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Foto: Arno Zandl

Chieminger Rosenmontagsball: Ein Faschingshöhepunkt der Superlative

Chieming – Ein absolutes Faschingshighlight der Superlative in der Region war der Rosenmontagsball der Chieminger Faschingsfreunde. Sechs Stunden lang herrschte anhaltendes Programm mit insgesamt neun Faschingsgruppen, dazwischen gab es Tanzrunden für die Gäste, die den Saal des Chiemseer Wirtshauses proppenvoll füllten.


Die beiden Vorstandsmitglieder des Vereins, Magdalena Georg und Lena Schroll, führten mit eleganter und charmanter Moderation souverän durchs Programm des Abends, an dem sich ein Faschings-Glanzlicht an das nächste reihte.

Der Reigen eröffnet wurde durch den kaum enden wollenden Einzug der Faschingsfreunde Chieming und einem spektakulären Auftritt der Kinder- und Jugendgarde, die sich dem Thema „Ab ins Weltall“ widmete. Wie später die Erwachsenen, brillierten auch bereits die jungen Faschingsfreunde mit ihren einstudierten Choreographie und Hebefiguren rund ums Thema „Raumstation“, die sie seit September mit Trainingsfleiß unter Anleitung ihrer vier Trainerinnen einstudiert hatten. Entsprechend herzlich fiel die wechselseitige Dankbarkeit zwischen den jungen Show-Tanz-Protagonisten und ihren Trainerinnen Johanna Hofmann, Regina Mitterer, Susan Tilgner und Heide Wimmer nach der Aufführung aus.

Es folgten die Elfer aus Trostberg rund um die beiden Präsidentinnen Anne-Sophie-Solder und Tamara Köck, die mit dem Tanz des Prinzenpaars „Seiner Tollität Prinz Amadeus I.“ (alias Amadeus Maier) und Ihrer Lieblichkeit Prinzessin Lisa II. (alias Lisa Brand) ihr Thema „Viva Latino“ vorgaben. Tänze, Rhythmen und Hebefiguren standen unter lateinamerikanischem oder spanischem Einfluss. Auch ein Stierkampf fand in Tanzform statt, wobei der menschliche Bulle den Torero zunächst zwar zu Tode brachte, in der folgenden Szene aber der Torero schon wieder zum Tanz mit einer hübschen Dame bereit stand.

Weiter ging`s mit den 21 Chiemseenixen aus Bernau, die – wie schon zehn Tage zuvor an selber Stelle beim Grabenstätter Sportlerball – wieder mit Hofmarschall Michael Fuchsreiter und dem Prinzenpaar Bastian I. (alias Bastian Kreuz) und Alina I. (alias Alina Grabau) den Gardemarsch vollzogen und mit ihrem atemberaubenden Bühnenprogramm aus Anlass ihres 20-jährigen Bestehens quer über den Globus führten. Von England bis Mexiko und von Griechenland bis Amerika waren Musik und Choreographie perfekt aufeinander abgestimmt.

Die Faschingsgarde Blau-Weiß-Kammer zog mit dem Prinzenpaar Prinz Thomas II. (alias Thomas Hobmaier) und Prinzessin Simone I. (alias Simone Graspeuntner) als Tanzpaar ein. Die Kammerer Mexikaner-Gruppe, die bereits auf 20 Aufführungen zurückblicken konnte, zeigte noch einmal ihr ganzes Können. Die Showtanzgruppe sorgte mit 17 in Sombreros und Ponchos gekleideten Protagonisten auch deshalb für ein phantastisches Bühnenbild, weil mittels Discolicht die Kleidung der Mexikaner wie bunte Leuchtkörper zum Leuchten kamen und durch wechselnde Tanzformationen optische Begeisterung hervorriefen. Für besondere Effekte und Sonderapplaus sorgten auch die beiden menschlichen Kakteen, die für zusätzliche Abwechslung in der Choreografie sorgten.

