Mobilität neu denken, ist ein Anliegen des Arbeitskreises. Im vergangenen Jahr wurde hierzu eine Fragebogenaktion durchgeführt. Wie Peter von Rönne informierte, fiel diese Befragung zugunsten eines Carsharing-Projekts aus. Die Mehrheit derjenigen, die bislang an der Befragung teilgenommen hat, wünsche sich ein Fahrzeug, das sie nicht besitzen, sondern dann benutzen können, wenn es gebraucht wird.
Thomas Lecke berichtete über seine Erfahrungen als Carsharing-Auto-Nutzer, erklärte die unterschiedlichen Modelle und dass sich Carsharing für alle finanziell rechne, die mit ihrem Auto weniger als 10.000 Kilometer im Jahr fahren.
»Wenn uns ein schlüssiges Konzept vorgelegt wird, werde ich mich dafür einsetzen, dass die Gemeinde ein Fahrzeug anschafft«, betonte Bürgermeister Stefan Kattari. Dieses Konzept sei wichtig, denn Carsharing sei kein Selbstläufer. Es müssen der Standort und auch die Zielgruppe geklärt werden. Er betonte, dass Carsharing aber nur ein Baustein einer besseren Mobilität sei. Weiterhin müsse versucht werden, einen ehrenamtlichen Fahrdienst zu aktivieren und auch einen Rufbus, ähnlich wie in Rosenheim. Das halte er für sinnvoll.
Die nächsten Schritte stellte Helmut Bielenski vor. Neben der Werbung für das Projekt sei ein attraktiver Standort für das Fahrzeug zu finden. Zudem müsse man sich überlegen, welches Fahrzeug angeschafft wird und wer die Kosten übernimmt. Auch eine Vernetzung, eventuell mit dem Ökomodell, sei zu überlegen, und vielleicht könnte auch ein Achental-Angebot mit einer gemeinsamen Buchungsplattform erstellt werden.
Für die Akzeptanz des Carsharing-Angebots ist der Standort des Fahrzeugs relevant. Bielenski zeigte, dass im Radius von 400 Metern für das Ortsgebiet vier Fahrzeuge benötigt werden, um alle Siedlungsbereiche abzudecken – zwei in Grassau, eines in Mietenkam und ein weiteres in Rottau. Wichtig sei nun, diese Problemstellungen in einem größeren Kreis zu bearbeiten. »Jetzt wird es langsam konkret«, fügte Peter von Rönne hinzu. Georg Beyschlag sah vier Fahrzeuge als sportlich an, worauf von Rönne entgegnete, dass zunächst mit einem Fahrzeug gestartet werden soll. Beyschlag fügte hinzu, dass auch der Tourismus eingebunden werden sollte und auch Firmen dieses Fahrzeug nutzen sollten.
Erich Kamm betonte, dass der Arbeitskreis sehr inte-ressiert an seiner Zusammenarbeit mit Bergen sei. Wer sich um die Wartung des Fahrzeugs kümmert, wollte Hermann Roth wissen. Laut Erich Kamm werde hierfür ein »Kümmerer« benötigt. Diskutiert wurde zudem über eine Probemitgliedschaft. Der Carsharing-Nutzer kann dann das Angebot testen. Nun gehe es darum, die Aufgaben und die Arbeit an die Mitstreiter zu verteilen und einen Zeitplan aufzustellen.
Stephanie Hennes vom Ökomodell Achental erkundigte sich, ob über Mikromobilität, E-Räder, E-Lastenräder und Roller nachgedacht werde. Tourist-Informationsleiter Max Felber sieht einen Mehrwert für den Tourismus, wenn Gäste mit Bahn und Bus anreisen und vor Ort nicht auf ein Fahrzeug verzichten müssen. Auch Gewerbe, Handwerker und Firmen sollten eingebunden werden, hieß es. Ein Carsharing-Fahrzeug könnte das Zweit- oder Drittauto ersetzen.
Das nächste Treffen Inte-ressierter ist für Dienstag, 28. Februar um 19.30 Uhr im kleinen Heftersaal angesetzt.
tb