„Wussten Sie, dass es in Fridolfing mal ein Kino gab? Oder, dass zur Faschingszeit ein örtliches Skispringen veranstaltet wurde? – Nein? So geht es vielen Gemeindebürgern“, so Magdalena Hinterhölzl. Die Geschichte des eigenen Ortes sei vor allem der jüngeren Generation meist gar nicht wirklich bekannt. Vielleicht liege das auch daran, dass in der heutigen digitalen Welt meist nur wunderschöne Bilder in den strahlendsten Farben ins Auge fallen. Bei Oma und Opa lägen jedoch oft wahre historische Schätze in Form von alten Schwarz-Weiß-Bildern unbeachtet jahrzehntelang in Schubläden und Schuhkartons, weiß Hinterhölzl.
Dort verblassten sie nach und nach, bis man irgendwann gar nicht mehr erkennen könne, was dort eigentlich abgebildet war. Oder vielleicht auch kein Mensch mehr weiß, wer die Abgebildeten überhaupt sind. Und ganz langsam, Stück für Stück, gehen so wertvolle Erinnerungen einfach verloren. Dem wollte die Gemeinde Fridolfing entgegenwirken, erzählt Hinterhölzl. Von engagierten geschichtsinteressierten Bürgern inspiriert, wurde deshalb in den vergangenen drei Jahren eine ordentliche Sammlung von hunderten alten Fotos zusammengetragen, die allesamt so gut wie möglich aufgewertet und digitalisiert wurden. So sei am Ende ein wunderbares Fotoarchiv entstanden, das ab sofort unter https://www.fridolfing-erleben.de/galerie zu finden ist und zum Stöbern einlädt.
„Auch wenn die Geschichte Fridolfings viel weiter zurückreicht, kann unsere Fotogalerie natürlich nur die Zeit seit dem Aufkommen der Photographie beleuchten, also etwa die letzten 120 Jahre“, erklärt Magdalena Hinterhölzl. Durch die digitale Galerie sei es nun für alle Interessierten möglich, einen Blick in die Vergangenheit von Fridolfing zu werfen. „Ob nun Oma und Opa, die einmal wieder an früher erinnert werden möchten, oder den Enkel oder die Enkelin, die sehen wollen, wie ihre Vorfahren damals gelebt und gefeiert haben – In dieser Fotogalerie ist für jede Generation etwas zu finden.“ Hier gebe es unzählige Schwarz-Weiß-Bilder im Wandel der Zeit, deren Palette von Familien und Anwesen über Feste und Veranstaltungen bis hin zu Vereinen und Ortsansichten reicht. Auch Aufnahmen aus Kriegszeiten, sowie vom verheerenden Hochwasser im Jahr 1954 sind dort zu finden. Durch die eigens angelegte Such-Funktion könnten auch einzelne Stichworte eingegeben werden und die Galerie werde dahingehend durchsucht. „Einfach mal reinschauen und ausprobieren.“

Da sich dieses Projekt als stets wachsende Sammlung versteht, freut sich die Gemeinde über weitere historische Bilder. Wenn man also auf Dachböden, in Kellern oder Kisten interessante Bilder findet, die mindestens 50 Jahre alt sind, dürfen diese gerne nach vorheriger Absprache (Telefon 08684-988926) in die Tourist-Info gebracht werden. „Die Bilder sollten möglichst gut erhalten sein und es wäre wichtig, dass etwas zu dem Motiv gesagt werden kann, wie etwa die Namen der Abgelichteten, welches Gebäude oder welches Fest oder ähnliches dort festgehalten wurde“, so Hinterhölzl. Auch weist sie darauf hin, dass Anregungen, Richtigstellungen und sonstige Hinweise stets willkommen seien und fügt hinzu: „Allen Leihgebern von Bildern und Kommentatoren gilt unser herzlicher Dank!“
Die Gemeinde wünscht viel Freude und interessante Entdeckungen beim Betrachten der Bilder und freut sich über Rückmeldungen per Mail an tourist-info(at)fridolfing.bayern.de, telefonisch oder auch gern persönlich im Büro der Tourist-Info.
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