehmen und die Ausdrucksweise der christlichen Vertreter sind nicht vertrauenserweckend. Spannend geht es weiter und im dritten Akt löst sich der Knoten allmählich auf. Einige Personen wurden völlig unterschätzt, wie sich zum Ende des Stücks zeigt.

Garanten für ein Gelingen des Theaterstücks waren wieder einmal die Theater-Urgesteine Renate Halbmayer und Theo Steiniger, die sich professionell in ihre Rollen einfanden und begeisternd diese spielten. Das ebenfalls routinierte Bauernpärchen Bert und Hanna Küfner überzeugte und sicherte sich die Aufmerksamkeit des Publikums. Neuzugang Max Weiss als Sigi gelang der Einstand in die Grassauer Bauernbühne mit Bravour. Auch Mona Pavlak und Albert Strehhuber, im wahren Leben Geschwister, faszinierten. Hier liegt das Theaterspielen in den Familiengenen. Da wurde auf der Bühne gestritten und sich gegenseitig beschimpft und das im christlichen Gewand. Die Geschäftsfrau von Welt, mimte gekonnt Andrea Hagl. Keine einfache Rolle hatte auch Theresa Strehhuber als einfältige, junge Frau auf der Suche nach dem Mann fürs Leben. Sie sorgte für Überraschungen und wurde vom Publikum ebenfalls gefeiert. Regisseur Michael Strehhuber, der zurecht stolz auf seine Darsteller sein kann, hatte ganze Arbeit geleistet. Mit Licht- und Soundeffekten wurde das Theaterspiel abgerundet. Premiere als Soundmaster feierte Oliver Pavlak, der das Ganovenpärchen stets musikalisch ankündigte. Wer sich dieses Theaterstück nicht entgehen lassen möchte und garantiert zweieinhalb vergnügliche Stunden bester Unterhaltung haben möchte, kann sich das Stück am 29. April, am 1. Mai oder am 15. Mai, jeweils um 20 Uhr im Hefter-Kultursaal, oder am 15. Mai bereits um 17 Uhr ansehen. Karten gibt es im Vorverkauf bei allen Tourist-Informationen des Achentals.

tb