Die Malerinnen Michaela Schratzenstaller und Evelyn Thußbas stellen zum ersten Mal gemeinsam aus. Beide sind Traunsteinerinnen, beide malen seit frühester Kindheit, in dieser Ausstellung zeigen sie Acrylmalereien, die in den letzten drei oder vier Jahren entstanden sind. Eine malerisch expressive Herangehensweise, die immer wieder von grafischen Elementen ergänzt wird, ist in ihren Arbeiten erkennbar.
Da sind auf der einen Seite die, in ihrem Realismus stark reduzierten, naiven, erzählerischen Bilder von Michaela Schratzenstaller, in denen sie eigene Welten erschafft, mit Gesichtern, eigenartigen, aber doch vertrauten Tieren und Stadtansichten.
Ihnen gegenüber stehen stark abstrahierte, ausdrucksstarke Landschaften und völlig abstrakte Bilder von Evelyn Thußbas. Michaela Schratzenstaller erzählt Geschichten, von einer Eintagsfliege, von einem Esel und von Menschen. Die Geschichten sind erfunden, fiktiv, sind uns aber gleichzeitig vertraut, wenn wir uns darauf einlassen. Die Ornamente im Hintergrund ihrer Protagonisten fassen das Bildgeschehen zusammen und steigern die erzählerische Wirkung. Die an Landschaften erinnernden und die völlig abstrakten Bilder von Evelyn Thußbas zeigen uns eine intensive Auseinandersetzung mit der, von ihr gesehenen Wirklichkeit, und einer möglichen Interpretation im Bild. Evelyn Thußbas Arbeiten entstehen in langwierigen Arbeitsprozessen. Sie konzipiert, verwirft, konzipiert neu. Bilder voller spröder Poesie lassen uns in Landschaften eintauchen und uns in linearen Strukturen und Farbflächen verlieren. HS