Bildtext einblenden
Die Kindertagesstätte an der Gänsbachstraße zeigt Baufortschritte. Foto: Eder

Bürgermeister fasst ereignisreiches Jahr in der Abschlusssitzung des Marktgemeinderats zusammen

Grassau – Keinen Rechenschaftsbericht, sondern vielmehr einen persönlichen Rückblick auf die Ereignisse des Jahres 2022 gab Bürgermeister Stefan Kattari in der Jahresabschlusssitzung des Marktgemeinderats. In chronologischer Reihenfolge rief er das Jahr mit allen Höhepunkten, Schwierigkeiten und Herausforderungen in Erinnerung zurück.


Gleich zu Beginn des Jahres wurde er mit dem Unfall zweier Rumänen, denen die Obdachlosigkeit drohte und die zudem Corona-positiv waren, konfrontiert. Bereits hier zeigte sich das Jahr von seiner außergewöhnlichen Seite.

Erste Marktgemeinderatssitzung in Rottau

Neu war zudem, dass die erste Marktgemeinderatssitzung in Rottau und damit die erste nach 49 Jahren in diesem Gemeindeteil abgehalten wurde. Dabei ging es um den Mobilfunk, ein Thema, das den Rat das ganze Jahr durch beschäftigte. Für das neue Heizwerk Rottau wurde das Grundstück beurkundet.

Im Februar habe der Marktgemeinderat zu den großen Beutegreifern (Wolf) eine Resolution verfasst, die es bis in den Bayerischen Landtag schaffte. Im Februar begann der Krieg in der Ukraine mit Folgen auch für die Gemeinde in Form von unkalkulierbaren Preissteigerungen und erneuten Problemen der Materialbeschaffung sowie der Unterbringung von geflüchteten und traumatisierten Menschen.

Wie langwierig manche Verfahren sind, zeigte Kattari an den Pegelmessungen am Tennbodenbach auf, die bereits im März angestrebt wurden. Er erinnerte zudem an den Wechsel im Marktgemeinderat. Auf Mehdi Akbari folgte Achim Stümpfl. Im April normalisierte sich die Coronalage langsam, und so war neben der Einweihung der Outdoor-Galerie auch der Georgi-Markt möglich. Zudem wurde der Literaturpreis verliehen. Endlich war es auch möglich, die ausgefallenen Gratulationsbesuche zu hohen runden Geburtstagen und Hochzeitstagen mit einem großen Fest und knapp 200 Teilnehmern nachzuholen.

Weiter berichtete der Rathauschef über die Sonderausstellung im Klaushäusl, die Verleihung des Biodiversitätspreises und erinnerte an die Gespräche zum Glasfaserausbau. Im Mai konnten die Marktgemeinderatssitzungen erstmals wieder im Sitzungssaal stattfinden.

Im Juni wurde der zweite Platz im Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« an Rottau verliehen. Kattari lobte das Engagement der Rottauer. Auch begann der seit acht Jahren geplante Anbau an das Pfarrheim Rottau. Eingeweiht wurde die Römerregion-Station am Ewigkeitsweg im Rahmen des Leader-Projekts. Im Juli wurde das Jubiläum Eingemeindung Rottau vor 50 Jahren gefeiert. »Beiden Gemeinden, Rottau und Grassau geht es gut miteinander und die Rottauer bringen sich in die Dorfgemeinschaft gut ein«, sagte Kattari. Im Juli wurde in den Bürgerversammlungen berichtet und im August kehrte das gesellschaftliche Leben mit der »Langen Nacht« und Konzerten endgültig zurück.

Dritter neuer Schulleiter ins Amt eingeführt

Im September übernahm Ludwig Nicklaser die Schulleitung – mittlerweile der dritte Wechsel in Kattaris zweieinhalbjähriger Amtszeit. Zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans wurde die Bevölkerung befragt. Auffällig sei, dass sich die Rottauer kaum beteiligten. »Der Flächennutzungsplan gilt auch für Rottau«, betonte Kattari. In Auftrag gegeben wurde ein Friedhofskonzept zur Anpassung der Friedhöfe an die neuen Bestattungsformen. Der Michaeli-Markt fand erstmals wieder bei schönstem Wetter statt.

Der Oktober wurde von der erneuten Sperrung der Turnhalle überschattet, angeordnet nach einer Begutachtung der Leimbinder. Mittlerweile darf der Gymnastikraum wieder benutzt werden, der nach Aussage mehrerer Gutachter statisch von der Turnhalle getrennt ist. Auch berichtete Kattari über die Klageerweiterung, die aufgrund der neu entstandenen Risse in den Leimbindern notwendig wurde.

Ein Verkehrskonzept beschäftigte den Rat im November. »Es könnte der Eindruck entstehen, dass dieses für alles Lösungen bringt. Doch muss das Konzept noch im Detail ausgearbeitet werden«, so Kattari. Wie schwierig die Preisverhandlungen waren, zeigte er anhand der Strombelieferung der Gemeinde auf. »Erstmals haben wir keine Angebote erhalten. Ich habe Angebote eingeholt, die lediglich eine halbe Stunde Bindungsfrist hatten«, sagte er.

Ein schönes Erlebnis war hingegen der Besuch der Partnergemeinde Raschau im Erzgebirge. »Wir wurden sehr herzlich empfangen.« Erstmals nach zweijähriger Pause konnte auch der Grassauer Advent beim Hefter wieder gefeiert werden und dies mit dem ersten Schneefall. Ebenso lobend erwähnte er die Stefanikonzerte der Marktkapelle, erstmals unter der Leitung von Stefan Fußeder.

Zu den wichtigsten Bauprojekten gehört die Schule, deren Sanierung endlich begonnen werden konnte, der Feuerwehrhausbau in Rottau, der zügig voranschreite, sowie der Baufortschritt der Kindertagesstätte an der Gänsbachstraße. Die Fenster seien eingesetzt und die meisten Leitungen verlegt. Auch der Pfarrheimanbau in Rottau nimmt Gestalt an, wie auch das Heizwerk Rottau. Sogar mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes wurde begonnen.

Auseinandersetzungen mit zwei Firmen

Weniger erfreulich sind die Auseinandersetzungen mit zwei Firmen. Die eine Firma installierte die PV-Anlage auf dem Feuerwehrhaus Grassau und die andere übernahm die Elektroplanung der Schulhaussanierung. Wie fortschrittlich die Gemeinde ist, zeigt sich daran, dass bereits seit einigen Jahren die gesamte Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt wurde, fast alle kommunalen Dächer mit PV- Anlagen ausgestattet sind und nun auch eine E-Ladestation am Hefterparkplatz in Betrieb ist. Mit einer Statistik über die Zahl der Sitzungen endete der Rückblick.

tb