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Dieses Schild an der Laimgruber Straße sorgte in den vergangenen Tagen für Unruhe in Chieming. (Foto: Humm)

Schild sorgt für Unmut

Chieming – Ein Schild an der Laimgruber Straße sorgt seit einigen Tagen für Unruhe. Nach Informationen des Traunsteiner Tagblatts hat der Vermieter eines Hauses dort am Freitag ein Schild aufgehängt, das sowohl bei den Mietern, der Gemeinde und offenbar auch in der Bevölkerung auf Unverständnis stößt.


Stein des Anstoßes ist das Wort »Zuwanderer«. Diese werden neben Mühldorfern und Altöttingern auf dem Schild aufgefordert, zu Hause zu bleiben, der »Umwelt, der Natur und unserer Heimat zu Liebe«.

»Das Schild passt nicht zu unserer Gemeinde. Wir sind eine Tourismusgemeinde. Und durch Chieming verläuft die Hauptverkehrsachse Nord-Süd«, sagte Bürgermeister Stefan Reichelt auf Nachfrage unserer Zeitung. »Wir können und wollen uns nicht mit diesem Schild identifizieren.«

Die Gemeinde stehe mit dem Eigentümer in Kontakt. Dieser bestreitet laut Reichelt einen ausländerfeindlichen Inhalt. Das Schild beziehe sich auf den Verkehr durch Chieming. »'Zuwanderer' ist ein sehr weit gefasster Begriff. Doch gerade in der aktuellen Situation mit der Ukraine kommt der Begriff bei uns und auch in der Bevölkerung nicht gut an, auch wenn es anders gemeint ist«, so der Rathauschef.

Rechtlich habe die Gemeinde keine Handhabe, da das Schild auf Privatgrund angebracht wurde. »Wir haben das prüfen lassen.« Nach Informationen unserer Zeitung hatte ein Mieter das Schild bereits am Samstag abmontiert, jedoch habe es der Vermieter daraufhin wieder an einem Balkon angebracht.

Nun soll das Schild endgültig verschwinden. Der Eigentümer habe Bürgermeister Reichelt in einem Gespräch am Montag zugesagt, dass das Schild in den nächsten Tagen wieder entfernt wird. 

pk