Aber natürlich gab es auch sonst viel zu lachen an diesem Abend, an dem es um die Liebe in all ihrer Facetten ging, mit hinter-, aber auch vordergründigem bayerischem Humor manchmal saugrob, dann wieder mit geradezu valentinesker Poesie erzählt.
Mit dabei waren die von ihr skurril gestalteten Handpuppen Herr und Frau Rings-gwandl, die natürlich auch eine Meinung zu dem Leben ihrer bereits vier Mal verheirateten Nachbarin, der Schratzenstallerin, hatten.
An diesem Abend fiel einem das schöne bayerische Wort Ratschkathl ein, als sie da so stand, mit schief gelegtem Kopf, das Dirndl falsch geknöpft, bauernschlau über das Leben und die Liebe räsonierend. Dass sie ihre Texte nicht wie ein menschliches Sprachmaschinengewehr abfeuerte, wie heutzutage im Kabarettbetrieb oftmals üblich, sondern ihr alles scheinbar gerade eben erst einfiel – sie schien die Einsichten aus dem tiefsten Inneren ihrer bayerischen Seele zutage zu fördern und dem Publikum unverblümt mitzuteilen –, machte den Abend zu etwas Besonderem.
Aber bei all dem wechselvollen Lebens- und Liebesweh mit und ohne Rehragout gab es doch noch ein Happy-End in Form von Happy-End-Kugeln, die sie in Seifenblasenform großzügig im Publikum verteilte und meinte: Die durchschnittlich 22 000 Tage, die man auf dem Planeten verbringt, solle man sich so schön wie möglich machen: Streiten nur wenn es nötig ist, dann aber schon, Fernseher rausschmeißen und Dampfnudeln mit Vanillesoße machen. Das hört sich doch nach einem vernünftigen Rezept an! Barbara Heigl