Ein spontaner Auftritt erfolgte durch die „Waginger Faschingsmusi“ mit ihrer etwa 30 Mann starken Blechmusik, die von einigen Ziehharmonika-Spielern unterstützt wurde. Das Ensemble groovte quer durch bekannte Faschingslieder. Obwohl die Musiker mit anhaltenden Beats auftrumpften, kam etwas Beschaulichkeit in den Saal, weil die Truppe trotz wechselnder Melodien relativ unbewegt auf der Bühne stand und die Zuschauer diesmal nicht permanent wechselnden Bühnenbildern folgen mussten. Der anhaltende Applaus brachte den Dank der Faschingsgäste für die musikalische Klasse und wohl auch für die kurzfristige Erholung ihrer den Abend hindurch geforderten Sinnenvielfalt zum Ausdruck.

Dies änderte sich wieder recht schnell als die Prienarria einzog, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum nachfeiert, nachdem dies in den letzten beiden Jahren nicht möglich war. Auch der Priener Konvoi mit knapp 50 Teilnehmern wurde angeführt von einem Prinzenpaar namens Prinz Markus III. (alias Markus Heitauer) und Prinzessin Magdalena I. (alias Magdalena Berka). Das Thema der Priener Faschingsgesellschaft „Rockt den Fasching“ wurde authentisch umgesetzt, unter anderem durch AC/DC-Kostüme. Die Zuschauer kamen aus dem Staunen über das Dargebotene kaum raus.

Der turbulenteste Auftritt mit der größten akrobatischen Leistung voller Tanz- und Hebefiguren blieb einmal mehr der Grabenstätter Showtanzgruppe vorbehalten. In ihrer Illusionsshow rund um bekannte Märchen wurde eine zirkusreife Artistenshow geboten, die den Zuschauer mit allen Sinnen in eine Traumwelt versetzte und oft nur rätseln ließ, an welcher Stelle in welchem Märchen gerade Rotkäppchen, Hänsel, Gretel oder Schneewittchen mit den bösen Wölfen oder der schönen Königin in Aktion traten. Der frenetische Applaus des Publikums gebührte Choreographin Gabi Zaiser und als Trainerin der Tänzerinnen Alexandra Zaiser.

Die Veitsgroma Zunft aus Traunstein ist mit acht „Glamour Queens“, unter denen sich anzunehmend auch ein paar „Kings“ befanden, der Einladung nach Chieming gefolgt. Mehr wollte Michael Butolo, der die Tänzerinnen trainiert, über die Geschlechter der Showtanzgruppe nicht verraten. Er nahm sich vor dem Auftritt vor, „ein Beben und Glitzern auf die Bühne zu bringen“. Das ist den Akteuren eindrucksvoll gelungen, das Publikum honorierte die Vorstellung aus Tanz und Performance mit einem Riesenapplaus.

Schließlich waren die Gastgeber, die Faschingsfreunde Chieming, selbst noch an der Reihe, um ihr Bühnenprogramm zu präsentieren. Das Thema lautete: „Deutsche Hitparade – das Beste aus den 1970ern bis 2000ern“. Das Repertoire der musikalischen und tänzerischen Abfolge – auch hier waren wieder viele Hebefiguren zu sehen - reichte von der Pril-Blumen-Zeit und den Hippies bis zur neuen deutschen Welle mit Markus und Nena, von der Spider Murphy Gang bis Hip-Hop und Techno-Music. Nach dem Auftritt wurde von der 19-köpfigen Tanzgruppe Trainerin Nina Unterreiner gedankt für ihre Choreographie, ebenso den beiden Gardemajoren Kathi Klauser und Magdalena Schlicht, die ebenfalls am Erfolg der Aufführung beteiligt waren.

Dank und Applaus richtete sich auch an die vier Vollblutmusiker von „Boarisch X“, Hans Schnell, Hansi und Simon Loider sowie Florian Riesch, die für beste Faschingsstimmung und Tanzmusik zwischen den Programmpunkten sorgten. Mit Lob und Dank hervorgehoben wurden durch die Vorstandschaft ebenso die vielen Gönner und Sponsoren des Faschingsvereins, ohne die die Vereinsarbeit deutlich schwieriger wäre, wie Magdalena Georg am Schluss eines langen Faschingsabends sagte.

fb/red