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Eine Revue der Superlative, die fast 100 Jahre (Pop)Musik umspannte, war die Tanzshow »Don't Stop the Music« im Traunreuter k1. (Foto: Marietta Heel)

Von Benny Goodman bis Lady Gaga

Musik und Tanz haben sich seit jeher gegenseitig befruchtet. Denken wir nur an die heiße Phase des Rock'n'Roll in den 1950er Jahren, als Chuck Berry, Bill Haley oder Elvis mit ihren Songs einen völlig neuen Tanzstil kreierten. Oder an den Disco-Sound ein paar Jahrzehnte später, als Bands wie die Bee Gees mit Songs wie »Stayin‘ Alive« erneut das Tanzverhalten revolutionierten.

Diese Zeiten und ein paar mehr wurden jetzt im vollbesetzten Saal des Traunreuter k1 wieder lebendig, wo die Musikrevue »Don't Stop the Music – the Evolution of Dance« über die Bühne ging, präsentiert von einem 14-köpfigen kubanischen Tanz-Ensemble unter der Leitung der Choreografin Maricel Godoy. Eine Revue der Superlative, die fast 100 Jahre (Pop)Musik umspannte, angefangen mit einem furiosen Stepptanz, der zwischen 1900 und 1955 seine Blütezeit erlebt hat.

Von hier war es kein großer Schritt zum Charleston, benannt nach der Stadt seiner Entstehung, und dem Song »Cheek to Cheek«, zu dem ein Paar im Mary-Poppins-Look so leichtfüßig wie elegant tanzte. Mit Benny Goodmans »Sing, Sing, Sing« kam der Swing ins Spiel und bei »Rock Around The Clock« und »Jailhouse Rock« ging es dann rund auf der Bühne. Einen schönen Kontrast dazu bildete das nachfolgende, von Carlo Alberto Carbonell-Grasso ausgeführte Tanzsolo zu »Let It Be«, das die große Melancholie dieses Beatles-Songs grandios zum Ausdruck brachte.

Gleich darauf nahmen die allesamt hervorragenden Tänzer und Tänzerinnen den Bee Gees-Titel »You Should Be Dancing« wörtlich und José Angel Iglesias-Cruz alias John Travolta entführte das Publikum stilsicher in die Szenerie des Films »Saturday Night Fever«. Ebenso überzeugend in seiner Rolle wirkte Mario Sergio González-Morejon, der anschließend als »Moonwalker« Michael Jackson den »Smooth Criminal« gab.

Im letzten Teil der Show wurde dann hauptsächlich zu den größten Hits von Madonna, Whitney Houston und Lady Gaga getanzt, wobei Letztere in Gestalt von Dayannis Yanet Polanco-Suarez auch in puncto exzentrischem Outfit hervorstach. Dazu kamen Robot Dance, moderner Freestyle und Streetdance sowie fantastische, von Roberto Rodriguez-Ricardo ausgeführte Breakdance-Einlagen, die immer wieder für Zwischenapplaus sorgten. Abgerundet wurde das Vergnügen durch tolle Lichteffekte, einen exzellenten Sound und kurzweilige Videoinstallationen. Entsprechend stürmisch fiel der Schlussapplaus für diese einzigartige Show aus.

Wolfgang Schweiger

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