Bereits im vergangenen Mai hat die Gemeinde von der Deutschen Telekom Technik GmbH eine Suchanfrage für einen Mobilfunk-Ersatzstandort in Grabenstätt erhalten, weil der Mobilfunkmast in der Lindenstraße sich nach deren Worten als »nicht zukunftssicher« darstelle. Zum Hintergrund: Ein Bauantrag für die erweiterte Nutzung des Masts mit einer Antennenerhöhung war vom Landratsamt Traunstein 2014 abgelehnt worden. Die von der Deutschen Funkturm GmbH daraufhin erhobene Klage gegen den Ablehnungsbescheid wurde vom Verwaltungsgerichtshof 2016 abgewiesen. Wirnshofer zufolge habe die Gemeinde das Mitwirkungsrecht dann bei der Ersatzstandortsuche sofort aufgegriffen und gegenüber der Telekom erklärt, das Dialogverfahren vom Sachverständigen für Mobilfunk Dipl.-Ingenieur Hans Ulrich begleiten zu lassen. Für die Dauer des Verfahrens sei die Telekom gebeten worden, keine weiteren Akquise-Tätigkeiten zu betreiben.
Nachdem auf Basis des 2014 erstellten Standortgutachtens nun seitens der Gemeinde nochmals alle in Erwägung gezogenen Standortvarianten geprüft worden sind, ist am Ende nur noch die Variante eines herkömmlichen Funkmasts auf dem Grundstück des Grabenstätter Feuerwehrhauses verblieben. Der Standort am Feldweg Richtung Eggerhausen unweit des Grabenstätter Flugplatzes erübrigte sich. Das Luftamt Süd hatte klargestellt, dass der erforderliche Sicherheitsabstand zur Start- und Landebahn nicht eingehalten werden könne und ein latentes Sicherheitsrisiko gegeben sei. Der Strommast an der Gewerbestraße wäre zwar theoretisch eine Option gewesen, allerdings hätten damit aus statischen Gründen nicht alle Mobilfunkbetreiber bedient werden können. Selbiges gilt auch für den Strommast am östlichen Ortsrand und auch für den Dachstandort auf dem Grabenstätter Feuerwehrhaus. Dritter Bürgermeister Alois Binder (CSU), der gegen den Beschlussvorschlag stimmte, meinte, dass auch im Bereich des ins Auge gefassten neuen Maststandorts am Feuerwehrhaus Bürger leben würden und diese einverstanden sein müssten. »Alle unmittelbaren Nachbarn sind von uns gefragt worden«, so Wirnshofer. Waltraud Hübner (CSU) warnte vor möglichen Überspannungsschäden, die bei den dortigen Gewerbebetrieben bei Blitzeinschlag entstehen könnten. Wirnshofer verwies hier auf die Verantwortung der Telekom.
mmü