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»Fei scho« mit (von links) Robert Alonso, Martin Lidl, Schorsch Karrer, Anschi Hacklinger und Helmut Sinz. (Foto: Heel)

Vom Andenjodler zur Herzkasperl-Polka

Als im Jahr 2004 der Bayerische Rundfunk und der Bayerische Landesverein für Heimatpflege nach dem schönsten bairischen Wort suchten, gingen knapp 10 000 Vorschläge ein. Gewonnen hat das verstärkende »fei«, nicht zuletzt, weil der Jury die Begründung des Einsenders so gut gefiel: Das Wort sei »ein gutes Beispiel für die Farbigkeit des als grobschlächtig verkannten Bairischen«.


Mag der Bandname »Fei Scho« also auch chinesisch klingen, es steckt traditionelle bairische Volksmusik dahinter, geschickt kombiniert mit modernen und auch fremden Stilrichtungen. Oder anders gesagt: Alpine Weltmusik, bei der vom Landler bis zum Funk, vom Andenjodler bis zur Herzkasperl-Polka alles drin ist.

2003 gegründet, hat sich die Band vor drei Jahren allerdings radikal erneuert. So sind heute von der ursprünglichen Formation nur noch Gitarrist Martin Lidl und Bassistin Anschi Hacklinger dabei, die auch für die meisten Kompositionen verantwortlich zeichnen. Hinzugekommen sind Helmut Sinz am Akkordeon, Robert Alonso an der Trompete bzw. am Tenorhorn sowie Georg Karrer am Schlagwerk. In dieser Besetzung spielten sie auch das Album »Weltensprung« ein, das sie jetzt im ausverkauften Studiotheater des Traunreuter k1 präsentierten, launig moderiert von Martin Lidl und Anschi Hacklinger.

Experimentierfreudig und stilistischen Eskapaden nicht abgeneigt, und doch verblüffend harmonisch und wunderbar flüssig, spielten sich die fünf Musiker dabei sofort in die Herzen der Zuhörer. War doch jedes ihrer meist instrumentalen Stücke eine so originelle wie virtuose Liebeserklärung an die heimische Musiktradition, auch wenn sie einen Jodler mal in die Anden versetzten oder mit »Barrakuda« einen Ausflug in die Karibik unternahmen. Oder schlicht und einfach behaupteten: »Eile ist Irrtum«, bei dem sich Schlagzeuger Georg Karrer auch als Meister am Xylophon erwies.

Zwei Zugaben rundeten den mit stürmischem Applaus bedachten Auftritt der fünf Musiker ab. Wolfgang Schweiger

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